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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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mindestens der Größe eines Sternsystems politisch unabhängig sein können. Ein unbewohntes Planetensystem hat nichts zu bedeuten, solange das Sternsystem, dem es gehört, nicht als Ganzes unbewohnt ist.«
    »Ich gebe Ihnen recht. Ich gebe zu, daß dieses Prinzip bisher galt. Aber bis jetzt hat niemand dieses Prinzip angefochten – und jetzt tut das Sirius.«
    »Glauben Sie, daß es gut wäre, ein neues Prinzip aufzustellen, das es jeder fremden Macht erlaubt, in ein System einzudringen und unbewohnte Planeten zu kolonisieren?« fragte Conway leise.
    »Nein«, sagte Doremo entschieden. »Das glaube ich nicht. Ich glaube, es liegt im Interesse von uns allen, daß Stern-Systeme weiterhin als unteilbar betrachtet werden, aber ...«
    »Aber?«
    »Bei dieser Konferenz werden Gefühlswerte auftreten, die es den Delegierten erschweren werden, nach streng logischen Grundsätzen vorzugehen. Wenn ich der Erde den Rat geben darf ...«
    »Nur zu. Diese Unterhaltung ist ja völlig inoffiziell.«
    »Dann würde ich sagen, sollten Sie sich von dieser Konferenz keine Unterstützung erwarten. Gestatten Sie Sirius, für den Augenblick Titan zu behalten. Sirius wird schließlich in Übertreibungen verfallen, und dann können Sie eine zweite Konferenz einberufen, die Ihnen mehr Aussichten bietet.«
    Conway schüttelte den Kopf, »Unmöglich. Wenn diese Konferenz scheitert, werden wir nicht mehr imstande sein, unsere Bevölkerung im Zaum zu halten. Das ist jetzt schon schwer.«
    Doremo zuckte die Achseln. »Überall Gefühle. Ich mache mir Sorgen.«
    »Aber wenn Sie selbst glauben, daß der Stützpunkt auf Titan unrechtmäßig besteht«, sagte Conway eindringlich, »könnten Sie sich nicht bemühen, auch andere zu dieser Ansicht zu bewegen? Sie sind eine einflußreiche Persönlichkeit, die von der ganzen Galaxis respektiert wird. Ich bitte Sie um nichts anderes, als daß Sie ihre eigene Meinung vertreten. Sie haben damit vielleicht die Entscheidung zwischen Krieg und Frieden in der Hand.«
    Doremo stellte sein Glas weg und betupfte sich die Lippen mit einer Serviette. »Das würde ich sehr gern tun, Conway, aber ich wage nicht, das auf dieser Konferenz zu versuchen. Sirius hat sich so in seinen Stützpunkt verbissen, daß es gefährlich sein könnte, wenn Elam sich dagegen stellt. Außerdem, Conway, wenn Sie diese Konferenz einberufen haben, um eine friedliche Lösung zu finden, weshalb haben Sie dann gleichzeitig Kriegsschiffe in das Saturn-System geschickt?«
    »Haben Ihnen das die Sirianer gesagt, Doremo?«
    »Ja. Sie haben mir einige ihrer Beweisstücke gezeigt. Man hat mir sogar ein gekapertes Erdschiff gezeigt, das im Schlepp eines sirianischen Schiffes zur Vesta kam. Man sagte mir, daß kein geringerer als Lucky Starr, von dem selbst wir auf Elam gehört haben, an Bord ist. Soviel ich hörte, umkreist Starr jetzt die Vesta und wird bei der Konferenz seine Aussage machen.«
    Conway nickte langsam.
    »Wenn Starr jetzt kriegerische Aktionen gegen die Sirianer zugeben wird«, fuhr Doremo fort, »und das wird er zweifellos tun, sonst würden die Sirianer ihm schwerlich die Aussage erlauben – dann steht dadurch der Ausgang der Konferenz fest. Dagegen gibt es keine Argumente. Ich glaube, daß Starr Ihr Adoptivsohn ist.«
    »Ja«, murmelte Conway.
    »Sehen Sie, das macht es noch schlimmer. Und wenn Sie sagen, daß er ohne entsprechende Weisungen von der Erde gehandelt hat, wie Sie vermutlich müssen ...«
    »Das hat er allerdings«, sagte Conway. »Aber ich kann nicht sagen, was ich angeben werde.«
    »Wenn Sie sich von ihm distanzieren, wird Ihnen niemand glauben. Überlegen Sie doch – Ihr eigener Sohn! Die Delegierten der Astrowelten werden Ihre Glaubhaftigkeit in Zweifel ziehen, und ich werde nichts dagegen unternehmen können. Vermutlich werde ich nicht einmal meine eigene Stimme der Erde geben können ... Ich glaube, es ist besser, wenn die Erde klein beigibt.«
    Conway schüttelte den Kopf. »Das kann die Erde nicht.«
    »Dann wird das Krieg bedeuten«, sagte Doremo niedergeschlagen. »Krieg zwischen uns allen und der Erde, Conway.«

 
15.
     
    Conway hatte sein Glas geleert. Jetzt stand er auf, um zu gehen. Er schüttelte Doremo mit melancholischer Miene die Hand.
    Und dann fügte er noch hinzu: »Aber wissen Sie, wir haben Luckys Aussage noch nicht gehört. Wenn die Situation nicht so schlimm sein sollte, wie Sie annehmen, wenn seine Aussage sich als harmlos erweisen sollte, würden Sie sich dann für den Frieden

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