Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)
Die Margaritas gestern Abend haben mich umgehauen.«
»Erinnerst du dich an Max Harrison?«
Andy klappte ein Auge auf. »Klar.«
»Er hat gerade angerufen. Er wollte dich, Miles und mich ins Haus seiner Eltern zum Lunch einladen, um über Zahlen zu reden. Ich glaube, er hat ernsthaft vor, in unser Projekt zu investieren.«
»Das ist ja fantastisch!«, sagte Andy. Allerdings war sie sich nicht ganz sicher, ob ihre Begeisterung der Aussicht auf einen Geldgeber galt oder nicht eher doch der Einladung.
»Leider haben wir uns mit Miles’ Eltern im Club zum Brunch verabredet. Wir müssen in fünfzehn Minuten los, da führt kein Weg drum herum. Und glaub mir, ich habe alles versucht. Schaffst du das mit Max auch allein?«
Andy tat so, als müsse sie kurz überlegen. »Doch, doch. Ich denke schon. Wenn du es unbedingt willst.«
»Super, also abgemacht. Er holt dich in einer Stunde ab. Du sollst Badezeug mitnehmen.«
»Badezeug …?«
Emily drückte ihr eine überdimensionale Strandtasche von Diane von Fürstenberg in die Hand. »Bikini – nicht zu knapp geschnitten, ich kenne dich schließlich. Ein hinreißendes Strandkleid von Milly, großer Sonnenhut, ölfreie Sonnencreme – Lichtschutzfaktor 30. Nach dem Schwimmen ziehst du die weißen Shorts von gestern an, die Leinentunika und die weißen Stoffschuhe. Noch Fragen?«
Nachdem Andy ihre Freundin lachend verabschiedet hatte, kippte sie die Strohtasche auf dem Bett aus. Sonnencreme und Hut kamen postwendend wieder hinein, zusammen mit ihrem eigenen Bikini, Jeansshorts und einem Tanktop. Emily sollte ihr mit ihrer Modediktatur gestohlen bleiben, und wenn Max ihr Outfit nicht gefiel, konnte sie ihm auch nicht helfen.
Es wurde ein perfekter Nachmittag. Sie tuckerten in Max’ kleinem Motorboot die Küste entlang und sprangen zwischendurch immer mal wieder ins Wasser, um sich abzukühlen. Zum Lunch gab es ein Picknick an Bord: Brathähnchen, Wassermelonenscheiben, Erdnussbutterplätzchen und Limonade. Nachdem sie fast zwei Stunden am Strand spazieren gegangen waren, ohne von der Mittagshitze viel zu bemerken, gönnten sie sich am einsam in der Sonne glitzernden Swimmingpool der Harrisons auf den weich gepolsterten Liegen ein Schläfchen. Andy war es so, als seien Stunden vergangen, als sie die Augen wieder aufschlug und Max vor sich sitzen sah, einen versonnenen Ausdruck im Gesicht. »Mögen Sie Muscheln?«, fragte er. Ein schwer zu deutendes Lächeln umspielte seine Lippen.
»Wer mag die nicht?«
Er lieh ihr ein Sweatshirt, dann sprangen sie in seinen Jeep Wrangler. Während der Fahrtwind Andy die salzigen Haare um den Kopf peitschte, fühlte sie sich so frei wie noch nie zuvor, und als sie schließlich in dem einfachen Strandlokal saßen, war sie zum bekennenden Hamptons-Fan konvertiert. Es gab keinen himmlischeren Ort auf Erden, solange sie mit Max zusammen war und eine Riesenschüssel mit frischen Muscheln vor sich stehen hatte. Was war dagegen schon ein Wochenende in der Stadt? So langweilig wie eingeschlafene Füße.
»Nicht schlecht, was?«, sagte Max, während er eine Muschelschale auf den großen Haufen warf.
»Frischere Muscheln hab ich im Leben noch nicht gegessen«, nuschelte Andy mit vollem Mund. Sie knabberte an einem Maiskolben. Dass ihr die flüssige Butter über das Kinn lief, konnte sie nicht weiter erschüttern.
Er sah ihr in die Augen. »Ich möchte in Ihre neue Zeitschrift investieren, Andy.«
»Tatsächlich? Das ist ja wunderbar. Ach was, das ist phänomenal. Emily hatte gleich das Gefühl, dass es mit Ihnen klappen könnte, aber ich war mir …«
»Ich bin wirklich tief beeindruckt von Ihrer Leistung.«
Andy wurde rot. »Ehrlich gesagt hat Emily das meiste gestemmt. Sie ist ein richtiges Organisationsgenie. Und sie hat hervorragende Beziehungen. Ich wüsste noch nicht mal, wie man einen Businessplan aufstellt, geschweige denn …«
»Sicher, Emily hat viel dazu beigetragen, aber ich wollte eher auf Sie selbst hinaus. Seitdem Ihre Freundin mich vor ein paar Wochen kontaktiert hat, habe ich fast alles gelesen, was Sie je zu Papier gebracht haben.«
Andy starrte ihn ungläubig an.
»Nehmen wir nur den Hochzeitsblog, für den Sie schreiben. Happily Ever After , richtig? Obwohl ich mich mit dem Thema Hochzeit normalerweise nicht so häufig beschäftige, muss ich Ihnen sagen, Ihre Interviews sind ganz große Klasse. Der Artikel über Chelsea Clinton war außerordentlich gelungen.«
»Danke«, krächzte sie.
»Gefallen hat mir auch Ihre
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