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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Arrulskhán und seinen idiotischen Herrschaftsideen!
    Waljakov wandte sich um und kämpfte sich zurück in Richtung des Turmes, den er wegen des dichten Schneetreibens fast nicht mehr richtig erkannte. Der vollkommene Zeitpunkt, um einen Angriff durchzuführen, durchzuckte es ihn. Selbst die Klänge der Rufhörner würden kaum weiter als ein Pfeilflug zu hören sein.
    Und so war seine Reaktion, als er eine Gestalt schemenhaft am Turm sah, kaum verwunderlich. Wollen mal sehen, was du hier vorhast, Bursche .
    Beinahe lautlos pirschte er sich von hinten an den Unbekannten heran, die gepanzerte Hand zum Schlag bereit, in der anderen den Dolch.
    Doch der Besucher trat in eben diesem Augenblick bis an den vordersten Rand der Klippe und umrundete den Fuß des Bauwerks. Zwischen Mauer und Abgrund blieb die Länge einer Männerhand, auf dem sich die Gestalt bewegen konnte. Ein Windstoß genügte, um den Kletterer das Gleichgewicht verlieren und ausrutschen zu lassen.
    Den hat wohl der Verstand verlassen , dachte Waljakov und setzte sich in Bewegung, um den Besucher auf der anderen Seite abzufangen. Der Wind und der Schnee ließen an Heftigkeit nach.
    Als der Hüne den Turm umrundete, kam ihm niemand entgegen. Fußspuren waren auch keine zu sehen.
    Er muss die Steilwand hinabgestürzt sein , folgerte Waljakov. »He, Jolpo!«, rief er dem zweiten Türmler auf der Aussichtsplattform zu. »Hast du jemanden gesehen?«
    »Nein, niemanden.«
    »Vielleicht Fußspuren?« Waljakov ließ nicht locker.
    Jolpo verschwand, um einen kurzen Rundgang zu machen und zwischen den Zinnen nach allen Seiten Ausschau zu halten. »Nein, nichts. Warum?«
    Waljakov winkte ab und kehrte in das Gebäude zurück, schnallte sich seine Waffe um und begab sich selbst nach oben, um die Umgebung mit dem Fernrohr abzusuchen. Auch am Fuß der Klippen konnte er nichts entdecken, obwohl er fest damit gerechnet hatte, dort einen zerschmetterten Leichnam auszumachen.
    Das gibt es doch nicht. Sollte mein Verstand mir in meiner Einsamkeit solche Scherze bereiten? Kurz erklärte er dem Kalisstronen, was er gesehen hatte.
    Jolpo nickte nur. »In einem Schneesturm ist das nichts Ungewöhnliches. Das Auge lässt sich leicht einen Streich spielen.« Beruhigend klopfte er dem Hünen auf die Schulter. »Das ist die Einsamkeit. Du solltest dich mal ablösen lassen, wie wir anderen auch.«
    »Meine Augen lassen sich keine Streiche spielen«, knurrte Waljakov, und seine Hand umschloss den Säbelgriff. Doch die fehlenden Spuren konnte auch er nicht erklären. Da sich keine Segel am aufgeklarten Horizont zeigten, unterließ er es, Alarm auszulösen.
    Mit einem schlechten Gefühl begab er sich in seine Unterkunft. Ein ungelöstes Rätsel passte ihm nicht. Immerhin scheint die Zeit der Langeweile vorüber zu sein.
    Lorin erreichte den Fuß der Klippen, drückte sich in eine Felsnische und wartete ab, bis sich die Heftigkeit des Windes legte. Ein zerfetztes Segel konnte er nicht gebrauchen.
    Endlich stieg er in seinen Gleiter und glitt im Schein der untergehenden Sonnen auf Bardhasdronda zu. Ein anderes Gefährt kam ihm entgegen, dessen Farbe er nur allzu gut kannte. Byrgten und seine Kumpanen fuhren wie immer Rennen gegeneinander, wobei der Fischersohn der ungeschlagene Lenker unter ihnen war.
    Der Gleiter schoss heran, umkreiste Lorin einmal und zog wieder von dannen. Grinsend setzte der Junge die Segel. Es wird Zeit, dass du lernst, wer der Schnellste am Strand ist, Byrgten.
    Bald schon rauschten die Gefährte gleichauf über die verschneite Fläche, die Stadt kam näher und näher. Byrgten würdigte seinen Gegner mit keinem Blick, die Fahrt nahm ihn dafür zu sehr in Anspruch.
    Lorin setzte sein ganzes Geschick ein, um sich einen Vorsprung herauszuarbeiten. Und wirklich gelang es ihm, Brygten und sein Gefährt wenige Schritte vor der Kaimauer zu überholen. Er hatte den Zweikampf gewonnen.
    Lorin verzurrte das Segel, sprang aus dem Gleiter und sicherte ihn mit einer Kette. Den Fischersohn ignorierte er, so gut es ging, bis er Schritte hörte, die sich langsam von hinten näherten. In aller Ruhe beendete er seine Tätigkeit, bevor er sich umdrehte.
    Auch an Byrgten war die Reifung zum Mann nicht spurlos vorübergegangen; er ließ sich schon seit geraumer Zeit einen Bart stehen, der allerdings noch nicht so kräftig wuchs, dass es gut ausgesehen hätte.
    Der Fischersohn steckte mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck die rechte Hand in seine Jacke.
    Ein Messer? Lorins Augen

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