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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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ausdehnte.
    Dieser Berg stand ganz isoliert in der Landschaft. Wenn man spinnwärts blickte, bildete die Ringmauer eine flache senkrechte Klippe, so weit man mit den binokularen Schutzbrillen zu sehen vermochte. Nein. Wenn diese Beule am äußersten Rand des Sichtfeldes noch so ein Berg war, dann war er verdammt weit von seinem Standort entfernt. Dort stieg die Ringwelt schon in einer schlanken Kurve zu einem Bogen an.
    Da war noch so eine Beule, wenn man antispinnwärts blickte. Louius runzelte die Stirn. Merke dir das für zukünftige Studien vor.
    Wenn man nach Backbord blickte (geradeaus) und dann den Blick ein wenig nach rechts verschob (spinnwärts), konnte man eine glitzernde weiße Fläche erkennen, viel heller als das Land und das Wasser. Ein mitternachtsblauer Schatten näherte sich dieser Region. Salz, war Louis' erster Gedanke. Dieser helle glitzernde Fleck mußte eine gewaltige Ausdehnung haben. Er schloß bereits ein paar Dutzend Wasserflächen der Ringwelt ein, die kleinste davon ein Binnenmeer von der Größe eines Lake Huron, die größte dem Mittelmeer auf der Erde vergleichbar. Grelle Punkte wanderten über dieses Feld und erloschen wieder.
    Ah! »Ein Sonnenblumenfeld.«
    Chmeee blickte nach Backbord. »Das Feld, über dem ich bei unserer ersten Expedition fast verbrannt wäre, war größer.«
    Slaver-Sonnenblumen waren so alt wie das Slaver-Imperium, das vor mehr als einer Milliarde Jahren zugrunde gegangen war. Die Slaver-Rasse schien diese Sonnenblumen zum Schutz ihres Eigentums am Rand ihrer Grundstücke angepflanzt zu haben. Heute noch konnte man auf einigen Welten des bekannten Universums auf diese Pflanzen stoßen. Es war sehr schwierig, sie auszurotten. Man konnte sie nicht einfach mit Laserkanonen abbrennen. Die Silberblüten der Pflanzen warfen den Strahl auf den Schützen zurück.
    Was diese Sonnenblumen auf der Ringwelt zu suchen harten, war ein Rätsel. Chmeee, der damals noch Dolmetscher hieß, war über die Ringwelt hinweggeflogen, als eine Wolkenbank unter ihm aufriß und sich die parabolspiegelartigen Blüten der Pflanzen auf ihn ausrichteten. Die Narben, die von diesen gebündelten Lichtstrahlen zurückgeblieben waren, waren jetzt fast verheilt.
    Louis verkleinerte den Bildausschnitt, holte diesen glitzernden Fleck näher heran. Eine geschwungene, glatte Grenzlinie trennte das blaugrüne, erdähnliche Terrain von dem silbernen Sonnenblumenfeld. Die Linie schob sich wie eine Zunge in das Feld hinein, wo das Land in ein Gewässer überging.
    »Louis? Links hinter dem Sonnenblumenfeld kann ich eine kurze schwarze Linie erkennen.«
    »Ich sehe sie.« Ein kleiner schwarzer Strich auf einer unendlich ausgedehnten Mittags-Landschaft, vielleicht hunderttausend Meilen von ihrem Standort entfernt. Nun, was konnte das sein? Eine riesige Teergrube? Nein, petrochemische Stoffe hätten sich niemals auf der Ringwelt entwickeln können. Ein Schatten? Was konnte unter der ewigen Mittagssonne der Ringwelt einen Schatten werfen?
    »Chmeee, ich glaube, es ist eine schwebende Stadt.«
    »Ja. Schlimmstenfalls ist es irgendein Zentrum einer Zivilisation. Wir sollten uns dorthin wenden.«
    Bei ihrem ersten Besuch der Ringwelt waren sie in alten, verfallenden Städten auf vereinzelte schwebende Gebäude gestoßen. Warum sollte es hier nicht eine Stadt geben, die nur aus fliegenden Gebäuden bestand? Es ließ sich aus dieser Perspektive natürlich nicht erkennen. »Ich schlage vor«, sagte Louis, »daß wir in sicherer Entfernung von diesem Zivilisationszentrum landen und uns bei den Eingeborenen über diese Stadt erkundigen. Ich möchte nicht wie ein Fallschirmspringer mitten zwischen diesen Leuten landen. Wenn es ihnen gelungen ist, ihre Stadt vor dem allgemeinen Verfall der Zivilisation zu retten, müssen wir mit bösen Überraschungen rechnen. Es muß sich um eine zähe Rasse handeln. Am besten gehen wir gleich am Rand des Sonnenblumenfeldes nieder.«
    »Warum ausgerechnet dort?«
    »Die Sonnenblumen haben eine verheerende Wirkung auf die Ökologie der Ringwelt. Vielleicht können die Einheimischen unsere Hilfe sehr gut gebrauchen. Deshalb werden sie uns dort auch wohlwollend empfangen. Hinterster, was sagen Sie dazu?«
    Die Lautsprecher blieben stumm.
    »Hinterster? Ich rufe den Hintersten. Chmeee, ich glaube, er kann uns nicht hören. Die Mauerkrone der Ringwelt blockiert seine Signale.«
    Chmeee sagte: »Ich glaube, daß unsere Freiheit nicht lange dauern wird. Ich habe ein paar Sonden in der

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