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Die Räder der Welt - Lake, J: Räder der Welt - Mainspring

Die Räder der Welt - Lake, J: Räder der Welt - Mainspring

Titel: Die Räder der Welt - Lake, J: Räder der Welt - Mainspring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Lake
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die Treppe hinunter. Dann sah er einen kleinen Punkt auf der Feder. Das mussten die Leichen Williams und seiner Geliebten sein.
    Die Feder war gigantisch. Wie hatte man jemals von ihm erwarten können, sie mit einem Schlüssel aufzuziehen, der in seine Hand gepasst hatte? Der Schlüssel der Ewigen Bedrohung musste die Größe der Stadt Boston haben, um genügend Hebelkraft zu entwickeln, mit der man diese Feder hätte aufziehen können.
    Hethor rannte weiter, Stufe für Stufe. Irgendwie kam er der Feder überhaupt nicht näher, obwohl die Decke über ihm langsam zurückwich. Er hielt seinen Blick auf den Punkt gerichtet, der Arellyas Leichnam markierte. Dort würde er auf die Knie fallen. Dort würde er seine Kopfschmerzen mit Tränen bekämpfen. Dort würde er sich hinlegen, um endlich zu sterben und die Angst, die Schmerzen und die Leiden loszuwerden, die seinen Körper in ihren Klauen hielten.
    Schließlich trat Hethor von der Treppe auf den Laufsteg. Von dem sich ständig windenden Weg voller Kämpfe auf eine ebene Fläche zu treten war, als würde er neu geboren. Er sah hinauf. Welle und Treppe verschwanden über ihm in einer nebligen Dunkelheit. Vielleicht befand er sich im Zentrum der Welt. Falls ja, hatte Gott es wie fast jede andere Höhle gestaltet, außer dass es viel größer war und jene Maschinen enthielt, mit denen die Schöpfung angetrieben wurde. Er wurde nicht von einem Engelschor erwartet.
    Unter seinen Füßen lag der Stahl, und darauf Arellyas Leiche. Sie war direkt neben der Welle aufgeschlagen. Von William war nichts zu sehen.
    Hethor betrachtete seine Geliebte.
    Sie lag mit gebrochenem Rückgrat auf den gestreiften Linien der Antriebsfeder. Blut hatte auf dem Metall in ihrer Nähe Flecken hinterlassen.
    Die Linien, die Hethor gesehen hatte, hatten sich tatsächlich als Stahlbänder erwiesen, die aufeinandergelegt waren. Aus dieser Nähe konnte er sehen, wie das Metall sich zusammenzog und entspannte. Die Bänder bewegten sich mit einer Geschwindigkeit auseinander, die mit dem bloßen Auge zu sehen war.
    Bald würden sie sich wie die schmalen Lippen eines wütenden Meisters öffnen, und Arellyas Körper würde hinunterfallen und zwischen den Windungen der Antriebsfeder zermahlen.
    »Ich komme«, sagte er und packte das Geländer, um hinüberzusteigen, die etwa zehn Meter zu ihr hinunter zu springen und neben ihr liegen zu bleiben.
    »Nein.«
    Hethor sah auf, als er William of Ghents Stimme hörte.
    Das pure Grauen stand nur wenige Schritte von ihm entfernt auf dem Laufsteg. Knochen glitzerten im Licht; Metallkabel schimmerten an den Gelenken; Haut und Kleidung waren zerschlitzt; Blut, Öl und Späne tropften auf den Metallrost des Laufstegs.
    Es war William of Ghent, den man nur noch an seiner Stimme erkennen konnte – und dem verbliebenen eisblauen Auge, in dem der Wahnsinn loderte.
    »Lass die Welt in Ruhe«, sagte das William-Ding. »Die Antriebsfeder wird versagen, so wie es sein soll, um sie zurückzurufen.«
    Es war tatsächlich ein Ding, das den finstersten Zaubereien entsprungen war. Kein Mensch, keine Kreatur Gottes hätte den Sturz in das Zentrum der Welt überleben und wieder aufstehen können.
    »Ich möchte die Welt nicht mehr reparieren«, sagte Hethor leise und schaute wieder auf Arellya hinunter.
    Das William-Ding schien seine Worte nicht gehört zu haben. »Ich bin der Wächter der Antriebswelle. Die Uhrmacher werden zurückkehren.« Zerschmetterte Hände streckten sich nach Hethor aus, und Funken sprühten von den Fingerspitzen, als die Kreatur langsam vorwärts taumelte.
    »Solange der Mensch lebt, lebt Gott«, sagte Hethor zu dem William-Ding. »Ich werde nicht mit dir kämpfen. Ich folge meinem Herzen.«
    Hethor warf sich über das Geländer, hing dort kurz und ließ sich dann auf die Oberfläche der Feder fallen. Der Aufprall brach ihm beinahe die Fußgelenke. Seine Füße schmerzten, als stünden sie in Flammen. Die Federränder spannten sich und sorgten für einen gefährlichen Untergrund. Dieselben Tiefen, die Arellya zu verschlingen drohten, konnten auch ihn zu sich holen, vielleicht sogar, bevor er sie erreichen konnte.
    Hethor balancierte auf den schmalen Rändern und sprang von Windungsrand zu Windungsrand. Über ihm bat das William-Ding ihn, mit ihm zu kommen.
    Als die Feder unter ihm knarzte, erreichte Hethor seine Geliebte und hob ihren kleinen Körper auf. Sie war immer noch warm, nicht die kalte Hülle, die er erwartet hatte. Er strich durch ihre Haare und

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