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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Untergründigen den Wagen beistehen und ihre Pfeile dorthin richten. Da erklang ein heiserer Schrei aus dem Spalt, der alles übertönte.
Die Stimme war so gewaltig, dass Teile des Felsens der Schlucht Risse erhielten und abbrachen. Freund und Feind schwiegen vor Entsetzen, der Angriff der Ungeheuer geriet ins Stocken. Sie fürchteten sich vor ihrer eigenen Art.
»Ubar, stehe uns bei«, flüsterte Sirka und wich unwillkürlich zurück. »Ein Kordrion! Nur sein Ruf vermag es, Stein zu sprengen, sagen die Schriften. Nichts wird ihn aufhalten, wenn er entkommt.«
Furgas schnalzte mit der Zunge. »Und es ist keiner da, der ihn aufhält, Sirka.« Er zeigte beiläufig auf Lot-Ionan. »Eure letzte Hoffnung liegt da am Boden. Der alte Mann hat versagt.«
Die Hand des tot geglaubten Magus ruckte in die Höhe und sandte einen tiefgrünen Strahl gegen Furgas. Der Magister hob vom Boden ab und flog hinauf bis zur Halterung. Genau darüber ließ Lot-Ionan den Strahl abreißen, und Furgas stürzte zwei Schritte tief hinab. Im letzten Augenblick bekam er eine Strebe zu fassen und hielt sich fest.
Die Frau feuerte ihren Pfeil auf den Magus, aber dieses Mal blieb das Geschoss vor Lot-Ionan in der Luft stehen und verharrte dort. Er war auf den Angriff vorbereitet gewesen.
»Hussa, der Stein wäre schon mal oben. Jetzt muss er nur noch in die Fassung.« Ingrimmsch rannte auf die Bogenschützin zu, und Goda folgte ihm. »Ich kümmere mich um sie, Gelehrter. Findet einen Weg, um Lot-Ionan zu dem Diamanten zu bringen.«
Tungdil und Sirka halfen dem Magus beim Aufstehen.
Lot-Ionan zog sich den Pfeil aus der Wunde und warf ihn weg. »So leicht ist es nicht, einen Magus zu töten«, sagte er mit einem merkwürdigen Lächeln. »Das Böse wird nicht gewinnen.« Er griff nach dem Eisen, um den Aufstieg zu beginnen.
Ein Blitz stieß aus dem Mittelpunkt des Artefaktes und schleuderte ihn viele Schritte weit durch die Luft. Qualmend und stöhnend blieb er liegen.
»Lot-Ionan!« Tungdil rannte zu ihm und kniete sich neben ihn. Die Hand des Magus war schwarz und verbrannt, die Haut blätterte ab und trudelte auf den Boden. Blut sickerte aus den Rissen hervor. Seine Augen rollten immer wieder nach oben weg, er schüttelte und verkrampfte sich.
Sirka starrte Lot-Ionan an. »Er ist nicht seelenrein«, verstand sie und schaute entsetzt dorthin, wo die Schlacht tobte. »Was wird jetzt?«
Die Ubariu und die Untergründigen hielten beinahe überall stand, aber vereinzelt gelang es den Kreaturen, durch die Linien zu brechen. Und diese Ausgeburten der Schwarzen Schlucht hielten auf das Artefakt zu. Sie wussten genau, was Schuld an ihrer langen Gefangenschaft trug, und wollten es einreißen.
»Ich weiß es nicht«, gab Tungdil leise zurück. Er hob Blutdurstes stieg auf den Befün und ritt den Scheusalen entgegen. »Ich halte sie auf, danach sehen wir weiter. Beschütze den Magus.«
Ingrimmsch hatte die Frau erreicht und zerschlug ihren Bogen in dem Augenblick, als sie ihn spannte und auf ihn richten wollte. Der Pfeil fiel auf die Erde, wütend sprang sie zurück und zog ihr Schwert. Seine Augen leuchteten. »So, du feige Mörderin. Lass sehen, was deine Kampfkunst hergibt, nachdem ich dein Spielzeug kaputt gemacht habe.« Er schlug mit dem Krähenschnabel nach ihr.
Sie wich behände aus und versetzte ihm einen Tritt, den er aber mit dem Stiel seiner Waffe abfing. Der gezackte Stumpf, wo sich einst der Dorn befunden hatte, fuhr ihr in die Seite und riss eine schwere Wunde. Aufkeuchend stürzte sie und rutschte rückwärts, weg von dem Zwerg.
»Das war nichts, heimtückisches Weib«, griente er und wirbelte den Krähenschnabel um die Achse, riss ihn aus der Bewegung hoch und wollte zuschlagen, um sie zu töten, da warf sie ihr Schwert. Es flog an ihm vorbei, er hörte Godas leisen Schrei. Bis vor kurzem hatte es nichts gegeben, was ihn aus seinem Kampffieber reißen konnte, aber die Sorge um Goda vermochte es. Er drehte den Kopf, um nach ihr zu schauen. Das Schwert der Frau steckte tief in ihrem linken Oberarm, der Einschlag hatte sie einen Schritt nach hinten machen lassen - genau gegen einen der Eisenringe des Artefaktes.
»Vraccas, nein!«, schrie Boindil, weil er sich an die Worte Flagurs erinnerte. Er sah Goda zu Asche zerfallen, von Blitzen zerrissen werden, in Flammenlohen vergehen ... Doch es geschah nichts.
Bevor er sich weiter wundern konnte, bekam er einen Stich in die Seite, der höllisch brannte. Er drehte sich um und sah die Faust der Frau auf

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