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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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mußte. War das ein Symptom des allgemeinen Untergangs? Und was unternahm der Mann von den Sternen dagegen?«
    Nichts von all dem konnte man aus einer Entfernung von siebenundfünfzig Millionen Meilen erkennen. Sie sahen nur die Flammen der Bussard-Rammdüsen, die mit angereichertem Treibstoff versorgt wurden.
    »Es ist mir eine Freude, euch mitzuteilen«, sagte der Hinterste, »daß sich der Schwerpunkt der Ringwelt wieder auf die Sonne zu bewegt. Noch sechs oder sieben Umdrehungen, und wir können die Meteor-Verteidigungsanlage wieder auf das Programm umschalten, wie wir sie vorfanden, nämlich auf die automatische Abwehr von Meteoren. Fünf Prozent der Ringmauer-Steuerdüsen reichen in Zukunft aus, um die Ringwelt auf ihrem richtigen Kurs zu halten.«
    Chmeee fauchte zufrieden. Louis und die Städtebauer starrten nur auf das Hologramm, das draußen im schwarzen Basalt glühte.
    »Wir haben gewonnen«, sagte der Hinterste. »Louis, du hast mich für eine Aufgabe eingespannt, deren Größe sich nur mit dem Bau dieser Welt vergleichen läßt. Dafür hast du mein Leben aufs Spiel gesetzt. Ich kann jetzt, da wir gewonnen haben, deine Arroganz akzeptieren, aber selbst meiner Toleranz sind Grenzen gesetzt. Ich erwarte jetzt, daß du mir gratulierst, oder ich schneide dir die Luftzufuhr ab.«
    »Ich gratuliere«, sagte Louis Wu.
    Die Frau und der Junge neben ihm begannen zu weinen.
    Chmeee schnaubte: »Es ist das Recht des Siegers zu triumphieren. Belasten dich die Toten und die Sterbenden? Denn jene, die deinen Respekt verdienten, hätten sich freiwillig gemeldet.«
    »Ich habe ihnen dazu keine Chance gegeben. Zudem verlange ich nicht, daß du deswegen Gewissensbisse empfindest.« »Warum sollte ich auch? Ich will dich nicht beleidigen, aber die Toten und Sterbenden sind alles hominide Wesen. Sie gehören nicht zu deiner Gattung, Louis, und schon gar nicht zu meiner oder der des Hintersten. Ich bin ein Held. Ich habe die Bevölkerung von vergleichsweise zwei Planeten gerettet, und diese Bevölkerung gehört zu meiner Gattung, oder ist ihr zumindest außerordentlich ähnlich.«
    »Schon gut. Ich verstehe ja deinen Standpunkt.«
    »Und jetzt, mit Hilfe meiner überlegenen Technologie, beabsichtige ich, hier auf dieser geretteten Welt ein Imperium zu erschaffen.«
    Louis mußte jetzt doch lächeln. »Sicher, warum nicht? Auf der Weltkarte der Kzin?«
    »Ich hatte daran gedacht, aber ich glaube, ich ziehe die Weltkarte der Erde vor. Teela erzählte uns, daß die Kzinti-Forschungsreisenden jetzt über die Weltkarte der Erde herrschen. In geistiger Beziehung stehen mir diese Welteroberer der Kzinti viel näher als die dekadenten Einwohner der Weltkarte von Kzin.«
    »Du hast vermutlich recht.«
    »Zudem haben jene, die über die Weltkarte der Erde herrschen, einen uralten Tagtraum meiner Rasse in die Tat umgesetzt.«
    »Oh?«
    »Indem sie die Erde eroberten, du Idiot.«
    Es waren schon viele Tage vergangen, seit Louis Wu zuletzt gelacht hatte. Sie hatten eine Welt voll Affen erobert! »Sic transit gloria mundi. Aber wie willst du zur Weltkarte der Erde gelangen?«
    »Es wäre keine große Heldentat, die Heiße Nadel von ihrem Basalt-Panzer zu befreien und sie zurückzulenken auf den Mons Olympus.«
    »Mein Schiff«, sagte der Hinterste mit sanfter Stimme. Trotzdem schien sie irgendwie lauter als die von Chmeee zu sein: »Meine Steuereinrichtungen. Die Heiße Nadel fliegt dorthin, wo ich will.«
    Die Stimme von Chmeee hatte einen gereizten Unterton: »Und wo, wenn ich fragen darf, soll das sein?«
    »Nirgendwohin. Ich habe nicht das dringende Bedürfnis, mich zu rechtfertigen«, erwiderte der Hinterste. »Ihr gehört nicht zu meiner Gattung, und wie wollt ihr mir schaden? Wollt ihr vielleicht meinen Hyperdrive-Motor noch einmal verbrennen? Trotzdem seid ihr meine Verbündeten. Ich werde es euch erklären.«
    Chmeee stand an der Trennwand und starrte den Puppetier mit ausgefahrenen Krallen und gesträubtem Fell um den Hals an. Erklärlich.
    »Ich habe gegen die Tradition verstoßen«, sagte der Hinterste. »Ich habe nicht aufgehört zu funktionieren, als mich der Tod jede Sekunde ereilen konnte. Mein Leben stand fast zwanzig Jahre lang auf dem Spiel, wobei das Risiko fast asymmetrisch zunahm. Das Risiko ist nun vorüber. Ich bin im Exil, aber ich lebe. Ich möchte mich ausruhen. Könnt ihr vielleicht nachempfinden, wie nötig ich eine lange Ruhepause habe? In der Heißen Nadel habe ich fast so viel Komfort wie zu Hause, wenn ich

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