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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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die Schmerzen zurück und riss ihn in die Dunkelheit, aus der er gekommen war. Schreiend vor Qualen und voller Angst musste er sich blind von den unbekannten Kräften leiten lassen.
    Irgendwann befiel ihn das Gefühl, im Zentrum eines Unwetters zu schweben. Die Energiestrahlen entluden sich in ihn, folterten und marterten ihn.
    Ist das die Strafe Ulldraels des Gerechten für meine Taten zu Lebzeiten? Komme ich an den Ort, wo Jukolenko und Kolskoi sind?
    Sein Verstand drohte ihn angesichts der Schmerzen zu verlassen. Lodrik spürte deutlich, wie die Normalität aus seinen Gedanken wich.
    Dann, ohne Vorwarnung, endeten die Blitze.
    Die Schwärze blieb.
    Kälte kroch in seinen Körper.

Kapitel I

    Kontinent Kalisstron, Bardhasdronda,
Frühjahr 459 n. S.
    D ie Böe füllte das schlaffe Segel mit Wind, der Gleiter ruckte vorwärts und beschleunigte beinahe aus dem Stand heraus auf eine atemberaubende Geschwindigkeit.
    Lorin, mehrere Decken als Schutz gegen die Kälte über seine Felljacke gelegt, musste mit den Händen und geistigen Kräften gleichzeitig arbeiten, um das Gefährt unter Kontrolle zu halten. Einen herkömmlichen Segler hätte es schon lange auf die Seite gelegt, doch mit ihm konnte sich keiner messen.
    Die Kufen glitten mit einem knirschenden Geräusch über die Eisfläche, der Gleiter nahm weiter Fahrt auf. Lorin war diesmal als echter Milizionär unterwegs. Im Auftrag von Rantsila klapperte er alle Feuertürme ab, um die Protokollbücher der letzten Wochen einzusammeln.
    Innerhalb einer neuen persönlichen Bestzeit hatte er die Wachtürme abgeklappert und befand sich bereits auf dem Weg zum letzten, der Bardhasdronda am nächsten lag. Auf diesen Turm freute er sich ganz besonders, und das nicht nur, weil er dort bei einem Glas Tee auftauen konnte. Jemand ganz Besonderes versah dort seinen Dienst.
    Als die Stufen in Sicht kamen, die zum Feuerturm hinaufführten, reffte er das Segel und brachte den Gleiter am Fuß des Aufgangs zum Stehen. Vorsichtig erklomm er die behauenen Tritte. Unwillkürlich musste er dabei an sein Abenteuer denken, das er mit den Lijoki erlebt hatte. Bei diesem Türmler würde es ihnen nicht gelingen, das Gebäude in ihre Gewalt zu bringen.
    Als Lorin das Plateau erreichte, sah er schon die breite Gestalt, die auf der Aussichtsplattform stand und zu dem Neuankömmling spähte. Er winkte und trabte durch den immer spärlicher werdenden Schnee.
    Die Tür wurde geöffnet, und Waljakov begrüßte ihn mit einem breiten Grinsen. »Du bist ein wenig außer Atem, Knirps. Ich werde deine Unterrichtsstunden verschärfen müssen.«
    »Lass mich erst mal auftauen« Vor Kälte klapperte Lorin mit den Zähnen. »Der Fahrtwind hätte mich um ein Haar zu einem lebenden Eiszapfen gemacht.«
    »Es zwingt dich keiner, so schnell unterwegs zu sein.« Der glatzköpfige Hüne reichte ihm einen Becher Tee. »Gab’s was Neues?«
    Lorin schüttelte den Kopf, streifte sich mit der freien Hand die Mütze ab und stellte sich an den offenen Kamin. »Nichts. Seit wir den Lijoki unsere Schwerter und Pfeile aus der Nähe gezeigt haben, lassen sie sich nicht mehr blicken.« Er nahm einen Schluck, stellte den Becher ab und schlüpfte aus der Pelzjacke. »Obwohl… So ein bisschen Gesellschaft oder ein kleiner Kampf könnten dir nichts schaden. Du musst doch umkommen vor Langeweile.« Er beugte sich grinsend nach vorn. »Du bist bestimmt vor den Frauen abgehauen, stimmt’s? Aus lauter Angst, eine könnte dir gefallen. Und das passt natürlich nicht zu dem harten Fremdländler. Manche nennen dich übrigens ›Eisblick‹.«
    »Mir ist nicht langweilig.« Waljakov setzte sich und ölte sorgsam die Gelenke seiner mechanischen Hand. »Ich habe viel Zeit zum Nachdenken. Und ich wollte Rantsila eine weitere Niederlage ersparen. Einen verlorenen Aufnahmezweikampf gegen einen Greis, nachdem ihn ein Knabe besiegt hatte, würde vermutlich seinen Ruf als Soldat ins Wanken bringen.« Prüfend betrachtete er die Stahlglieder aus der Nähe; die künstlichen Finger bewegten sich wellenförmig auf und ab. »Außerdem kreuzen wir beide beinahe täglich die Klingen, das reicht einem alten Mann wie mir vollauf.«
    »Ha, du und alt. Matuc ist alt.« Der Junge mit den leuchtend blauen Augen lachte. »Und er bekehrt die Menschen aus Bardhasdronda zu Ulldrael dem Gerechten, als erhielte er von seinem Gott höchstselbst eine Auszeichnung dafür.«
    Waljakov senkte die Hand und betrachtete sein Gegenüber. »Seinen Gott? Ist es nicht auch

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