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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hauchte Delly.
    Wenn du noch einmal laut sprichst, verliert das Kind sein Leben , drohte das lebendige Schwert. Wir gehen nach Norden. »Du …«, setzte Delly an, aber dann schwieg sie entsetzt. Du willst, dass ich von hier aus nach Norden gehe, mit einem kleinen Kind? , fragte sie lautlos. Wir würden nicht einmal über die Verteidigungsanlagen hinauskommen.
    Lass das Kind hier.
    Delly keuchte.
    Beweg dich! , verlangte das Schwert, und nie in ihrem Leben hatte Delly Curtie einen so herrischen
    Befehl gehört. Ihre Vernunft sagte ihr, dass sie das Schwert einfach auf den Boden werfen und davonlaufen sollte, und dennoch war sie nicht dazu imstande. Sie wusste nicht, warum, aber sie konnte es einfach nicht.
    Sie bemerkte, dass sie angefangen hatte, schwer zu atmen. Eine Unzahl von Bitten wirbelte durch ihren Kopf, aber sie äußerte sie nicht, denn sie wusste nicht wirklich, was sie den Befehlen von Khazid'hea entgegensetzen sollte. Sie schüttelte abwehrend den Kopf, aber sie ging tatsächlich von Colson weg.
    Eine Stimme in der Nähe riss sie einen Augenblick aus ihren Qualen, und sie erkannte das leise Klagen. Sie drehte sich um und sah, wie Cottie Cooperson auf die Fähre zuging, wo der Fährmann allen zuschrie, sich zu beeilen.
    Wir können sie nicht hier lassen, flehte Delly das Schwert an.
    Ihre Kehle …so zart… , neckte Khazid'hea.
    Sie werden das Kind finden und nach uns suchen. Sie werden wissen, dass ich den Surbrin nicht überquert habe. Als sie keine Antwort erhielt, wusste Delly, dass das böse Schwert nun aufmerksam lauschte. Sie bildete keine zusammenhängenden Sätze, sondern ging einfach eine Reihe von Bildern und Gedanken durch, damit die Waffe wusste, was sie vorhatte.
    Einen Augenblick später hatte sie Khazid'hea wieder eingepackt und unter den Arm geklemmt, und sie rannte zur Fähre. Sie erklärte Cottie nicht viel, als sie der staunenden Frau das Kind reichte, aber sie brauchte auch nichts zu erklären, denn Cottie interessierte sich nur noch dafür, Colson in den Armen zu halten. Sie hörte nicht einmal mehr, was Delly sagte.
    Delly wartete, bis der Fährmann ihr schließlich zurief: »Wir legen ab, Frau. Geh an Bord.«
    »Was ist los mit dir?«, fragte einer der anderen Passagiere, ein Mann, der häufig neben Cottie gesessen hatte.
    Delly sah Colson an, und Tränen traten ihr in die Augen. Sie dachte kurz wieder daran, dem kleinen Mädchen die Kehle durchzuschneiden. Dann blickte sie zu dem Fährmann auf und schüttelte den Kopf, und als der Zwerg die letzte Leine losmachte und das Floß auf den Fluss hinaustrieb, stolperte Delly in die Gegenrichtung davon, schaute aber noch mehrmals zurück.
    Nach zehn Schritten gab sie das Zurückschauen allerdings auf und richtete den Blick nach vorn, nach Norden und auf die Versprechen, die Khazid'hea ihr zuflüsterte, Versprechen, die keine Form und Gestalt hatten, sondern nur eine allgemeine freudige Erregung bewirkten.
    So sehr hatte Khazid'hea Delly Curtie in seiner Gewalt, dass sie überhaupt nicht mehr an Colson dachte, als sie an den Wachen vorbeiging, Schritt um Schritt, bis sie sie hinter sich gelassen hatte und am Fluss entlang nach Norden eilte.
    »Halt!«, rief ein Elf, und der Zwerg neben ihm wiederholte den Ruf.
    »Wer da?«, fügte der Zwerg hinzu.
    Mehr als ein Elf hob den Bogen nach der
    flüchtenden Gestalt, und auch Zwergenarmbrüste wurden auf sie gerichtet. Weitere Rufe erklangen, aber die Gestalt war bereits außer Schussweite, und langsam senkten die Elfen die Bögen wieder.
    »Was ist los?«, fragte Ivan Felsenschulter den Zwergenwachposten, der als Erster gerufen hatte. Hinter ihm hob Pikel die Hand zum Himmel und begann aufgeregt zu schwatzen. Der Wachposten zeigte am Flussufer entlang nach Norden, wo die davoneilende Gestalt immer noch zu erkennen war.
    »Jemand läuft davon. Vielleicht war es ein Ork
    Späher«, spekulierte der Zwerg.
    »Das war kein Ork«, widersprach der elfische Bogenschütze neben ihm. »Ich glaube, es war ein Mensch, eine Frau.«
    »Elfenaugen«, flüsterte der Zwerg Ivan mit einem übertriebenen Zwinkern zu.
    »Vielleicht ein Halb-Ork«, sagte Ivan. »Vielleicht sind mit den Flüchtlingen aus den nördlichen Siedlungen ein paar Halb-Orks als Spione in die Halle gelangt. Ihr solltet lieber wachsam sein.« Der Elf nickte ebenso wie der Zwerg, aber noch bevor sich Ivan weiter über diese Möglichkeit auslassen konnte, wurde er an der Schulter gepackt und grob herumgerissen.
    »Was ist denn?«, fragte er

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