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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Knie wurden weich. Der ganze Raum begann sich um sie zu drehen, und plötzlich dröhnten ihre eigenen Herzschläge wie das Trommeln einer riesigen Kesselpauke in ihren Ohren. Sie machte einen torkelnden Schritt zur Seite, streckte hilflos die Arme aus und wäre gestürzt, wäre Abbé nicht rasch hinzugesprungen, um sie aufzufangen.
    »Ganz ruhig«, sagte Abbé rasch. »Jetzt ist alles in Ordnung. Dir kann nichts mehr passieren.« Behutsam ließ er sie zu Boden sinken. »Atme einfach tief durch. Ich habe nicht allzu viel Erfahrung in solcherlei Dingen, aber man hat mir gesagt, das soll helfen.«
    Robin verstand nicht, was er damit meinte, aber es interessierte sie auch nicht, nicht in diesem Moment. Wie durch einen Vorhang aus fließendem Wasser hindurch hörte sie, wie auch Vater Johannes und nach einem weiteren Moment der König den Raum verließen, aber es vergingen noch einmal schwer endlose Minuten, bis das Schwindelgefühl zwischen ihren Schläfen so weit verebbte, dass sie wieder klar denken konnte und Abbés Gesicht sich aus einem Wirbel ineinander fließender Farben wieder neu zusammensetzte.
    »Es ist alles vorbei«, sagte Abbé lächelnd. »Der Albtraum hat ein Ende. Salim ist auf dem Weg hierher. Er wird dich nach Hause bringen.«
    Robin hörte gar nicht hin. »Das … das war doch nicht die Wahrheit, was Ihr gerade erzählt habt, oder?«, fragte sie stockend.
    »Dass Dariusz ein Hochverräter ist?«, fragte Abbé und nickte.
    »O doch. Dariusz hat dich aus keinem anderen Grund entführt. Er wollte Odo brüskieren, und mich gleich dazu. Mach dir keine Sorgen. Du wirst ihn niemals wiedersehen.«
    »Das meine ich nicht«, beharrte Robin. »Das mit Odo und eurem Plan, mich an Sheik Sinan zu verkaufen.«
    Abbé grinste. »Es klang doch überzeugend, oder?«
    »Und wenn Odo zurückkommt und Ridefort die Wahrheit erfährt?«
    Abbés jungenhaftes Grinsen erlosch und machte einem Ausdruck von großem Ernst Platz. »Odo von Saint-Amand wird nicht zurückkommen«, erklärte er bekümmert. »Er ist tot.«
    »Aber Ihr habt doch selbst gesagt …«
    »Niemand weiß davon«, fuhr Abbé fort. »Und es wäre gut, wenn das noch eine Weile so bliebe, aus verschiedenen Gründen.« Er schüttelte den Kopf und raffte sich wieder zu einem Lächeln auf. »Aber das soll nicht mehr deine Sorge sein.«
    »Aber … aber der König«, murmelte Robin. »Er wusste, dass …«
    »… du eine Frau bist?«, unterbrach sie Abbé. »Das konnte ihm schwerlich verborgen bleiben, mein Kind. Nachdem dich der Armbrustbolzen getroffen hatte, haben Salim und er eine halbe Stunde um dein Leben gerungen. So etwas ist schwer möglich, wenn man ein Wams und ein Kettenhemd trägt, weißt du?«
    »Oh«, machte Robin. »Dann hat er …?«
    »… dir das Leben gerettet?« Abbé nickte. »Zug um Zug, wenn du so willst. König Balduin ist ein Mann, der seine Schulden sehr schnell zahlt.«
    »Aber warum hat er nichts gesagt?«, wunderte sich Robin.
    »Weil König Balduin nicht nur ein Mann von großer Ehre, sondern auch von großer Klugheit ist«, antwortete Abbé.
    Robin versuchte aufzustehen, aber sie hatte ihre Kräfte überschätzt. Sie kam erst beim dritten Versuch und mit Abbés Hilfe auf die Füße, und Abbé ließ ihren Arm auch nicht los, als sie stand.
    »Glaubst du, dass du es alleine nach draußen schaffst?«, fragte er besorgt.
    »Kein Problem«, behauptete Robin. »Ich brauche nur ein paar Augenblicke Ruhe. Meine Schulter schmerzt.«
    »Aha«, sagte Abbé.
    »Und ein neues Kleid«, fügte Rother hinzu.
    Robin sah an sich hinab und stellte fest, dass ihr zerschnittenes Kleid schon wieder auseinander gefallen war und deutlich mehr von ihrem Körper enthüllte, als es verbarg. Es war ihr nicht einmal mehr wirklich peinlich. Dafür war sie einfach zu müde.
    »Was das angeht, kann ich vielleicht behilflich sein.« Balduin war wieder hereingekommen, ohne dass sie es überhaupt gemerkt hatte. Er war nicht allein. Zwei Ritter im matten Schwarz des Lazarusordens standen hinter ihm. Robin konnte ihre Gesichter hinter den schwarzen Helmen nicht erkennen, doch sie glaubte ihre Blicke regelrecht zu spüren. Plötzlich war ihr ihre Nacktheit doch peinlich. Hastig raffte sie ihr Kleid über der Brust zusammen, doch das einzige Ergebnis, das ihre hastige Bewegung hervorbrachte, war ein leises, amüsiertes Lachen, das hinter Balduins Schleier hervordrang.
    »Ihr braucht keine Angst um Eure Tugend zu haben, holde Jungfer«, sagte er spöttisch. »Ich bin

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