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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Nachfolger aus den Reihen der Adligen«, kam die Antwort nach heftigem Getuschel.
    »Achtet aber darauf, dass Ihr keinen Geistesschwachen erwischt«, konnte es sich der ilfaritische König nicht verkneifen. »Aldoreel hat seine Nachfolge durch einen Neffen von König Tarm geregelt. Serusien, Rundopâl, Tûris und Hustraban sind sich ebenfalls in ihrer Führung einig, hervorragend«, ging er die einlaufenden Meldungen durch. »Und die Baronien möchten ihre Selbstständigkeit zurück, die Adligen wurden uns benannt.« Sein Gesicht verzog sich. »Wir haben ein Problem, was Tarpol angeht, meine geschätzten Herrschaften und Exzellenzen. Vorgeschlagen wurde Lodrik Bardri¢. Und zwar durch die Sprecher der Freiwilligen, die uns bei der Schlacht zu Hilfe kamen.«
    Ein Aufschrei ging durch das Theater. Man warf als Zeichen des Protestes Blätter in die Luft, alle riefen durcheinander und verbaten sich, dass der alte Kabcar in Amt und Würden zurückkehrte. Gleichzeitig wurde Wiedergutmachung für die angerichteten Schäden durch die Tzulandrier gefordert.
    Perdór blickte zur obersten Loge, wo sich der Mann im Schatten verbarg. »Wollt Ihr dazu etwas sagen?«
    Lodrik, gekleidet in seine lange Robe, kam nach vorn und stellte sich an die Brüstung, damit ihn alle sahen. »Ich wusste nichts von dem Anliegen der Leute, sonst hätte ich es ihnen ausgeredet.« Sein Blick schweifte über die Vielzahl von Menschen. »Es lag niemals in meiner Absicht, auf den Thron zurückzukehren. Dazu wiegt die Schuld, die ich auf mich lud, zu schwer, denn das Blut vieler Unschuldiger klebt an meinen Händen, wissentlich und unwissentlich. Meine Absicht ist es, mich Eurem Urteil zu stellen. Eine andere Person wird meinen Platz in Tarpol einnehmen.«
    »Wer denn?«, erkundigte sich der Botschafter von Agarsien. »Bei allem Respekt, Ihr wollt doch nicht etwa Euren geistig minderbemittelten Sohn einsetzen?«
    »Ich will nicht«, sagte Krutor aus dem Hintergrund der Loge hastig. Perdór musste schmunzeln.
    Auch Lodriks ernstes Gesicht wurde freundlicher. »Bei allem, was geschehen ist: Mein Kurs der Neuerungen in Tarpol brachte meinen Untertanen Gutes. Das muss wieder so werden.« Er trat nach hinten und erschien zusammen mit Norina am Geländer. »Ich bin immer noch der Kabcar von Tarpol. Und hiermit danke ich zu Gunsten von Norina Miklanowo als neuer Kabcara von Tarpol ab. Sie war es, die mich dazu brachte, über die Veränderungen nachzudenken. Sie wird die Errungenschaften fortführen, wie es dem einfachen Volk am ehesten zum Vorteil gereichen wird. Zudem kann ihr niemand einen Vorwurf an den Dingen machen, die in den letzten Jahren geschahen. Wenn Ihr Eure Wut auslassen möchtet, dann an mir.« Er trat in den Schatten zurück.
    »Wärt Ihr bereit, das Amt anzunehmen?«, erkundigte sich der ilfaritische König. Da hat er eine sehr gute Wahl getroffen. Brillanter Schachzug.
    »Aus vollem Herzen und mit aller Kraft, die ich aufbringen werde«, erwiderte die junge Frau fest und betrachtete den Konvent ohne ein Zeichen von Unsicherheit.
    »Damit ist diese Schwierigkeit geschickt umschifft«, seufzte Perdór erleichtert.
    »Sehr schön. Kommen wir zum Geschäftlichen. Im Namen unseres Königs, Puaggi von Palestan«, erhob sich ein Mann im Parkett ­ den der ilfaritische König als Tezza wiedererkannte ­ und blickte zur designierten Kabcara hinauf, »verlangt unser Land Schadenersatz von Tarpol für die vielen vernichteten Schiffe und die zerstörten Häuser, die Euere Verbündeten aus Tzulandrien anrichteten …«
    »Hört auf, so dämlich zu schwatzen!« empörte sich sein Amtskollege aus Agarsien, der vor Leidenschaft und Temperament beinahe aus der Loge gestürzt wäre und sein Leben nur dem beherzten Zugriff seiner Begleiter verdankte. »Durch Eure Schuld haben wir unsere Schiffe verloren, weil Ihr so arglistig mit dem Feind paktiert habt, ganz wie es Euch gefiel, Ihr Umfaller! Sich in den letzten Tagen loszusagen ist keine große Kunst! Ihr habt Euer Mäntelchen nach dem Wind gehängt und Euch an unserem Elend bereichert! Ihr müsstet an ganz Ulldart berappen!«
    Aus den Emporen hagelten nun Gegenstände auf Tezza herunter, der sich rasch setzte und sich schließlich unter seinem Tisch verkroch.
    Perdór überließ den Palestaner eine Zeit lang seinem Schicksal, ehe er schlichtend eingriff. »Exzellenzen, mäßigt Euch!«, rief er die Anwesenden zur Ordnung. »Nehmt wenigstens kein Naschwerk. Das tut einem ja in der Seele weh.« Der Regen gegen

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