Die Reise zu den Elfeninseln
teilnehmen, gibt es mehr als einen Bierstand. Ich besorge mir ein paar Flaschen und mache mich dann auf die Suche nach Makri. Ich finde sie auf einem kleinen Hang, von dem aus wir einen ausgezeichneten Blick auf die Geschehnisse haben. Ihr Elfen-Galan ist zwar nicht sonderlich erfreut, dass ich mich einfach zwischen sie dränge, aber er kommt bei Makri sowieso nicht so richtig weiter. Sie ist mit ihren Gedanken viel zu sehr bei Isuas.
Ich teile ihr mit, dass ich auf Shuthan gesetzt habe.
»Das ist ein bisschen riskant, oder?«
»Es war ein heißer Tipp von Dru, der Poetin.«
Makri ist weniger zuversichtlich, aber das Turnier beschäftigt sie zu sehr, als dass sie mir deshalb Vorhaltungen machen könnte. Ich dagegen fühle mich langsam wieder quicklebendig. Die Lage in der Sache Elith-la-Gipt gegen das Volk von Avula mag zwar katastrophal aussehen, aber immer, wenn ich wetten kann, scheinen meine anderen Probleme zu verblassen.
Sänger und Gaukler streunen durch die Zuschauermassen, als die Jongleure die Arena betreten. Da dieser Wettbewerb das Fest nur eröffnet, erwartet man von ihm nicht dasselbe künstlerische Niveau wie von den späteren dramatischen Aufführungen. Deshalb geht es auch ohne viel zeremonielles Brimborium los. Die Jongleure, die jetzt in der Mitte der Arena marschieren, sind zum größten Teil noch sehr jung. Sie zeigen ihre Kunststücke, während die Zuschauer ihren jeweiligen Favoriten zujubeln. Ich bin von den Künstlern ziemlich beeindruckt. Natürlich habe ich in Turai schon viele Artisten gesehen, aber die Elfen scheinen diese Kunst weiterentwickelt zu haben. Usath, die junge Jongleurin, die wir vor ein paar Tagen bei einer Probe beobachtet haben, bringt die Menge zum Johlen, als sie sieben Bälle in der Luft hält. Meiner Meinung nach ist das eine unglaubliche Leistung, aber Makri heuchelt Desinteresse.
»Weck mich auf, wenn irgendwas Kulturelles passiert«, meint sie.
Trotz ihrer überheblichen Haltung wird sie aber hellwach, als Shuthan-la-Hemas die Arena betritt. Wir haben schließlich eine Menge Geld auf diese junge Elfe gesetzt, obwohl in der Menge die einhellige Erwartung herrscht, dass Shuthan bestimmt gleich am Anfang über ihre eigenen Füße fallen und Schande über die ganze Insel bringen wird.
Shuthan tut jedoch genau das Gegenteil. Sie tritt entschlossen in ihrem gelben Kostüm auf und hüpft und springt aus Leibeskräften herum. Trotz eines etwas unsicheren Starts und einiger anfänglicher Schwierigkeiten, ihren Rhythmus zu finden, liefert sie im Folgenden eine Vorstellung, die die Massen begeistert. Lauter Jubel brandet auf, als sie Usaths sieben Bälle einstellt, sogar noch einen achten hinzufügt und diese Bälle mehr als eine Minute in der Luft hält.
Aber keiner schreit lauter als ich. Dann mache ich mich auf den Weg, unsere Gewinne einzustreichen. Ein wirklich hervorragender Beginn dieses Festes. Und in dem Moment, in dem ich von diesem gewaltigen Gewinn aufgemuntert werde, wird mir schlagartig klar, wie die Sache mit Elith-la-Gipt und der schockierende Mord an dem Baum-Priester sich wirklich abgespielt haben. Zwei Elfen lamentieren über ihre frühen Wettverluste, und der eine sagt zu dem anderen, dass Shuthans unerwartet gutes Abschneiden ihn seinen Mantel gekostet hat. Ich denke über Mäntel nach, und mir wird klar, dass ich sowohl Eliths Leben retten kann als auch nach wie vor die unumstrittene Nummer Eins bin, wenn es um Ermittlungen geht.
Ich eile mit unseren Gewinnen zu Makri zurück. Sie will sich mit Isuas treffen und sie zum Wettkampffeld begleiten. Ich wünsche den beiden viel Glück.
»Ich würde trotzdem gern wissen, ob Isuas eine Wette wert ist.«
Makri bedeutet mir mitzukommen. Als wir in die Nähe des Kampfplatzes kommen, wo sich die Teilnehmer versammeln, bleibt Makri stehen und zeigt einem der herumstehenden Elfen einen Kämpfer.
»Der da?«, fragt sie. »Wie gut ist er?«
»Das ist einer der Besten«, erwidert der Elf. »Er ist der Meister von Korinthal in der Klasse der unter Fünfzehnjährigen.«
Makri nimmt ein Holzschwert aus ihrem Beutel, tritt neben den jungen Korinthaler und greift ihn ohne Vorwarnung an. Der Junge ist zwar überrumpelt, aber es gelingt ihm trotzdem, den Schlag zu parieren. Makri geht zurück, ohne sich weiter um den verwirrten Burschen zu kümmern.
»Du kannst deinen Mantel auf Isuas setzen«, sagt sie.
»Was?«
»Wenn das einer der Favoriten ist, dann setz alles, was wir haben, auf Isuas.«
Ich habe zwar
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