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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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bestrafen wollt, so werde ich klaglos jede Strafe annehmen, die Ihr aussprecht. Doch was ich getan habe, geschah nur aus dem Wunsch heraus, Schaden von unserem Orden fern zu halten.« Er atmete hörbar ein und streifte Robin wieder mit einem kurzen, eisigen Blick. »Es ist wahr, dass ich Bruder Robin als Einzigem unter allen Tempelrittern das Privileg gewährt habe, die Nacht vor der Schlacht in einem eigenen Zelt zu verbringen. Und das geschah aus dem gleichen Grund, aus dem ich ihm während des größten Schlachtgetümmels den Befehl erteilt habe, nicht zu kämpfen und am Schluss zu fliehen.«
    »Und warum?«, fragte Balduin.
    »Weil ich auf keinen Fall zulassen konnte, dass Robin verletzt oder gar tot auf dem Schlachtfeld aufgefunden wird«, antwortete Dariusz.
    Natürlich nicht, dachte Robin bitter. Plötzlich war ihr alles klar. Er hatte sie hier gebraucht. Genau hier und in dieser Situation. Panik griff nach ihr.
    »Kurz vor der Schlacht«, fuhr Dariusz fort, »habe ich etwas erfahren, was auf keinen Fall allgemein bekannt werden darf. Ein Geheimnis, das durchaus die Existenz unseres Ordens bedrohen könnte.«
    »Und welches Geheimnis wäre das?«, fragte Balduin.
    Statt zu antworten, zog Dariusz seinen Dolch. Balduin wich einen halben Schritt zurück, und Ridefort und Abbé legten gleichzeitig die Hand auf ihre Waffen, doch Dariusz machte auch zugleich eine rasche, besänftigende Geste mit der freien Hand.
    »Nein, keine Sorge«, sagte er. »Ich will niemandem etwas zuleide tun, das schwöre ich. Doch was ich Euch zu sagen habe, ist zu ungeheuerlich. Ihr würdet es mir nicht glauben. Deshalb will ich, dass ihr alle Euch Bruder Robin anseht!«
    Und damit fuhr er herum, war mit einem einzigen Schritt bei ihr und schlitzte ihr Kleid vom Halsausschnitt bis zur Hüfte auf.
    Es ging viel zu schnell, als dass Robin noch irgendetwas tun konnte. Dariusz’ Klinge zerteilte den zähen Stoff mit einem reißenden, seidigen Laut, ohne dass die Klinge ihre Haut auch nur berührte. Der zerrissene Stoff rutschte rechts und links von ihrer Schulter, und Dariusz packte sie grob am Arm und riss sie so brutal herum, dass sie beinahe das Gleichgewicht verloren hätte.
    Die Zeit schien stehen zu bleiben. Robin erschrak nicht einmal wirklich, aber sie war wie gelähmt. Sie wollte nach ihrem Kleid greifen und es nach oben ziehen, aber sie konnte sich nicht rühren. Alles rings um sie herum schien zu erstarren.
    Ridefort ächzte. Seine Augen quollen vor Entsetzen schier aus den Höhlen, und Robin konnte hören, wie Vater Johannes hinter ihr nach Luft japste. Seltsamerweise schienen Ridefort und er jedoch die Einzigen hier zu sein, die der Anblick ihrer Brüste schockierte. Rother senkte verlegen den Blick, begann mit dem linken Fuß zu scharren und bekam tatsächlich rote Ohren. Abbé lächelte, und der König sagte: »Hübsch.«
    »Sie ist eine Frau!« Das letzte Wort hatte Dariusz geschrien. Niemand reagierte. Ridefort starrte sie weiter aus aufgerissenen Augen an, und es war klar, dass er einfach nicht begriff, was er sah, und es noch sehr viel weniger begreifen wollte.
    Schließlich krächzte Vater Johannes: »Bedecke deine Blöße, Weib! Wir sind hier in einem Haus Gottes.«
    Die Worte brachen den Bann. Robin riss sich los, raffte mit der linken Hand ihr zerschnittenes Kleid zusammen und war mit zwei Schritten bei Abbé, um sich an seine Brust zu werfen. Abbé legte schützend den Arm um ihre Schulter.
    »Was … was hat das … zu bedeuten?«, stammelte Ridefort.
    »Das solltet Ihr vielleicht besser Bruder Abbé fragen«, sagte Dariusz verächtlich. Er ließ eine genau bemessene Pause folgen, dann wandte er sich wieder an den König. »Unser Bruder Robin, Majestät«, sagte er betont, »ist eine Frau.«
    »Aber das wusste ich doch, mein lieber Freund«, sagte Balduin sanft.
    Robin hob mit einem Ruck den Kopf, und auch Ridefort fuhr herum und starrte nun den König ebenso fassungslos an wie sie gerade.
    »Was … habt Ihr gesagt?«, murmelte Dariusz.
    »Jedermann hier im Raum wusste es«, bestätigte Balduin und fügte mit einem raschen, um Vergebung heischenden Blick in Rideforts Richtung hinzu: »Abgesehen von Euch, Marschall, wofür ich Euch um Vergebung bitte. Euer Großmeister Odo von Saint-Amand wollte Euch informieren, doch wie es scheint, hat ihm das Schicksal keine Gelegenheit mehr dazu gegeben.«
    Robin blickte verwirrt von einem zum anderen. Sie verstand nichts mehr.
    »Bruder Abbé?«, murmelte Ridefort

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