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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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unbewohnte Welt kolonisiert zu haben. Wir bekennen uns dazu schuldig. Man wirft uns vor, eine leere Welt genommen zu haben und aus ihr eine Wohnstatt für Menschen gemacht zu haben. Wir bekennen uns dazu schuldig. Man wirft uns vor, die Herrschaft der Menschheit auf eine Welt ausgedehnt zu haben, die andere nicht berücksichtigten. Wir bekennen uns dazu schuldig.
    Man wirft uns nicht vor, dabei irgend jemandem Gewalt angetan zu haben. Man wirft uns nicht vor, im Zuge unserer Kolonisation Krieg geführt oder andere Menschen verletzt zu haben. Man wirft uns überhaupt kein Verbrechen vor. Es wird lediglich festgestellt, daß nicht ganz eine Milliarde Meilen von der Welt entfernt, die wir friedlich besetzt haben, eine andere bewohnte Welt namens Erde um ihre Sonne kreist.
    Wir verstehen nicht, was das mit unserer Welt, Saturn, zu tun haben soll. Wir wollen der Erde nichts Böses, und man wirft uns keine Verbrechen vor. Wir bitten nur darum, in Frieden gelassen zu werden und sind durchaus bereit, als Gegenleistung dafür auch die Erde in Frieden zu lassen.
    Die Erde behauptet, daß der Saturn ihr gehöre. Warum? Hat sie jemals die Saturnmonde besiedelt? Nein. Hat sie Interesse an ihnen gezeigt? Nein. Während all der Jahrtausende, da sie nur hätte zuzugreifen brauchen – hat sie sie da gewollt? Nein. Erst, nachdem wir auf Titan landeten, entdeckte auch die Erde plötzlich ihr Interesse daran.
    Die Erde sagt, der Saturn umkreise dieselbe Sonne wie die Erde. Das stimmt. Aber wir behaupten, daß das ohne Belang ist. Eine leere Welt ist eine leere Welt, ganz gleich, welchen Weg durch den Weltraum sie zieht. Wir haben sie zuerst kolonisiert, und sie gehört uns.
    Ich sagte nun, daß Sirius das Saturn-System ohne Gewaltanwendung besiedelt hat, daß uns in allem, was wir tun, nur der Wunsch nach Frieden leitet. Wir reden nicht so viel von Frieden wie die Erde, aber wir praktizieren ihn. Als die Erde eine Konferenz einberief, erklärten wir uns sofort damit einverstanden – um des Friedens willen, obwohl nicht der Schatten eines Zweifels auf unserem Anspruch auf Saturn liegt.
    Aber was tut die Erde? Ihre schönen Reden über Frieden sind sehr wohltönend, aber das, was sie tut, verträgt sich sehr wenig damit. Die Erde verlangte Frieden und praktizierte den Krieg. Sie verlangte eine Konferenz und hat gleichzeitig eine kriegerische Expedition ausgerüstet. Kurz gesagt, während Sirius seine eigenen Interessen um des Friedens willen aufs Spiel setzte, hat die Erde ohne jede Provokation unsererseits den Krieg gegen uns eröffnet. Ich kann das aus dem Munde eines Angehörigen des Rates der Wissenschaften der Erde selbst beweisen.«
    Er hob bei diesem letzten Satz die Hand, die erste Geste irgendeiner Art während seiner ganzen Ausführungen, und deutete dramatisch auf eine Tür, auf die sich soeben ein Lichtkegel gerichtet hatte. Dort stand Lucky Starr, zu beiden Seiten von Robotern flankiert.
     
    Als Lucky auf Vesta landete, sah er zum erstenmal Bigman wieder. Der kleine Marsianer rannte auf ihn zu, während Yonge aus einiger Entfernung amüsiert zusah.
    »Lucky!« bettelte Bigman. »Lucky, bei den Sandteufeln des Mars! Du brauchst das nicht zu tun. Sie können dich zu keinem Wort zwingen, wenn du nichts sagen willst, und was aus mir wird, ist ganz egal.«
    Lucky schüttelte langsam den Kopf. »Warte, Bigman. Warte noch einen Tag.«
    Yonge kam heran und nahm Bigman am Ellbogen. »Tut mir leid, Starr, aber wir brauchen ihn, bis Sie fertig sind. Devoure hält sehr viel von Geiseln, und ich glaube, in dieser Situation hat er recht. Sie werden Ihren eigenen Leuten gegenüberstehen, und das wird schwer sein.«
    Als Lucky schließlich unter der Tür stand, spürte er alle Augen auf sich. Die Versammelten hielten den Atem an. Selbst von dem Scheinwerferstrahl geblendet, sah er die Delegierten der Konferenz nur als eine ungeheure schwarze Masse. Erst nachdem die Roboter ihn in den Zeugenstand geführt hatten, konnte er einzelne Gesichter erkennen, darunter das Hector Conways in der ersten Reihe.
    Einen Augenblick lächelte Conway ihm freundlich zu, aber Lucky wagte nicht, das Lächeln zu erwidern. Das war die Krise, und er durfte selbst in dieser letzten Sekunde nichts tun, was die Sirianer warnen würde.
    Devoure blickte den Erdmenschen starr an. Er kostete seinen bevorstehenden Triumph bis zur Neige aus. Dann sagte er:
    »Meine Herren, ich möchte aus dieser Konferenz jetzt für ein paar Minuten so etwas wie ein Gericht machen. Ich

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