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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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erzählt. Und das ist nicht viel. Ich weiß, daß Ihr in Schlachten kämpft und keine Männer wollt, aber mehr auch nicht.« Elayne nickte. So, wie sie die Töchter Egwene gegenüber beschrieben hatte, klang es nach einem Zwischending zwischen weiblichen Behütern und den Roten Ajah.
    Wieder hatten die Aiel diesen Ausdruck in den Augen, als seien sie nicht sicher, ob Egwene und Elayne noch recht im Kopf waren.
    »Wir wollen keine Männer?« murmelte Chiad, als sei ihr das ein Rätsel.
    Bain runzelte die Stirn und dachte offensichtlich angestrengt nach. »Was Ihr sagt, kommt der Wahrheit nahe und ist trotzdem völlig falsch. Wenn wir dem Speer angetraut werden, schwören wir, uns nie an Mann oder Kind zu binden. Doch einige geben den Speer eines Mannes oder eines Kindes wegen auf.« Ihr Gesichtsausdruck zeigte ob des Gesagten Unverständnis. »Aber wenn der Speer einmal aufgegeben wurde, kann man ihn nie zurückerhalten.«
    »Oder wenn sie erwählt wird, zu Rhuidean zu gehen«, warf Chiad ein. »Eine Weise Frau kann nicht dem Speer angetraut sein.«
    Bain sah sie an, als habe sie verkündet, der Himmel sei blau oder Regen falle aus den Wolken herab. Doch dann blickte sie Egwene und Elayne an, und es schien ihr zu dämmern, daß die beiden all dies wirklich nicht wußten. »Ja, das stimmt. Auch wenn einige sich dagegen zu wehren versuchen.«
    »Das schon.« Chiads Tonfall klang so, als teile sie ein diesbezügliches Geheimnis mit Bain.
    »Aber ich habe mich nun zu weit von der eigentlichen Absicht meiner Erklärungen abbringen lassen«, fuhr Bain fort. »Die Töchter tanzen den Speertanz niemals miteinander, auch wenn unsere Clans das gelegentlich tun, aber die Shaarad Aiel und die Goschien Aiel haben vierhundert Jahre lang Blutrache aneinander geübt. So hatten Chiad und ich das Gefühl, es reiche uns nicht, dem Speer angetraut zu sein. Wir gingen zu den Weisen Frauen unserer Clans und legten dort den Eid ab - wobei sie genau wie ich unser Leben riskierten -, der uns zu Erstschwestern machte. Wie es sich für Erstschwestern unter den Töchtern gehört, decken wir einander den Rücken, und keine wird sich ohne die andere einem Mann zuwenden. Aber ich würde nicht behaupten, daß wir keine Männer wollen.« Chiad nickte mit der Andeutung eines Lächelns auf den Lippen. »Habe ich Euch die Wahrheit klargemacht, Egwene?«
    »Ja«, sagte Egwene mit schwacher Stimme. Sie sah Elayne in die Augen, und in deren blauen Tiefen stand dieselbe Verwirrung geschrieben wie in ihren dunklen. Keine Roten Ajah. Vielleicht eher Grüne. Eine Mischung von Behütern und Grünen Ajah, und eigentlich kapiere ich gar nichts davon. »Mir ist nun das alles durchaus klar, Bain. Ich danke Euch.«
    »Wenn Ihr beiden das Gefühl habt, Ihr wärt eigentlich Erstschwestern«, sagte Chiad, »dann solltet Ihr zu Euren Weisen Frauen gehen und den Eid ablegen. Aber Ihr seid selbst Weise Frauen - trotz Eurer Jugend. Ich weiß nicht, wie das in einem solchen Falle ablaufen könnte.«
    Egwene wußte nicht, ob sie lachen oder erröten sollte. Sie sah Elayne und sich selbst vor sich, wie sie sich den gleichen Mann teilten. Nein, das gilt nur für
    Erstschwestern, die auch noch Töchter der Speers sind, oder? Elayne hatte rote Flecken auf den Wangen und Egwene war sicher, daß sie an Rand dachte. Aber wir teilen ihn uns ja nicht, Elayne. Keine von uns kann ihn haben.
    Elayne räusperte sich. »Ich glaube nicht, daß dies notwendig ist, Chiad. Egwene und ich decken uns schon jetzt gegenseitig den Rücken.«
    »Wie kann das sein?« fragte Chiad bedächtig. »Ihr seid doch nicht dem Speer angetraut. Und Ihr seid Weise Frauen. Wer würde denn seine Hand gegen eine Weise Frau erheben? Das verwirrt mich. Warum ist es notwendig, daß Ihr euch gegenseitig Rückendeckung gebt?«
    Egwene kam durch ihre Ankunft an dem Dickicht um eine Antwort herum. Unter den Bäumen befanden sich zwei weitere Aiel, tief drinnen, ganz nahe am Ufer. Jolien von der Salzebenen-Septime der Nakai Aiel, eine Frau mit blauen Augen und rotgoldenem Haar ähnlich dem Elaynes, behütete Dailin, die von Aviendhas Septime und Clan kam. Dailins Haar war schweißverklebt. Dadurch schimmerte es in noch dunklerem Rot. Sie öffnete nur einmal die grauen Augen, gleich bei ihrer Annäherung, und schloß sie sofort wieder. Mantel und Hemd lagen neben ihr, und um ihre Körpermitte waren blutgetränkte Bandagen gewickelt.
    »Sie wurde von einem Schwert verletzt«, sagte Aviendha. »Ein paar dieser Narren, die

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