Die rechte Hand Gottes
der Provinz zusammenstellte.
Saturnin ging hinaus in den Hof, wo Casimir die Nase in den Wind hielt und nach Rauchspuren suchte. Das Läuten ließ nicht nach, im Gegenteil, bisher hatten nur die Glocken der drei Kirchtürme geläutet, doch jetzt stimmte die hohe Glocke des Rathausturms mit ein und kurz darauf auch die der Schule.
Auch Hippolyte kam in den Hof und sagte zu seinem Enkel: »Du solltest nachsehen, was los ist, es scheint etwas Schlimmes geschehen zu sein.«
Zwei Tage zuvor hatte man den Sozialisten Jaurès ermordet, doch nur die Schule und das Rathaus hatten ihre Betroffenheit gezeigt, indem sie auf Halbmast geflaggt hatten. Wenn jetzt die Glocken der Schule, des Rathauses und der drei Kirchen läuteten, mußte schon mindestens Präsident Poincaré ermordet worden sein. Es sei denn...
Saturnin sattelte Pomponette, die Percheron-Stute, die sie eine Woche zuvor auf dem Pferdemarkt von Rodez gekauft hatten, und Casimir öffnete ihm das Tor. Hippolyte kletterte auf die Zinnen des Nordturms.
»Bis gleich«, sagte Saturnin und gab der Stute die Sporen.
Casimir hielt Brise-Tout zurück, der ihm folgen wollte, schloß den Torflügel wieder und stieg ebenfalls auf den Nordturm. Hippolyte suchte mit seinem Fernrohr den Himmel ab.
»Auf alle Fälle ist es kein Brand«, sagte er und reichte dem Knecht das Fernrohr, damit er sich selbst überzeugen konnte.
»Haben Sie eine Ideee?«
»Eher eine Vorahnung.«
»Krieg?«
»Ja, Krieg.«
Ihre Blicke folgten Satumin, der um den Dolmen herumritt und dabei eine Staubwolke hinter sich aufwirbelte.
»Heeeeehooo!« riefen sie ihm aus Spaß zu.
»Heeeeehooo!« rief er zurück und ritt auf diePappelhecke zu, die den Fluß säumte.
»Und selbst wenn es Krieg gibt, Sie wissen doch, daß die Kinder der Scharfrichter nie auf den Einberufungslisten stehen. Saturnin hat nichts zu befürchten.«
»Das ist nicht sicher. Die Zeiten haben sich geändert. Außerdem ist Saturnin kein direkter Nachfahre eines Scharfrichters, es wären Léon und Parfait, denen diese Freistellung zugute kommen würde. Das ist doch der Gipfel, wenn man es recht bedenkt! «
Um die Zeit totzuschlagen, ging Casimir wieder zu seinen Hühnern zurück und Hippolyte zu seinem Kreuzworträtsel. Kaum hatte er sich gesetzt, da fiel ihm das Wort mit sechs Buchstaben ein, nach dem er gesucht hatte: »Leiche«
GENEALOGIE
Justinien (Trouvé) Pibrac 1. (1663(?)-1755)
Gefunden in Roumégoux am 10. Juni 1663
Scharfrichter mit 20 Jahren 1683
Ruhestand mit 73 Jahren 1736
Gestorben mit 92 Jahren 1755
Heiratet 1692 Guillaumette.
Drei Söhne: Martin, Jules und Justinien.
Justinien II. (1699-1764)
Geboren in Bellerocaille 1699
Scharfrichter mit 37 Jahren 1736
Ruhestand mit 64 Jahren 1763
Gestorben mit 65 Jahren 1764
Heiratet 1731 Adeline. Ein Sohn: Justinien
und zwei Töchter: Berthe und Lucette.
Justinien III., genannt der Rächer
des Volkes (1732-1804)
Geboren in Bellerocaille 1732
Scharfrichter mit 31 Jahren 1763
Ruhestand mit 71 Jahren 1803
Gestorben mit 72 Jahren 1804
Heiratet 1771 Pauline. Fünf Töchter und
drei Söhne: Justinien, Louis und Antoine.
Justinien IV. (1772-1850)
Geboren in Bellerocaille 1772
Scharfrichter mit 31 Jahren 1803
Ruhestand mit 68 Jahren 1840
Gestorben mit 78 Jahren 1850
Heiratet 1812 Blanche. Zwei Söhne:
Justinien und Robert
Justinien V. (1814-1850)
Geboren in Bellerocaille 1814
Scharfrichter mit 26 Jahren 1840
Gestorben mit 36 Jahren 1850
Heiratet 1831 Clémence. Zwei Söhne:
Justinien und Hippolyte.
Justinien VI. (1832-1850)
Geboren in Bellerocaille 1832
Scharfrichter mit 18 Jahren 1850
Gestorben mit 18 Jahren 1850
Stirbt als Junggeselle. Sein
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