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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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geborstenen Schwinge heraus und stand mitten im feindlichen Heer. Noch hatten sie ihn nicht bemerkt.
Die vorderste Reihe der Ubariu und Untergründigen befand sich einen Pfeilflug weit entfernt, der Eingang zur Schlucht etwa fünfzig Schritte.
»Was immer du dir dabei gedacht hast, Vraccas«, murmelte er, während er sich umschaute. »Ich bin gespannt, wie es endet.«
Da erklang wieder der Schrei des Kordrions. Knisternd zersprang Stein, eine Schuttlawine rauschte herab und begrub etliche Bestien. Sogleich machte sich Stille breit, und die Augen der Krieger richteten sich ängstlich auf den Ausgang der Schlucht.
Eine bleiche Klaue, so breit wie drei Burgtore, fuhr aus dem Dunkel der Schlucht und legte sich an die äußere Kante, als suche sie Halt, um sich herauszuziehen. Risse bildeten sich, der Fels zerbröckelte unter der Kraft und dem Gewicht des Wesens, das noch in der Finsternis der Schlucht steckte und sich zu befreien versuchte. Seine Klaue griff nach, es schlug die langen Nägel in den Fels.
Tungdils zwergischste Tugend wurde geweckt. Umgeben von Aussichtslosigkeit, brach sie durch: Starrköpfigkeit, Eigensinn, Trotz oder wie immer man es bei anderen Völkern nannte, wenn man von Zwergen sprach.
Er erklomm den Leichnam der Flugbestie, damit ihn Freund und Feind sahen, nahm sein Rufhorn vom Gürtel, setzte es an die Lippen und antwortete auf den Schrei des Kordrions in das entsetzte Schweigen mit dem Signal zum Angriff.
»Ich werde nicht zulassen, dass du dein Gefängnis verlässt«, schrie er in die Schlucht. Er hob den vom schwarzen Lebenssaft der erschlagenen Kreaturen getränkten Blutdürster. »Die Waffe, die ich dem Bösen entrissen habe, wird dich aufhalten, was immer du bist. Glut gegen Glut!«
Er stürmte los, geradewegs durch die Reihen der Bestien hindurch, und zerteilte jeden Feind, der sich ihm in den Weg stellte oder nicht schnell genug zur Seite wich, als bestünden die Rüstungen und Körper aus losem Stroh und Butter.
Hinter ihm hörte er die Stimme Flagurs etwas rufen, dann brüllten die Ubariu und die Untergründigen, und gleich darauf begannen sie mit ihrem Ausfall, um Tungdil beizustehen.
Zuversicht blühte auf.
Flagur sah, wie Tungdil plötzlich mitten zwischen den Feinden auf dem Kadaver eines Monstrums erschien und furchtlos sein Hörn schmetterte, als stünde er hinter den schützenden Mauern Leteforas. Seine Worte hallten klar und deutlich über das erstarrte Schlachtfeld, dann sprang er geradewegs vorwärts.
»Ubar, du hast uns einen Helden gesandt, dessen Mut selbst den eines Acronten übertrifft«, raunte er und hob sein Schwert. »Folgen wir ihm!«, schrie er nach rechts und links. »Wir werden die Ersten sein, die einen Kordrion besiegen. Ubar!« Er machte einen Schritt nach vorn, packte den Griff seiner Waffe mit beiden Händen und zerteilte das Scheusal vor sich vom Scheitel bis zum Schritt. Dunkles Blut bespritzte ihn, dessen süßer Geruch Flagur noch mehr anstachelte.
Seine Leute stimmten in den Ruf ein und unternahmen einen Ausfall. Sie klappten die übergroßen Schilde zur Seite und rannten zehn Schritt tief in die feindlichen Linien hinein. Dort blieben sie stehen; die ersten beiden Ubariu-Reihen bildeten einen Schildwall und trennten die Feinde hinter sich vom Heer der Ungeheuer ab. Die nachfolgenden Untergründigen droschen auf die Eingeschlossenen ein und stachen sie mit ihren Kampfstäben derart rasch nieder, dass die Scheusale nicht einmal eine vernünftige Gegenwehr zu Stande brachten.
Währenddessen baute sich am Schildwall neuer Druck auf, die Bestien der Schwarzen Schlucht drängten gegen die Ubariu.
»Jetzt!«, rief Flagur, ließ sich seinen Speer mit seinem Banner daran reichen, und das Manöver wiederholte sich. Schilde zur Seite, einen Teil der Gegner einströmen lassen, danach von der Streitmacht abtrennen und in Überzahl niedermetzeln.
»Gebt Acht«, schrie Flagur, der in der ersten Reihe stand und die Übersicht wahrte. Stolz wehte die Fahne an dem Speer und verkündete, wer den Tod brachte. Da spürte er einen sengenden Schmerz in seiner Seite. Ihm stak plötzlich ein Pfeil zwischen den Rippen und machte das Atmen zu einer einzigen Qual, doch Flagur widerstand dem Schmerz. Seine Finger klammerten sich um den Speer, der ihm als Stütze diente. Keine Schwäche. Erst musste die Schlacht gewonnen werden. »Wechsel... jetzt!«
Die Kämpfer in der ersten Reihe traten einen Schritt nach hinten, die ausgeruhten Soldaten hinter ihnen übernahmen ihre Position,

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