Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)
ist wie ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist.«
Ohne Zweifel, es war ein mehr als attraktives Angebot. Aber es kam definitiv nicht in Frage, dass sie ihr Baby ausgerechnet an Elias-Clark verhökerten und sich auch noch verpflichteten, ein weiteres Jahr die Redaktion zu leiten. Unvorstellbar. Sie hatten ja noch nicht einmal Gelegenheit gehabt, die unheimliche Begegnung der dritten Art genüsslich Revue passieren zu lassen und so richtig schön über Miranda mit ihrer schicken Suite und den eingeschüchterten Assistentinnen abzulästern.
Andy rieb sich die Augen. »Komm, jetzt lass uns mal nicht überreagieren. Warum ziehen wir nicht einen Fachanwalt für Verlagsrecht hinzu, der für uns verhandelt? Vielleicht schafft der es ja, die Übergangsklausel aus dem Vertrag zu kicken. Und wer weiß? Es könnte doch auch sein, dass wir jetzt noch ein anderes Angebot kriegen, nachdem Elias-Clark so scharf darauf ist, uns zu übernehmen. So was steckt an.«
Emily schüttelte den Kopf. »Wir reden hier von Elias-Clark! Von Miranda Priestly! Das ist wie ein Ritterschlag.«
»Bitte, Em. Ich versuche wirklich zu kooperieren.«
»Ach, tatsächlich? Dann hättest du längst Ja gesagt.«
Andy schwieg. »Wozu die Eile?«, fragte sie schließlich. »Das ist unser allererstes Angebot und noch dazu Jahre früher, als wir gedacht haben. Wieso müssen wir die Entscheidung übers Knie brechen? Ich finde, so ein Schritt sollte gründlich überlegt sein. Wir finden schon eine Lösung, mit der wir beide leben können.«
»Willst du meine ehrliche Meinung hören, Andy? Wir müssten geisteskrank sein, das Angebot abzulehnen. Das weißt du genauso gut wie ich.«
»Ich liebe The Plunge «, sagte Andy leise. »Ich finde es großartig, was wir zusammen aufgebaut haben. Ich bin glücklich mit unseren Redaktionsräumen und unseren Mitarbeitern. Ich genieße es, jeden Tag mit dir zusammen zu sein. Ich freue mich, dass uns niemand vorschreibt, was wir zu tun und zu lassen haben. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich das alles jetzt schon aufgeben möchte.«
»Ich weiß ja, dass du unser Baby liebst. Das geht mir doch genauso. Aber das hier ist eine einmalige Chance, für die Millionen Menschen über Leichen gehen würden. Auf jeden Fall alle, die sich schon mal selbstständig gemacht und ein eigenes Unternehmen aus dem Boden gestampft haben. Du musst das große Ganze sehen, Andy.«
Andy stand auf und suchte ihre Sachen zusammen. Sie drückte Emilys Arm. »Das Angebot liegt doch gerade erst ein paar Minuten auf dem Tisch. Ich finde, wir sollten nichts überstürzen und es gründlich durchdenken, okay? Es wird sich schon alles finden.«
Emily schlug frustriert mit der Hand auf den Tisch. Nicht besonders fest zwar, aber Andy blieb trotzdem erschrocken stehen. »Das will ich wirklich hoffen, Andy. Ich bin gern bereit, weiter darüber zu diskutieren, aber eins kann ich dir jetzt schon sagen: Wir dürfen uns diese Gelegenheit nicht durch die Lappen gehen lassen. Ich lasse nicht zu, dass wir uns unseren eigenen Erfolg verbauen.«
Andy schlang sich die Tasche über die Schulter. »Du meinst mich. Du willst nicht zulassen, dass ich dir deinen Erfolg verbaue.«
»Das habe ich nicht gesagt.«
»Aber gemeint.«
Emily zuckte mit den Schultern. »Auch wenn du Elias-Clark hasst, es gibt keinen besseren Zeitungsverlag. Und wir können ein Vermögen machen. Kannst du nicht ein einziges Mal über den Tellerrand hinaussehen?«
»Wozu? Um ein glühender Fan von Elias-Clark zu werden, so wie du? Um Miranda anzuhimmeln, die anscheinend schon immer dein großes Vorbild war?«
Emily funkelte sie böse an. Andy wusste, dass sie es dabei hätte belassen müssen, aber sie konnte sich nicht beherrschen.
»Das stimmt doch, oder? Ich wette, du gibst dir bis heute selbst die Schuld daran, dass sie dich gefeuert hat. Obwohl du, verdammt noch mal, die beste Assistentin warst, die sie jemals hatte, glaubst du, dass Miranda irgendwie im Recht war, als sie dich wie einen Sack Müll auf die Straße geschmissen hat.«
Emily machte ein versteinertes Gesicht, und Andy wusste, dass sie zu weit gegangen war. Aber Emily sagte nur: »Lass uns ein andermal darüber reden, ja?«
»Gern. Ich muss in der Mittagspause noch ein paar Sachen erledigen. Wir sehen uns dann in der Redaktion«, meinte Andy nur und ging grußlos hinaus. Es würde ein sehr langer Tag werden.
13
Bis dahin könnte ich längst tot sein
Andy ließ den Kopf an die Rückbank des Taxis sinken und sog den gar
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