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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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Plastikabsperrun g hindurc h un d gin g zu m Fluß . De r Wasserlauf wurd e hie r durc h eine n natürliche n Dam m gestaut . Niéman s hatte eine n sprudelnde n un d schäumende n Wildbac h erwartet , doc h vor ih m la g ei n kleine r Teich , klares , besänftigte s Wasser . Wi e ein Gesicht , au s de m au f einma l alle r Zor n gewiche n ist . Rechte r Hand, ei n Stüc k weite r abwärts , wurd e au s de m Teic h wiede r ei n Fluß , der vermutlic h di e Stad t durchquerte : Trü b un d gra u la g si e i n der Talsenke.
    Niéman s blie b jä h stehen . Link s vo n ih m wa r scho n jemand , ein Mann , de r a m Wasse r kauerte . Mi t reflexartige r Gest e öffnete Niéman s de n Klettverschlu ß a n seine m Holster , un d dabe i klirrten leis e di e Handschellen . De r Man n dreht e sic h u m un d began n sofort z u lächeln.
    »Wa s mache n Si e da? « fragt e Niéman s barsch . De r Fremde lächelt e weiter , ohn e z u antworten , stan d au f un d wischt e sic h die Händ e ab . E s wa r ei n junge r Man n mi t feine n Gesichtszüge n und blonde n Haaren , di e wi e di e Borste n eine s Pinsel s vo n seine m Kopf abstanden . Lederjack e un d Bundfaltenhose . Mi t helle r Stimm e ga b er zurück : »Un d Sie? « Diese r Anflu g vo n Dreistigkei t entwaffnete Niémans . I n mürrische m To n antwortet e er : »Polizei . Habe n Si e die Absperrun g nich t gesehen ? Si e habe n hoffentlic h eine n gute n Grund, di e Absperrun g z u verletzen , den n …«
    »Eri c Joisneau , Krip o Grenoble . Ic h bi n sozusage n al s Aufklärer hier . I m Lau f de s Tage s komme n dre i weiter e Beamte. « Niéman s trat nebe n ih n a n de n schmale n Uferstreifen . »W o sin d di e Wachen?« fragt e er . »Ic h hab e ihne n ein e halb e Stund e freigegeben . Dami t sie frühstücke n können. « E r zuckt e unbekümmer t di e Achseln . »Ich hatt e hie r z u tu n un d wollt e ungestör t sei n … Kommissa r Niémans.«
    De r grauhaarig e Polizis t zuckt e zusammen . I n selbstsichere m Ton fuh r de r jung e Man n fort : »Ic h hab e Si e gleic h erkannt . Pierre Niémans . Ehemalige r Sta r de s RAID . Ehemalige r Kommissa r der BRB . Ehemalige r Mörder - un d Dealerjäger . Mi t andere n Worten: ehemalige r Tausendsass a …«
    »Steh t Frechhei t inzwische n au f de m Lehrprogram m für Polizeiinspektoren?«
    Joisnea u verbeugt e sic h mi t ironische r Pose : »Entschuldige n Sie, Her r Kommissar . Ic h versuch e nur , de n Heilige n vo m Socke l zu holen . Si e wisse n doch , da ß Si e ei n Sta r sind , de r Superbulle , de r in de n Träume n sämtliche r Junginspektore n herumgeistert . Sin d Sie wege n de s Morde s hier?«
    »Weshal b den n sonst?«
    Joisnea u verbeugt e sic h erneut . »E s wir d mi r ein e Ehr e sein , mit Ihne n zusammenzuarbeiten.«
    Niéman s starrt e au f di e spiegelglatt e Wasserfläch e vo r seinen Füßen , di e i m Morgenlich t gläser n wirkte . Ei n jadegrüne s Leuchten schie n au s de r Tief e emporzusteigen . »Sa g mir , wa s d u übe r den Mor d weißt.«
    Joisnea u ho b de n Blic k zu r Felswand . »Di e Leich e wa r dor t oben eingeklemmt.«
    »Dor t oben? « wiederholt e Niéman s un d mustert e di e Wand , i n der jä h vorspringend e Felsnase n scharf e Schatte n warfen . »Ja . In fünfzeh n Meter n Höhe . De r Mörde r ha t di e Leich e i n ein e Felsspalte geklemmt , noc h daz u i n eine r höchs t sonderbare n Haltung.«
    »Da s heißt?«
    Joisnea u kauert e sic h nieder , legt e da s Kin n au f di e Kni e und kreuzt e di e Arm e vo r seine m Oberkörper . »I n Fötalposition.«
    »Außergewöhnlich.«
    »A n diese m Fal l is t alle s außergewöhnlich.«
    »E s wa r di e Red e vo n bestimmte n Wunden , vo n Verbrennungen«, sagt e Niémans.
    »Ic h hab e di e Leich e noc h nich t gesehen . Abe r offensichtlic h weist si e tatsächlic h zahlreich e Folterspure n auf.«
    »Ware n di e Folterunge n di e Todesursache?«
    »I m Momen t wei ß ma n noc h nicht s Genaues . Auc h a n de r Kehle sin d tief e Einschnitt e ode r Quetschungen . Strangulierungsmale.«
    Niéman s wandt e sic h wiede r de m kleine n Tümpe l zu , i n de m sich i n deutliche n Umrisse n sein e Gestal t spiegelte , da s bartlos e Profil, de r blau e Mantel . »Un d hier ? Has t d u wa s gefunden?«
    »Nein . Sei t eine r Stund e such e ic h nac h irgendeine m Detail , einem Hinweis . Abe r e s is t nicht s z u finden . Meine r Ansich t nac h ha t der Mor d nich t hie r stattgefunden . De r Mörde r ha t sei n

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