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Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Titel: Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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auf, Kaug trat mit Asrial, die er mit sich zerrte, durch die goldenen Tore.
    Dem Ifrit stockte der Atem. Sein Griff um den Engel erschlaffte. Kaug konnte nicht anders – er war überwältigt.
    Goldene Wände ragten so weit auf, daß es schien, als müsse die Decke von Sternen und nicht von Kristalleuchtern erhellt sein. Kostbare und wunderschöne Gegenstände aus jeder Facette des Juwels des Sul standen auf dem silbergekachelten Boden oder hingen von den vergoldeten Wänden oder zierten Tische, die aus seltenem Saksaul geschnitzt waren. Und als der Ifrit diese prächtige Halle durchquerte, machte Pukah eine Tür nach der anderen auf, zeigte ihm Gemach um Gemach, die alle mit den wunderschönsten Möbeln ausgestattet waren.
    »Nicht einmal Quar besitzt eine solche Behausung!« murmelte Kaug.
    »Schlafzimmer«, sagte Pukah und öffnete eine Tür. »Zweites Schlafzimmer, drittes Schlafzimmer, viertes Schlafzimmer… mehrere Meilen weit bis ins Herz des Bergs. Dann ist da noch der Diwan für Audienzen.« Pukah öffnete eine Doppeltür. »Und der Diwan für Audienzen mit dir selbst, solltest du dies wünschen, und dann sind hier deine Sommergemächer und hier deine Wintergemächer und hier deine Frühlingsgemächer und hier deine Gemächer für die Zeit zwischen Winter und Frühling und…«
    »Genug!« rief Kaug, der scheinbar endlosen Zurschaustellung von Reichtümern müde. »Ich gebe zu, ich bin wahrhaft beeindruckt, Kleiner Pukah, und ich entschuldige mich dafür, daß ich geglaubt habe, du würdest versuchen mich reinzulegen.«
    Pukah riß die Augen auf. »Bashi, wie konntest du nur!« rief er niedergeschlagen.
    Kaug winkte ab. »Ich entschuldige mich. Und nun werden wir uns in eins der Schlafgemächer zurückziehen, wenn du mir sagen kannst, wo sie sind.« Der Ifrit blickte den Gang zurück. Jede Tür – und alle waren sie geschlossen – sah genauso aus wie alle anderen.
    »Ah, aber zuerst«, sagte Pukah, »muß die unwürdige Frau sich baden und salben und ihre prachtvollste Kleidung anlegen und ihre kleinen Füße rot färben…«
    »Das interessiert mich alles nicht!« tobte der Ifrit, und seine verhinderten Leidenschaften stiegen ihm ins häßliche Antlitz. Kaug schoß in die Höhe. »Es war also doch nur alles eine List, Kleiner Pukah? Das soll deine letzte gewesen sein!« Der hochaufragende Ifrit griff mit riesigen Händen nach dem Dschinn.
    Ohne auf Kaug zu achten, sah Pukah Asrial in die entsetzten Augen. »Lauf«, sagte er ihr. »Lauf und schließ die Bergtore hinter dir.«
    Pukah packte den Engel und schob sie beiseite, dann eilte er in die andere Richtung, fort von den Toren, den glitzernden Gang entlang. Die Hände des Ifrits bekamen nichts zu packen als den Windstoß, den die Flucht des Dschinns zurückließ.
    »Ich werde dich nicht verlassen!« rief Asrial heftig.
    »Dein Schwur!« schwebte ihr Pukahs triumphierende Stimme entgegen. Die goldenen Wände nahmen es auf, die Worte hallten von der sternenbeschienenen Decke wider und brachen sich an den silbergekachelten Bohlen.
    »Dein Schwur! Schwur! Schwur!«
    Bei Mathews Leben…
    Wütend gehorchte Asrial. Sie machte kehrt und lief in die entgegengesetzte Richtung, die der Dschinn eingeschlagen hatte. Der Ifrit wollte ihr nachspringen, doch der Engel hatte die Seidenhosen und den Schleier abgeworfen. Weiße Flügel sprossen ihr aus dem Rücken. In anmutigem Flug entwich sie Kaugs Griff und schoß auf die goldenen Tore am Ende des Gangs zu.
    Als er mit ansehen mußte, wie seine Beute ihm gleich in zwei verschiedenen Richtungen entwischte, war sich Kaug für einen Augenblick unschlüssig, welchen der beiden er verfolgten sollte. Doch die Antwort, auf die er schließlich kam, war einfach. Er würde als erstes Pukah fangen, dem Dschinn die aalglatte Zunge aus dem Gesicht reißen und ihn an einem Haken an der Decke über dem Bett aufspießen. Danach würde Kaug in aller Ruhe den Engel zurückholen, der wahrscheinlich alles tun würde, um den Geliebten zu befreien.
    Der Ifrit machte sich an die Verfolgung Pukahs, der mit der Schnelligkeit von hundert verschreckten Gazellen den langen Gang entlangraste.
    Lauf! Lauf und schließ die Bergtore hinter dir.
    Draußen am Berghang packte Asrial die riesigen Türringe mit beiden Händen und riß mit aller Macht daran. Die in das Gestein eingelassenen Tore rührten sich nicht. Asrial betete zu Promenthas um Kraft, und langsam, ganz langsam setzten sich die mächtigen Tore in Bewegung. Der Engel vernahm Kaugs

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