Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)
sie ihm den Umgang mit ihm verboten. Ich glaube, er besitzt auch ein paar Casinos.«
»Klingt so, als wüsste er, wie man eine Party schmeißt …«
»Ja, glaubst du denn, er kommt selbst? Er stellt Max die Yacht nur zur Verfügung. Keine Bange, du verpasst nichts.«
»Ach nein? Das hast du letztes Jahr auch gesagt, und dann kamen auf einmal die ganzen Stars aus Saturday Night Live vorbei.«
Das Magazin Yacht Life hatte in den gesamten zehn Jahren seines Bestehens noch keinen einzigen Cent Gewinn abgeworfen. Wodurch Max sich allerdings in seinem Glauben nicht erschüttern ließ, es für eine der wichtigsten Publikationen der Harrison Media Holdings zu halten. Es war ihr Flaggschiff in Sachen Prestige und Eleganz; alles, was in der New Yorker Society Rang und Namen hatte, wollte sich einmal im Leben mit seinem Schiff darin wiederfinden. Jedes Jahr im Oktober veranstaltete die Zeitschrift die legendäre Yacht-Party, auf der die Yacht des Jahres gekürt wurde. Promis und VIP s strömten in Scharen herbei, um über die Luxusplanken eines aufgepimpten Schiffes zu schlendern, während es einmal um Manhattan herumsegelte. Bei Champagner und getrüffelten Häppchen sahen sie gnädig darüber hinweg, dass sie an einem Herbstabend auf dem verschmutzten Hudson River herumschipperten, statt vor der sonnigen Küste Südfrankreichs zu kreuzen.
»Ja, das war der Knüller, was?«, fragte Andy.
Emily antwortete nicht gleich. »Jetzt sag schon, ist das wirklich alles? Dass du krank bist und keinen Bock auf die Yacht-Party hast? Oder steckt da noch mehr dahinter?«
Man konnte Emily einiges vorwerfen – dass sie frech, aggressiv, ja sogar regelrecht ruppig sein konnte –, aber mangelndes Einfühlungsvermögen gehörte nicht dazu.
»Wieso? Was meinst du?« Andys Stimme kiekste, wie immer, wenn sie flunkerte oder ihr etwas peinlich war.
»Keine Ahnung. Deshalb rufe ich dich doch an. Du hast dich zwar auf der Hochzeit wacker geschlagen, aber mir kannst du nichts vormachen. Ich habe das Gefühl, dass dir was auf der Seele liegt. Ist es bloß der Ehe-Blues? Denk dir nichts dabei. In der ersten Zeit nach meiner Hochzeit hatte ich regelrechte Panikattacken . Hab mir tagelang die Augen aus dem Kopf geheult. Ich konnte einfach nicht glauben, dass Miles theoretisch der letzte Mann war, mit dem ich je ins Bett gehen oder den ich auch nur küssen würde. Aber das legt sich wieder. Glaub mir.«
Andys Herz schlug ein bisschen schneller. Seit sie vor zwei Tagen auf den Brief gestoßen war, hatte sie niemandem gegenüber auch nur ein Sterbenswörtchen davon verlauten lassen.
»Ich hab in Max’ Matchbeutel einen Brief von seiner Mutter gefunden. Darin warnt sie ihn davor, mich zu heiraten, und rät ihm, die Hochzeit abzublasen.«
»Ach, und ich dachte schon, es wäre was Schlimmes«, sagte Emily erleichtert.
»Das ist ja ein toller Trost.«
»Ja, hattest du denn etwas anderes erwartet? Bei einer verknöcherten Familie wie den Harrisons? Außerdem glaube ich kaum, dass es überhaupt eine Braut gibt, die von ihrer Schwiegermutter gemocht wird. Für den eigenen Sohn ist keine Frau gut genug.«
»Katherine offenbar schon. Hat Miles dir was davon erzählt, dass sie auch auf den Bermudas war?«
»Im Ernst?« Emily klang mehr als perplex.
»Barbara lobt Katherine in den höchsten Tönen. Ob Max nicht auch der Meinung wäre, dass die Begegnung auf den Bermudas ein Wink des Himmels war? Und dann schreibt sie noch, wie er sich gefreut hätte, sie wiederzusehen.«
»Katherine? Ich bitte dich. Wegen der lässt du dir graue Haare wachsen? Katherine, die ihm vor jedem Geburtstag und Jahrestag einen Link zu ihren liebsten Schmuckstücken geschickt hat? Die Twinsets trägt? Zugegeben, Twinsets von Prada, aber trotzdem … Die Frau, die wir von seinen vielen Freundinnen am allerwenigsten leiden konnten?«
Andy rieb sich die Stirn. Emily und Miles kannten Max schon viel länger als sie. Sie wussten alles über seine amouröse Vorgeschichte und seine Exfreundinnen. Auf weitere Details zu diesem Thema konnte sie verzichten.
»Das hört man gern.«
»Er hat dir deshalb nichts davon erzählt, weil es so unwichtig ist«, sagte Emily. »Weil er verrückt nach dir ist.«
»Em, ich …«
»Der Mann ist bis über beide Ohren in dich verliebt. Außerdem ist er ein grundanständiger Kerl, auch wenn er bei deinen Vorgängerinnen nicht immer ein gutes Händchen bewiesen hat. Dann war Katherine also auf den Bermudas, na und? Er würde dich nie mit ihr
Weitere Kostenlose Bücher