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Die Riesen vom Hungerturm

Die Riesen vom Hungerturm

Titel: Die Riesen vom Hungerturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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in Luxons Geist. Dein Leidens weg ist noch nicht zu Ende!
    Luxon sah ein, daß es keinen Sinn hatte, diese Männer von seiner Unschuld überzeugen zu wollen. Seine ganze Hoffnung ruhte nun wieder auf Alamog. Der Magier mußte diesen Verblendeten und dem König sagen, wer er war und was sich wirklich zugetragen hatte.
    Doch schon einmal hatte er auf ihn vertraut und war bitter enttäuscht worden.
    Luxon ließ sich vom Tokapi zerren und binden. Er war plötzlich sehr müde. Nicht einmal der Frau, die ihn nun flehend ansah, konnte er ein Wort des Trostes sagen.
    Was ist mit mir geschehen? schrie es in ihm. Was ist wirklich geschehen, als die Riesen mich berührten?

7.
    Die Sonne erschien am Himmel, schwach zunächst, dann für kurze Zeit hell leuchtend wie in den Ländern des Nordens, und teilte den Tag in zwei Hälften, um schließlich wieder hinter der dunklen Mauer im Süden zu versinken.
    Andraiuk wanderte rastlos in seinem Palast umher, sprach mit den Magiern, die ihm geblieben waren, und empfing Boten, die zu seiner Freude die Kunde von Yavus bevorstehender Rückkehr brachten. Schon hatte er, von Weddon kommend, die Grenze des Reiches mit seinen Begleitern überschritten.
    Doch selbst dies konnte den König nicht aufheitern. Er schickte dem Gesandten einen Trupp Krieger entgegen und wartete. Ab und an begab er sich zu Sabri und fand sie so, wie er sie verlassen hatte. Die Flamme ihres Lebens erlosch zusehends.
    So verging auch des Tages zweite Hälfte, und als die Nacht hereinbrach, war weder von Tarakon Nachricht gekommen noch hatte Alamog ein Lebenszeichen geschickt.
    Dafür heuchelte nun Shadron nicht länger Mitgefühl, sondern zeigte wieder sein wahres Gesicht. Dryhon hatte es verstanden, den König dazu zu bewegen, den Vogelreitern das Stadttor zu öffnen. Shadrons Krieger erfüllten nun die Straßen und führten sich auf wie die Herren. Von überallher kamen die Klagen der Kaufleute, daß sie plünderten und die Ays mißhandelten.
    Andraiuk hatte nicht einmal mehr die Kraft, bei Shadron zu protestieren.
    Vielmehr mußte er sich nun die Forderungen anhören, die der Inshaler im Namen des Shallad stellte:
    Nicht weniger als zehnmal tausend seiner Krieger sollte Andraiuk an Hadamur abstellen und alles für die Vermählung zwischen Prinzessin Soraise und Prinz Iugon vorbereiten. Darüber hinaus sollte er eine ständige Besetzung Aylands durch Vogelreiter erdulden und im Falle eines Eroberungsfeldzugs gegen Kaistan Hilfe leisten. Weiterhin deutete Shadron an, daß die Ays Abgaben in großer Höhe an den Shallad zu leisten haben würden.
    Er sprach mit den Worten des sicheren Siegers und versäumte es nicht, harte Strafen für jeden Ay anzukündigen, der es wagen sollte, sich den Vogelreitern zu widersetzen oder gegen den Shallad als Reinkarnation des Lichtboten zu freveln.
    Andraiuk hörte sich all dies an. Seine allerletzten Hoffnungen schwanden dahin, als gegen Mitternacht Yavus in Tupan eintraf und sich unverzüglich zur Berichterstattung in den Palast begab.
    In Shadrons Anwesenheit bestätigte er das, was bereits sein Bote verkündet hatte: daß er der Hinrichtung des Gegen-Shallads in Hadam beigewohnt hatte und mit eigenen Ohren hören mußte, wie jener Luxon sich selbst als Betrüger bekannt und Hadamur als rechtmäßiger Herrscher bestätigt hatte.
    Um neues Blutvergießen zu verhindern, riet er Andraiuk, auf alle Bedingungen Hadamurs einzugehen und alles zu tun, was Shadron von ihm verlangte. Er selbst bot sich an, alles für die baldige Vermählung Notwendige unverzüglich in die Wege zu leiten.
    Auch dies hörte der König sich an, der sich nicht länger als König fühlte. Bevor Yavus sich jedoch zu Prinz Iugon begab, um ihm eine persönliche Botschaft seines zukünftigen Schwiegervaters zu überbringen, gab ihm Andraiuk unauffällig einen Wink.
    Der König zog sich in seine Gemächer zurück. Kurz darauf klopfte Yavus an seine Tür.
    Nun, da sie allein und unbeobachtet waren, zeigte Yavus seine ganze Enttäuschung. Der sechs Fuß große, weißbärtige Ay, der, im Gegensatz zu Andraiuk, prunkvoll gekleidet war, ließ sich in einen Stuhl fallen und starrte lange finster vor sich hin. Sein stechender Blick hatte alle Schärfe verloren. Erst nach einer Weile begann er zu sprechen.
    »Glaube mir, Herr«, sagte er. »Hätte ich nicht selbst mitanhören müssen, wie dieser Luxon sich des Verrats bezichtigte – ich wäre zu dir zurückgekehrt in der Überzeugung, daß der echte Shallad unter dem Schwert

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