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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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irgend etwas anstellen, werde ich sie mit Hilfe der Luft festhalten. Sie hatte wohl keine Ahnung, ob sie vier Menschen auf einmal festhalten könne, aber sicherheitshalber öffnete sie sich Saidar, webte den Strom ins Element Luft und hielt sich bereit. Die Macht durchströmte sie mit dem Verlangen, sie zu benützen. Elayne war nicht von Glühen umgeben und sie fragte sich, warum. Dann sah Elayne ihr in die Augen und schüttelte leicht den Kopf.
    »Ich würde niemals einer Aes Sedai etwas zuleide tun«, sagte Aviendha plötzlich. »Ich möchte, daß Ihr das wißt. Ob Dailin überlebt oder nicht, das hat damit nichts zu tun. Ich würde den« - sie hob einen der kurzen Speere - »nie gegen eine andere Frau erheben. Und Ihr seid Aes Sedai.« Egwene hatte mit einem Mal das Gefühl, die Frau wolle sie beruhigen.
    »Das wußte ich«, sagte Elayne, als spräche sie zu Aviendha, doch ihr Blick sagte, daß sie die Worte in Wirklichkeit an Egwene gerichtet hatte. »Niemand weiß viel über Euer Volk, aber man hat mir beigebracht, daß die Aiel niemals Frauen etwas tun, außer sie sind - wie habt Ihr das genannt? - dem Speer angetraut.«
    Bain schien zu glauben, Elayne habe sie wieder nicht richtig verstanden. »Das stimmt nicht ganz, Elayne. Wenn eine Frau auf mich losginge, die nicht dem Speer angetraut ist, würde ich sie verprügeln, bis sie aufgibt. Ein Mann... Ein Mann könnte denken, eine Frau aus Euren Ländern sei dem Speer angetraut, falls sie Waffen trägt. Ich weiß nicht. Männer können eigenartig sein.«
    »Natürlich«, sagte Elayne. »Aber solange wir Euch nicht mit Waffen angreifen, würdet Ihr uns auch nichts tun.« Alle vier Aiel-Frauen wirkten schockiert ob dieses Gedankens, und sie sah Egwene bedeutungsvoll an. Egwene hielt trotzdem Saidar noch fest. Nur, weil man Elayne etwas beigebracht hatte, mußte es noch nicht stimmen, auch wenn die Aiel das gleiche behaupteten. Und Saidar fühlte sich... so gut in ihr an.
    Nynaeve hob Dailins Kopf etwas an und begann, ihr die Kräutermischung einzuflößen. »Trinkt«, sagte sie mit fester Stimme. »Ich weiß, es schmeckt schlecht, aber trinkt alles aus!« Dailin schluckte, hustete und schluckte wieder.
    »Nicht einmal dann, Aes Sedai«, sagte Aviendha zu Elayne. Sie blickte aber weiter Dailin und Nynaeve an. »Man sagt, daß wir einst, vor der Zerstörung der Welt, den Aes Sedai dienten, aber wie das zuging, weiß keine Geschichte zu berichten. Wir haben in diesem Dienst versagt. Vielleicht ist das die Sünde, deretwegen wir in das Dreifache Land umsiedeln mußten; ich weiß es nicht. Keiner weiß, worin diese Sünde bestand, außer vielleicht den Weisen Frauen oder den Clanhäuptlingen, und die sagen nichts darüber. Man sagt auch, wenn wir den Aes Sedai gegenüber erneut versagen, würden sie uns vernichten.«
    »Trinkt alles aus«, knurrte Nynaeve. »Schwerter! Schwerter und Muskeln und kein Hirn!«
    »Wir werden Euch ganz bestimmt nicht vernichten«, sagte Elayne entschieden. Aviendha nickte.
    »Wie Ihr sagt, Aes Sedai. Aber die alten Geschichten sind sich alle in einem Punkt einig: Wir dürfen niemals gegen Aes Sedai kämpfen. Wenn Ihr eure Blitze und Euer Baalsfeuer gegen uns schleudert, dann werde ich mit ihnen tanzen, aber ich werde Euch selbst nichts tun.«
    »Leute erstechen«, grollte Nynaeve. Sie ließ Dailins Kopf vorsichtig sinken und legte eine Hand auf die Stirn der Frau. Dailin hatte die Augen wieder geschlossen. »Frauen erstechen!« Aviendha trat von einem Fuß auf den anderen und runzelte die Stirn. Sie war damit nicht allein unter den Aiel-Frauen.
    »Baalsfeuer«, sagte Egwene. »Aviendha, was ist Baalsfeuer?«
    Die Aiel-Frau wandte ihr die gerunzelte Stirn zu. »Wißt Ihr das nicht, Aes Sedai? In den alten Geschichten benützten die Aes Sedai das. Dort klingt es nach einer schrecklichen Waffe, aber mehr weiß ich auch nicht. Man sagt, wir hätten vieles vergessen, was wir einst wußten.«
    »Vielleicht hat man auch in der Weißen Burg vieles vergessen«, sagte Egwene. In diesem... Traum habe ich es gekannt, was es auch gewesen sein mag. Es war genauso wirklich wie Tel'aran'rhiod. Da würde ich sogar gegen Mat wetten.
    »Kein Recht!« zürnte Nynaeve. »Niemand hat ein Recht, Körper so zuzurichten! Niemand!«
    »Ist sie zornig?« fragte Aviendha nervös. Chiad, Bain und Jolien tauschten besorgte Blicke. »Es ist schon gut«, sagte Elayne.
    »Es ist mehr als nur gut«, fügte Egwene hinzu. »Sie wird tatsächlich wütend, und das ist viel mehr

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