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Die Reiter der Sarmaten

Die Reiter der Sarmaten

Titel: Die Reiter der Sarmaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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hilflos ausbreitend, »das kann ich nicht tun. Sie sind Arshaks Gefolgsleute, und ich habe ihren Fürsten getötet. Sie werden keine Rache üben, weil es ein fairer Kampf war und sie geschworen haben, seinen Ausgang hinzunehmen – aber sie würden mir nicht gehorchen. Ich schlage vor, daß Ihr Siyavak damit beauftragt, einen ihrer Schwadronsführer auszuwählen, und daß Ihr diesem gemeinsam mit einem römischen Offizier das Kommando des Drachen übertragt.«
    Der Statthalter runzelte die Stirn – dann lenkte er achselzuckend ein: »Also gut, wir werden diese Angelegenheit zurückstellen. Was ich Euch aber jetzt im Namen des Kaisers anbieten möchte, Ariantes, ist eine viel höhere Auszeichnung als alle anderen, die ich bisher erwähnt habe: das römische Bürgerrecht.«
    Ich neigte wieder den Kopf, um meine Gefühle zu verbergen. Das römische Bürgerrecht! Ich, ein Römer werden. Ein Landsmann von Tirgataos Mördern. Das wollte ich nicht sein.
    Aber der Statthalter hatte die Geste als Ausdruck ehrfürchtiger Zustimmung gedeutet und gab lächelnd einem Angehörigen seines Stabes die Anweisung, die Urkunde auszufertigen. Ein anderer Beamter legte ihm bereits ein Memorandum über den nächsten Fall vor, und im Publikum wurde, wie es in Verhandlungspausen üblich ist, geplaudert und debattiert. Ich fragte, ob es mir erlaubt sei, den Gerichtssaal zu verlassen, und der Präfekt, der mich befragt hatte, bedeutete mir ungeduldig, ich würde nicht mehr gebraucht. Longus und Pervica bemerkten, daß ich schwerfällig aus der Halle zu hinken begann, und drängten sich durch die Menge zu mir vor. Sie halfen mir in die Sänfte, die einen Augenblick später von den Trägern aufgenommen und hinausgebracht wurde.
    Ich ließ die Männer außerhalb des Lazaretts in dem als Garten angelegten Hof halten und die Sänfte absetzen. Pervica und Longus waren uns gefolgt. Ich kletterte heraus und lehnte mich gegen einen Strauch. »Sollen wir die Sänfte zurückbringen?« fragte der Sprecher. »Oder werdet Ihr sie später brauchen, Kommandeur?«
    »Ich will das Ding nicht mehr sehen!« sagte ich nachdrücklich, und er grinste.
    »Sehr wohl!« sagte er und gab seinen Männern ein Zeichen, sie wegzubringen. »Tut mir leid, daß sie Euch nicht den Kranz gegeben haben, Kommandeur. Hörte sich an, als hättet Ihr ihn verdient. Aber so ist das bei den hohen Herren: Einen Verstoß gegen die Disziplin verzeihen sie nicht. Viel Glück!« Und er marschierte mit den übrigen ab.
    Longus lachte, als wir allein waren. »Hercules! Ihr hättet Euer Gesicht sehen sollen, Ariantes, als der Statthalter sagte, er sei nicht bereit, Euch einen goldenen Kranz zu geben. Ihr konntet das einfach nicht fassen.«
    »Ich hatte angenommen, ich würde bestraft werden.« Er lachte wieder. »Genau das, was Marcus Flavius sagte. Ihr habt eine sehr niedrige Meinung von den Römern. Sie würden ein verdammt undankbares Pack sein, wenn sie Euch bestraften, nachdem Ihr gerade die Provinz gerettet habt – oder jedenfalls ihren nördlichen Teil. Noch dazu habt Ihr dem Gericht ja augenfällig genug die Blessuren vorgeführt, die Euch der Kampf gegen die Feinde Roms eingebracht hat. Hercules! Der halbe Stab des Statthalters ist der Meinung, daß er Euch sehr unfair behandelt hat. Aber sie hatten ja sowieso eine hohe Meinung von Euch, denn natürlich habt Ihr sie mit Geschenken bestochen, als Ihr eine Erhöhung des Soldes für Eure Männer erreichen wolltet, nicht wahr?«
    Mir schwirrte der Kopf. Ich stellte mir vor, wie zufrieden meine Männer sein würden, wenn sie erfuhren, daß die Römer mich geehrt hatten – aber im selben Augenblick wurde mir klar, daß sie zweifellos herausfinden würden, daß mir eigentlich ein goldener Kranz zugestanden hätte, und sie würden sofort ihre Befriedigung vergessen und sich über diese Zurücksetzung ärgern. Siyavak, würden sie murren, hatte einen goldenen Kranz bekommen, und er war nicht einmal ein Zepterträger. Und wenn sie das nächste Mal mit den Männern des Vierten Drachen zusammenkamen, würden sie Streit mit ihnen suchen. Wie Facilis sagte: Sarmaten!
    »Ihr seid also nun«, sagte Longus mit fröhlichem Grinsen, »offiziell Präfekt der Zweiten Asturischen Kavallerieala, mein Präfekt, Fürst« – eine spöttisch-devote tiefe Verbeugung –, »ebenso wie Kommandeur der Sechsten Sarmaten. Und Comittus geht zum Stab der Sechsten Legion zurück. Ihr werdet schließlich doch in das Haus einziehen müssen. Ihr seid nun

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