Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter
zurückkehren und Sonne retten.
Ja, das war der richtige Weg, der einzige Weg, und je schneller sie aufbrach, desto besser würde es allen ergehen.
Dennoch, es verstrich noch einige Zeit, bis Innovindil die Kraft fand, Mond zu wenden und diesen ersten Schritt zumachen.
Er versuchte, sich am Eis festzukrallen, trat wild um sich und fuchtelte mit den Armen, weil er unbedingt das Gesicht in dem schmalen Bereich zwischen dem Eis und dem kalten Wasser behalten wollte. Nur der Instinkt bewirkte, dass Drizzt sich weiterbewegte, während die Strömung ihn davontrug, denn wenn er innegehalten hätte, um über die Schmerzen und den Sinn seiner Anstrengungen nachzudenken, hätte er wahrscheinlich aufgegeben.
Aber das schien ohnehin nicht zu zählen, denn seine Bewegungen wurden langsamer, als die eisige Kälte in seine Glieder drang und seine Muskeln matt und schwach werden ließ. Mit jedem Fuß, den er weitergetrieben wurde, mit jeder Sekunde, die verging, wurde Drizzt langsamer und sank tiefer, und bald schon atmete er immer wieder Wasser ein.
Dann stieß er gegen etwas Festes, und die Strömung trieb ihn nach oben, sodass er zumindest ein paar Augenblicke Gnadenfrist gewann. Wenn er sich an dem Stein festhielt, konnte er seinen Mund in eine Luftblase halten. Er versuchte sich nach oben zu drücken und durch das Eis zu brechen, aber die kalte Barriere gab nicht nach. Dann fielen ihm seine Krummsäbel ein, und er streckte eine Hand nach unten, um Blaues Licht zu ziehen. Diese scharfe Klinge würde doch sicher …
Aber seine tauben Finger konnten den Griff nicht fest genug packen, und sobald er den Säbel aus der Scheide gezogen hatte, riss ihm die Strömung die Waffe aus der Hand. Und als er instinktiv nach dem sinkenden Säbel griff, wurde Drizzt weitergerissen und herumgewirbelt, sodass sein Kopf tief unter das eisige Wasser geriet.
Er trat und schlug um sich, aber er wusste bereits, dass es sinnlos war. Die Kälte überwältigte ihn, drang in seine Knochen und lockte ihn an einen Ort tieferer Dunkelheit, als Drizzt je gekannt hatte. Er konnte in dem schwarzen Wirbel von Wasser nichts mehr sehen, und selbst wenn es Licht gegeben hätte, hätte er nichts sehen können, denn seine Augen waren geschlossen, seine Gedanken wandten sich nach innen, seine Glieder und seine Wahrnehmungsfähigkeit starben ab.
Ganz entfernt spürte der Drow noch, wie er herumgeschleudert wurde, als der unterirdische Fluss sich bog und über eine Kante rauschte. Drizzt fiel von einem Stein zum nächsten, merkte das aber kaum mehr. Dann kam der nächste Wasserfall, diesmal höher. Drizzt fiel, prallte hart auf und hatte das Gefühl, als würde er gegen das Eis gepresst, den Hals in einem unangenehmen Winkel gebogen. Die Kälte biss in seine Wange und drängte nach innen.
Innovindil ritt von Leuchtendweiß aus nach Osten, ließ die höheren Berge links liegen und hielt sich im Schatten dieser Gipfel. Sie wusste, wenn es dunkel wurde, würde sie Schutz vor dem eisigen Wind brauchen und das Lagerfeuer gut vor Blicken abschirmen müssen.
Sie wagte nicht, mit Mond zu fliegen, denn die
Windböen hätten sich katastrophal auswirken können. Sie dachte daran, sich nach Süden zu wenden, wo das Wetter besser war, und mit den Heldenhammer-Zwergen zu sprechen. Aber würden sie ihr helfen können? Würden sie mit ihr nach Leuchtendweiß marschieren, um einen Pegasus zu retten? Sehr wahrscheinlich nicht. Aber so weh ihr der Gedanke auch tat, Innovindil wusste, dass sie vor dem Tauwetter im Frühling vermutlich nicht nach Leuchtendweiß würde zurückkehren können.
Sie konnte nur hoffen, dass Sonne so lange überlebte.
Drizzt war überrascht, als er feststellte, dass er nicht von unten gegen das Eis gedrückt wurde, sondern darauf lag. Mit einem Stöhnen, das direkt aus seinen schmerzenden Knochen zu kommen schien, öffnete der Drow die Augen und stützte sich auf die Ellbogen. Er hörte das Rauschen des Wasserfalls hinter sich und warf einen Blick zurück.
Der Fluss hatte ihn losgelassen, als er über diese Kante gerauscht war, und der Drow war gerade weit genug geflogen, um auf der Eisfläche zu landen, die hinter dem schäumenden Wasser erneut begann.
Drizzt hustete Wasser aus; seine Lunge war eiskalt und tat weh. Er rollte sich herum und setzte sich aufs Eis, legte sich aber sofort wieder hin, als er ein Knacken unter sich hörte. Langsam und vorsichtig kroch er zu der steilen Felswand an der Seite des Flusses, und dort fand er ein Sims, wo er
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