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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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Pferds , da s sofor t ungestü m ausschlug : Das Hufeise n tra f de n Kille r mitte n in s Gesicht . De r Polizis t nah m seinen Vortei l wahr , war f sic h au f seine n Gegner , dreht e de n Revolve r um un d benutzt e de n Kolbe n al s Hammer . E r drosc h au f de n Man n ein, schlug , schlug , dan n hiel t e r jä h inn e un d starrt e au f da s blutige Gesicht . Zwische n Fleischfetze n ragte n Knochenteil e hervor , ein Augapfe l hin g nu r noc h a n eine m Faserstrang . De r Mann , de r noch imme r di e Mütz e i n de n Vereinsfarbe n trug , rührt e sic h nich t mehr. Niéman s packt e wiede r sein e Waffe , umklammert e de n blutigen Kolbe n mi t beide n Hände n un d stie ß de n Lau f i n de n aufgeplatzten Mun d de s Mannes . E r spannt e de n Hahn , schlo ß di e Auge n und wollt e schieße n … al s ei n schrille s Signa l ertönte . I n seine r Tasche läutet e da s Mobiltelefon.
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    I m Hauptquartie r de r Kriminalpolize i de s Innenministeriums , in de n z u neue n un d z u symmetrische n Straße n de s Viertel s Nan-terre- Préfecture , brannt e dre i Stunde n späte r ein e vereinzelt e kleine Lampe . E s wa r ei n grelles , abe r konzentrierte s Lich t mi t seh r kleiner Abmessun g un d leuchtet e niedrig , beinah e unmittelba r übe r dem Schreibtisc h vo n Antoin e Rheims , de r i m Schatte n saß . Ihm gegenüber , außerhal b de s Lichtkreises , ragt e di e hoh e Gestal t von Pierr e Niéman s auf . Lakonisc h hatt e e r ein e Zusammenfassung seine s schriftliche n Bericht s übe r di e Verfolgungsjag d i m Boi s de Boulogn e vorgetragen . Rheim s wa r skeptisch . »Wi e geh t e s dem Mann? « fragt e er . »De m Engländer ? Koma . Zahlreich e Brüch e der Gesichtsknochen . E r lieg t i m Hôtel-Dieu . Ic h hab e gerad e dort angerufen : Si e wolle n ein e Hauttransplantatio n i m Gesicht versuchen.«
    »Un d wa s is t mi t de m Opfer?«
    »Vo n mehrere n Auto s überfahren . Au f de m Ring , Höh e Porte Molitor.«
    »Jesusmaria . Erzäh l mi r genau , wa s passier t ist.«
    »E s wa r ein e Abrechnun g zwische n Hooligans . Unte r den Anhänger n vo n Arsena l ware n zwe i vo n Chelsea . Si e nutzte n den allgemeine n Aufruhr , u m ihre n Fein d niederzustechen. « Rheims nickt e ungläubig . Nac h kurze m Schweige n fragt e er : »Un d dein Opfer ? Wa r e s tatsächlic h ei n Huftritt , de r de n Man n s o zugerichtet hat?«
    Niéman s ga b kein e Antwort , sonder n stan d au f un d tra t ans Fenster . I m fahle n Mondlich t ware n di e seltsame n pastellfarbenen Motiv e au f de n Fassade n de r benachbarte n Gebäud e z u erkennen: Wolke n un d Regenbogen , di e übe r de n dunkelgrüne n Hügel n des Park s vo n Nanterr e schwebten.
    »Ic h verste h dic h nicht , Pierre« , fuh r Rheim s fort . »Waru m läß t du dic h au f solch e Geschichte n ein ? Dein e Aufgab e wa r die Überwachun g de s Stadion s – wirklich , ic h …«
    E r brac h ab . Niéman s schwie g beharrlich.
    »D u bis t allmählic h z u al t dafür« , fin g Rheim s wiede r an . »Und außerde m nich t zuständig . Unse r Abkomme n wa r klar : kein persönliche s Eingreifen , kein e Gewaltakt e … « Niéman s dreht e sich u m un d gin g au f seine n Vorgesetzte n zu . »Kom m zu r Sache, Antoine . Waru m has t d u mic h mitte n i n de r Nach t herbestellt ? Al s du mic h angerufe n hast , konntes t d u noc h ga r nich t wissen , wa s i m Park passier t ist . Also , woru m geht’s? « Di e Schattengestal t sa ß reglo s da.
    Breit e Schultern , leich t gekräuselt e grau e Haare , ei n Gesich t wi e aus Stei n gemeißelt . Da s Aussehe n eine s Leuchtturmwärters . Der Sektionsche f leitet e sei t mehrere n Jahre n di e Zentral e Dienststelle zu r Bekämpfun g de s Menschenhandels , OCRTE H genann t – ein rech t komplizierte r Name , de r lediglic h ein e übergeordnet e Instanz de r Sittenpolize i bezeichnete . Niéman s hatt e ih n scho n vo r vielen Jahre n kennengelernt , lang e bevo r Rheim s sein e Herrschaf t über diese s administrativ e Reic h angetrete n hatte , al s si e beid e noch Streifenpoliziste n gewese n waren , Patrouillengänger , schnel l und schlagkräftig . Niéman s beugt e sic h niede r un d wiederholte : »Worum geh t es? « Rheim s schnaubte . »U m eine n Mord.«
    »I n Paris?«
    »Nein , i n Guernon . Eine r Kleinstad t i m Isère , i n de r Näh e von Grenoble . Eine r Universitätsstadt.«
    Niéman s packt e eine n Stuh l un d setzt e sic h de m Abteilungsleiter schrä g gegenüber .

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