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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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an der Gummihülle zu schaffen machten, um die Pappschachteln im Inneren zu inspizieren.
    Â»Alles trocken«, stellte Woodhead grinsend fest. »Und das ist eine ganze Menge Knallerei.«
    Die Pakete waren zwar größtenteils chinesisch beschriftet,
aber man musste kein Genie sein, um darauf zu kommen, was in den Schachteln war.
    Die Ladung hochzuziehen und zu verstauen, stellte den gefährlichsten Teil der Schmuggeloperation dar, besonders an einem ruhigen Sommersamstag, wenn Yachten und Ausflugsboote unterwegs waren und das Mondlicht den Hubschraubern der Küstenwache besonders gute Sicht bescherte. Woodhead und Julian arbeiteten schnell, hievten eine schwere Kiste nach der anderen an Deck und ließen sie über die Rampe nach unten gleiten, wo Nigel sie im stinkenden Frachtraum aufstapelte.

    Wenn man mit den Bandits fuhr, wurde auch erwartet, dass man mit ihnen kämpfte. Daher blieb James nichts anderes übrig, als mitzumachen, als alle aus ihren Zelten liefen und sich mit Zeltheringen, Hämmern, Fahrradketten oder sonstigen Gegenständen bewaffneten, die ihnen gerade zwischen die Finger gerieten.
    Obwohl der Commander gegen den Kampf gewesen war, war es Ehrensache, dass er den Angriff leitete. Zwei Clubs, darunter die Londoner, sollten sich Satan′s Prodigy vorknöpfen, vier weitere würden die größere Gruppe an Vengefuls angreifen, während der Club aus Cardiff zurückblieb, um das Camp zu verteidigen. Die meisten Gefolgsleute und Anhänger-Gangs kämpften mit den Bandit-Clubs, mit denen sie gekommen waren; allerdings hatten die Biker aus Cardiff in dieser Hinsicht
nicht viel Verstärkung, deshalb befahl der Commander zwei Clubs des Monster Bunch, ebenfalls die Stellung im Camp zu halten.
    Als einfacher Anhänger hätte James sich jeder beliebigen Gruppe anschließen können, doch da er keinen großen Wert auf den Ruhm eines erneuten Kampfes legte, blieb er lieber mit Will und den anderen Monstern zurück. Während sechs Bandits-Clubs lautstark den Hügel hinunterrannten, bezog James Position in einer Verteidigungslinie am Rande des Camps. Zwei Meter von ihm entfernt stand Will. James hatte seine neuen Handschuhe übergestreift und sich ein Stück Fahrradkette um die linke Hand gewunden.
    Satan′s Prodigy waren eine mächtige Gang, aber da sich ihre vierzehn Clubs alle in Nordengland oder Schottland befanden, waren nur zwei von ihnen zur Tea Party gekommen. Als die Bandits nun ihr Camp erreichten, mussten sie feststellen, dass Prodigy alles zusammengepackt und in anderen Teilen des Outlaw Hills Zuflucht gesucht hatte. Das war zwar in gewisser Weise ein Sieg, wahrscheinlich aber auch der Beginn einer heftigen Fehde, die in den nächsten Monaten und Jahren immer wieder aufs Neue bei Touren und Versammlungen aufflackern würde.
    Die Vengefuls dagegen waren richtig harte Gegner, denn wer es trotz der vorangegangenen Niederlage und der Überzahl der Bandits noch wagte, sein Gesicht zu zeigen, musste schon ziemlich taff und gut bewaffnet sein.

    Die Scheinwerfer der Motorräder und die großen Lagerfeuer beleuchteten das Spektakel am Fuße des Outlaw Hill. James erhaschte immer wieder einen Blick auf eine Art mittelalterliches Schlachtengetümmel und hörte Schreie, Stöhnen und das Klirren von Metall auf Metall.
    Â»Eigentlich sollten wir da unten sein«, sagte Will voller Eifer.
    Doch James gefiel die Sache überhaupt nicht. In seiner CHERUB-Ausbildung hatte er gelernt, dass man sich seinen Gegner genau ansehen und nur angreifen sollte, wenn man den Kampf auch sicher gewinnen konnte. Und er erinnerte sich daran, wie Gabrielle nach einer Messerstecherei auf der Straße beinahe gestorben wäre. Seine Shorts und sein T-Shirt boten ihm keinerlei Schutz.
    Â»Ich gehe noch mal kurz ins Zelt«, verkündete er. »Ich will mir noch ein paar Heringe holen.«
    Doch in Wahrheit wollte James sich besser schützen. Also streifte er sich die Jeans, in denen er hergefahren war, sowie ein blaues Kapuzenshirt aus seinem Rucksack über, das mit einer dünnen, stichfesten Schicht verstärkt war.
    Als er wieder aus dem Zelt krabbelte, wurde er von drei grellen Scheinwerfern geblendet. Die fremden Biker hatten sich hinter den Dixiklos an das Camp der Bandits angeschlichen. James war nicht der Erste, der sie bemerkte, und als er hastig seine Turnschuhe anzog, stürmten bereits mehrere auf die Eindringlinge
zu. Da ihn

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