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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Egwene an. »Ich werde es wissen, wenn ich es sehe. Laßt mich nur machen.«
    Elaynes verfinsterte Miene wandte sich erst Nynaeve und dann Egwene zu, und dann wieder der ersten. »Man sollte nicht gerade seine eigenen Ohren abschneiden, weil einem die Ohrringe nicht gefallen«, knurrte sie.
    Egwene konzentrierte sich entschlossen auf die Straße, die sie hinabritten. Seng mich, wenn ich zugebe, daß ich keine Ahnung habe!
    Es waren, verglichen mit Tar Valon, gar nicht so viele Menschen unterwegs. Vielleicht wurden sie von dem tiefen Schlamm auf den Straßen abgeschreckt. Karren und Wagen rumpelten an ihnen vorbei, die meist von Ochsen mit ausladenden Hörnern gezogen wurden. Die Treiber liefen nebenher und schwenkten lange Stöcke aus irgendeinem hellen, gefurchten Holz. Diese Straßen wurden offensichtlich nicht von Kutschen oder Sänften benützt. Auch hier hing der Geruch nach Fisch in der Luft, und nicht wenige der Männer, die an ihnen vorbeieilten, trugen große Körbe mit Fischen auf dem Rücken. Die Läden wirkten keineswegs wohlhabend. Nirgends lagen Waren aus, und Egwene sah nur wenige Kunden hineingehen. Über den Läden hingen Schilder -Nadel und Tuchballen bei einem Schneider, Messer und Schere bei einem Messerschmied, Webstuhl und ähnliches -, aber bei den meisten blätterte schon die Farbe ab. Auch die Schilder über den wenigen Schenken sahen genauso aus, und Gäste gab es wohl nicht viele. Bei den kleinen Häuschen, die sich zwischen die Schenken und Läden zwängten, fehlten Dachplatten oder Ziegel. Zumindest dieser Teil Tears wirkte arm. Und den Gesichtern nach zu schließen, war es den Menschen gleichgültig. Sie bewegten sich, arbeiteten, aber die meisten hatten wohl aufgegeben. Wenige nur warfen den drei Frauen überhaupt einen Blick zu, die ritten, wo alle anderen zu Fuß gehen mußten.
    Die Männer trugen Pumphosen, die gewöhnlich am Knöchel zugeschnürt waren. Nur einige von ihnen trugen Jacken. Die waren lang und dunkel, saßen oben herum eng und wurden nach unten zu weiter. Man sah zwar Männer in Halbschuhen, kaum welche, die Stiefel trugen, doch die meisten gingen barfuß durch den Schlamm. Viele trugen auch weder Jacke noch Hemd. Die Hosen wurden gewöhnlich von einer breiten, meist bunten und oftmals schmutzigen Schärpe gehalten. Einige hatten sich nach oben spitz zulaufende Strohhüte aufgesetzt, während andere Stoffkappen trugen, die ihnen auf einer Seite über das Gesicht herunterhingen. Die Frauenkleider wiesen hohe Krägen auf, die bis zum Kinn reichten, und die Röcke gingen bis zum Fußknöchel. Viele der Frauen hatten Schürzen in blassen Farbtönen darübergebunden, manchmal sogar zwei oder drei, die obere immer etwas kleiner als die darunter. Dazu trugen auch sie die gleichen Strohhüte wie die Männer. Sie hatten sie allerdings gefärbt, damit sie zu den Schürzen paßten.
    Bei einer Frau sah sie dann auch zum erstenmal, wie man hier trotz Schuhen mit dem Schlamm fertig wurde. Die Frau hatte sich kleine Holzklötze unter die Schuhsohlen geschnallt, so daß diese sich zwei Handbreit aus dem Schlamm hoben. Sie lief auf die Art ganz sicher und mit festen Schritten einher. Danach bemerkte Egwene andere, die ebenfalls solche Holzklötze trugen, Männer genau wie Frauen. Auch einige Frauen liefen barfuß, aber nicht so viele wie Männer. Sie fragte sich, in welchen Geschäften man wohl diese Holzklötze kaufen könne, doch dann bog Nynaeve mit ihrem Schwarzen plötzlich in eine Gasse zwischen einem langen, schmalen, zweistöckigen Gebäude und einem von Mauern geschützten Töpferladen ein. Egwene tauschte einen Blick mit Elayne. Die TochterErbin zuckte die Achseln, und so folgten sie ihr. Egwene hatte keine Ahnung, wohin Nynaeve wollte und wieso. Sie würde wohl mit Nynaeve ein ernstes Wörtchen reden müssen. Aber natürlich wollte sie auch nicht von den anderen getrennt werden.
    Die Gasse endete plötzlich in einem kleinen Hinterhof, der eingezwängt zwischen den umstehenden Gebäuden lag. Nynaeve war bereits abgestiegen und hatte die Zügel an einen Feigenbaum gebunden, so daß ihr Hengst nicht an das Grünzeug gelangen konnte, das in einem kleinen Gemüsegarten wuchs, der etwa die halbe Fläche des Hinterhofs einnahm. Eine saubere Reihe von Steinen wies den Weg zum Hintereingang. Nynaeve ging zur Tür und klopfte an.
    »Was ist los?« fragte Egwene unwillkürlich. »Warum halten wir hier an?«
    »Habt ihr die Kräuter im Vorderfenster gesehen?« Nynaeve klopfte noch mal

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