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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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wäre nur noch die Möglichkeit gegeben, das Landungsschiff mit Hilfe des Cziltang brone durch die Wand der Ringwelt zu schleusen. Das Ding war uralt und vermutlich nicht mehr sehr zuverlässig. »Okay. Wir fliegen über die Krone der Ringwelt-Mauer.«
    Der Puppetier sagte: »Sie schlagen ein gefährliches Abenteuer vor. Ich bereitete Sie so gründlich wie möglich auf diese Expedition vor. Aber ich mußte mich auf die menschliche Technologie verlassen. Nehmen wir an, Ihr Fluggerät versagt den Dienst? Ich möchte meine Vorräte nicht noch mehr erschöpfen. Sie säßen auf der Ringwelt fest. Sie wissen, daß der Artefakt zum Untergang verurteilt ist.«
    »Das habe ich nicht vergesseen«, erwiderte Louis.
    »Zunächst müssen wir die elf Raumschiffe untersuchen, die ich auf den anderen Flughäfen auf der Ringmauer entdeckte. Vielleicht finden wir noch mehr auf der anderen Hälfte der Ringwelt.«
    Und so konnte es noch Wochen dauern, ehe der Hinterste sich damit abfinden würde, daß an Bord dieser Schiffe keine Materien-Umwandler existierten. Oh, zum Teufel.
    »Wir sollten sofort aufbrechen«, sagte Chmeee. »Vielleicht liegt die Lösung des Geheimnisses schon hinter der nächsten Mauer.«
    »Wir haben genügend Treibstoff und Vorräte an Bord. Wir können noch warten.«
    Chmeee streckte einen Arm aus und legte ein paar Schalter um. Er mußte sich die Sequenz der Schaltvorgänge genau überlegt und die Arbeitsweise des Landungsschiffes eingehend studiert haben, während Louis, von den Anstrengungen des vergangenen Tages erschöpft, wie ein Toter schlief. Das kleine kegelförmige Flugzeug erhob sich dreißig Zentimeter über den Boden, drehte sich um neunzig Grad, und dann füllte der Rückstoß eines Fusionsmotors die Ladeluke mit einem weißen Feuer.
    »Das ist töricht von Ihnen«, sagte die melodische Altstimme des Hintersten mit leisem Tadel, »ich könnte Ihren Antrieb sofort abschalten.«
    Das Landefahrzeug glitt aus der Ladebucht heraus und stieg mit der brutalen Kraft von vier g in das All hinauf. Als der Hinterste seine Warnung beendete, wären sie jetzt bei einem Absturz bereits getötet worden. Louis verfluchte sich, daß er das nicht vorausgesehen hatte. Chmeee war verjüngt, er hatte unruhiges Blut in den Adern. Die Hälfte aller Kzinti wurden nie erwachsen - sie starben im Kampf.
    Und Louis Wu, der sich zu sehr mit sich selbst und seinen Entzugserscheinungen beschäftigt hatte, hatte eine seiner Optionen aus der Hand gegeben.
     
    Er fragte kühl: »Wollten Sie die Ringwelt auf eigene Faust erkunden, Hinterster?«
    Die Köpfe des Puppetiers zuckten unentschlossen über seiner Instrumentenkonsole.
    »Nein? Dann müssen Sie uns schon überlassen, wie wir die Erkundung durchführen wollen. Vielen Dank.« Louis wandte sich dem Kzin zu und sagte: »Versuche auf dem Ringwall zu landen.« Erst jetzt fiel ihm die eigentümlich starre Haltung des Tigerwesens auf, dessen blanke Augen und ausgefahrene Krallen. Hatte er den Verstand verloren? Wollte er tatsächlich versuchen, mit dem Landungsboot das Raumschiff zu rammen?
    Der Kzin heulte in der Heldensprache.
    Der Puppetier antwortete mit der Stimme eines Kzin, änderte seine Meinung und wiederholte auf Interworld: »Zwei Fusionsraketen, eine im Achterschiff, eine unter dem Rumpf. Keine Schubmotoren. Sie brauchen die Fusionsmotoren auf dem Boden nicht zu zünden, es sei denn, Sie müssen sich verteidigen. Sie können mit Hilfe der Repulsionsdüsen abheben, die das Schiff von dem Bodenmaterial der Ringwelt wegdrückt. Sie können damit fliegen, als würden Sie einen negativen Gravitationsgenerator benützen, aber die Repulsionsdüsen sind einfacher gebaut und leichter zu reparieren und zu warten. Aber schalten Sie jetzt diese Düsen nicht ein. Sie würden Sie von der Ringmauer abdrücken und in das Weltall hinausstoßen.«
    Das erklärte auch Chmeees offensichtliche Panik. Er hatte Schwierigkeiten, mit dem Fluggerät zu fliegen. Das war nicht sehr ermutigend. Aber die Rampe des Raumhafens lag jetzt schon tief unter ihnen, und das entsetzliche Rütteln beim Start hatte sich fast vollkommen gelegt. Sie flogen mit einer stetigen Schubkraft von vier g in das Universum hinauf. und plötzlich stand der Fusionsmotor still. Louis sagte: »Autsch!«, als das Fluggerät in den freien Fall überging.
    »Wir dürfen uns nicht zu hoch über die Ringmauer erheben. Schau mal in den Wandschränken nach, Louis. Mache eine Bestandsaufnahme unserer Ausrüstung.«
    »Du sagst mit

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