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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Bögen schussbereit, wieder andere richteten übergroße Schilde aus, um sie bei Bedarf als Schutz über die Köpfe zu halten. Die Geschützluken der hinter ihnen aufragenden Panzerwagen klappten drohend auf.
Lot-Ionan näherte sich dem Artefakt, von dem eine Spannung ausging, die einzelne Härchen seines weißen Bartes und seines Schopfes dazu brachte, sich aufzurichten.
Seine Schritte verlangsamten sich, je dichter er an das Eisen herankam. Er schaute hinter sich, wo Tungdil, Sirka, Rodario, Ingrimmsch und Goda warteten und jede seiner Bewegungen verfolgten.
»Ich ...« Er wollte etwas sagen, da bekam er einen Schlag in die Brust. Er machte zwei taumelnde Schritte rückwärts und fiel in den Staub. Aus seinem Leib ragte ein schwarzer Albpfeil, der ihn mitten ins Herz getroffen hatte.
Ein Schatten fiel über ihn, ein Mann sprang über ihn hinweg und riss ihm das Täschchen mit dem Diamanten vom Gürtel.
Warm breitete sich das Blut auf seinem Körper aus, das verletzte Herz pumpte und gab auf. Ächzend schloss Lot-Ionan die Augen...
»Furgas?« Rodario hatte den Mann erkannt, der hinter einem der Eisenringe hervorgesprungen war. »Wir sind im Jenseitigen Land. Hier kehren die Toten wieder.« Der Magister entriss dem sterbenden Magus den Diamanten und ging langsam rückwärts. »Ich habe selbst dich getäuscht, den Unglaublichen Rodario«, lächelte er zufrieden. Als Tungdil einen Schritt nach vorne machte, zeigte er auf den Zwerg. »Bleib, wo du bist! Sonst wird dich der Pfeil treffen.« Er deutete zum anderen Ende des Artefakts, wo eine Frau stand, die einen gespannten Boden in der Hand hielt. »Wir werden zusehen, wie sich das Böse aus der Schwarzen Schlucht befreit und mit meiner Hilfe ins Geborgene Land marschiert.« Er nahm den Diamanten hervor, steckte ihn sich in den Mund und schluckte ihn hinab.
Ingrimmsch hob langsam seine Waffe. »Oh, das war eine dämliche Idee«, grollte er leise. »Jetzt werde ich ihm richtig wehtun.«
»Ihr werdet es nicht verhindern.« Furgas schaute hinüber zur Schlucht. »Das ist die Rache, die ich mir für das Geborgene Land gewünscht habe: Es wird im Strom der Bestien ersticken und untergehen. Zur Strafe für den Hochmut und dafür, dass es den Zwergen und ihren falschen Ansichten geglaubt hat.« Er starrte Tungdil an. »Die Eoil waren niemals die Gefahr. Die Einmischung von euch Missgeburten hat das alles angerichtet, was mir meine Familie nahm.«
»Das ist nicht Narmora«, murmelte Ingrimmsch. »Warum zaubert sie nicht?«
Rodario gab ihm stumm Recht. Es konnte die Frau sein, die er in Mifurdania auf dem Boot gesehen hatte. Er ärgerte sich, dass er sie vollkommen vergessen hatte. Jetzt, wo der Name Narmora gefallen war, wusste er endlich, wem sie ähnelte. Furgas hatte sie deswegen zur Verbündeten erwählt. Vielleicht hielt er sie in seinem wirren Verstand sogar für eine Wiedergeburt seiner geliebten Frau. »Das alles, der Untergang eines Landes, wegen deiner Rache? Denkst du, dass Narmora es gewollt hätte? Sie kämpfte mit uns gegen die Gefahr.« »Sie hat aber nicht sterben wollen!«, hielt Furgas schneidend dagegen. »Nein, ihr werdet alle büßen, indem ihr um eure Lieben trauern werdet wie ich es tue. Seit mehr als fünf Zyklen.« Er ballte die Faust und entfernte sich weiter von ihnen. »Es wird niemanden im Geborgenen Land geben, der meine Schmerzen nicht nachempfinden kann.«
»Und dann?«, führte Rodario den Gedanken fort. »Dann ist das Geborgene Land vernichtet.« »Soll es doch. Von mir aus kann ein jedes Land untergehen.« Er zuckte mit den Achseln. »Die Welten sind nichts mehr ohne sie, die mir Nachkommen schenkte und das Leben rettete.«
»Du hast mich hintergangen, Furgas.« Rodario ging auf ihn zu.
Die Schützin ließ die Sehne schnellen, der Pfeil bohrte sich in Rodarios rechten Oberschenkel, und er fiel neben Lot-Ionan zu Boden. Schon lag ein neues Geschoss auf der Sehne. Sie hantierte unglaublich schnell und präzise. »Ich sagte doch: Bleibt stehen und schaut zu.« Gleichgültig betrachtete Furgas seinen einstigen Freund. »Die Wunde hast du dir selbst zuzuschreiben.«
Aus der Schlucht dröhnte das Gebrüll noch lauter.
Ein widerlicher Hagel ging auf die Reihen der Ubariu und Untergründigen nieder. Es waren die zerteilten Gliedmaßen der ersten Eskorte, die von Furgas und seiner Helferin ins Verderben geführt worden waren. Abgetrennte Arme, Unterschenkel und Köpfe flogen in dichten Schauern auf die Krieger nieder. Die dumpfen Aufschlaggeräusche

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