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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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seinen Bruder und starrte ihn an.
    Pikel klammerte sich fest an Ivans Schulter, sah ihn aber nicht an. Er starrte ins Leere, und wenn Ivan diesen Druidentrick nicht schon zuvor gesehen hätte, hätte er wahrscheinlich angenommen, dass sein Bruder den Verstand verloren hatte.
    »Du siehst wieder durch Vogelaugen, oder?«, fragte Ivan und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Du verdammter Druide, du weißt, dass du davon noch wirrer im Kopf wirst, als du ohnehin schon bist.«
    Wie aufs Stichwort begann Pikel zu schwanken, und Ivan streckte die Hand aus und stützte ihn. Pikel riss die Augen weit auf, dann drehte er sich um und starrte seinen Bruder an.
    »Bist du wieder da?«, fragte Ivan.
    »Oh-oh«, sagte Pikel.
    »Oh-oh? Du verdammter Narr, was hast du gesehen?«
    Pikel kam näher und drückte das Gesicht an Ivans Wange, dann flüsterte er ihm aufgeregt etwas zu. Und Ivan riss die Augen noch weiter auf als sein Bruder. Denn Pikel hatte tatsächlich durch die Augen eines Vogels geschaut, und dieser Vogel hatte sich auf seine Bitte hin die fliehende Gestalt näher angesehen.
    »Bist du sicher?«, fragte Ivan.
    »Mhm-hm.«
    »Wulfgars Delly?«
    »Mhm-hm!«
    Ivan packte Pikel und zerrte ihn mit sich. »Dann lass einen Vogel auf sie aufpassen. Wir müssen gehen!«
    »Was ist denn los?«, fragte der zwergische Wachposten.
    »Wo wollt ihr hin?«, wollte der Elf wissen. »Schickt eine Botschaft an Bruenor«, rief Ivan.
    »Haltet die Fähre auf, durchsucht die Gänge und holt Wulfgar!«
    »Was?«, fragten Zwerg und Elf gleichzeitig. »Mein Bruder und ich sind bald wieder da. Wir haben keine Zeit zum Streiten. Geht und holt Bruenor!«
    Der Wachposten rannte nach Süden davon, und die Felsenschulter-Brüder eilten nach Norden, ohne auf die Rufe der vielen überraschten anderen Wachposten zu achten.

Zum gegenseitigen Nutzen
    Der Schneesturm hatte ziemlich nachgelassen, aber der Tag kam Innovindil nun erheblich finsterer vor, als sie auf Mond saß und zurück zum Eingang von Leuchtendweiß schaute. Soweit sie wusste, hatten die Riesen sie nur bis zum inneren Tor verfolgt, und der Wachposten draußen im Gang hatte immer noch zufrieden geschnarcht, als sie und Mond vorbeigaloppiert waren.
    Die Elfenfrau wusste, dass sie sich auf den Weg machen und nicht warten sollte. Es war durchaus möglich, dass die Riesen aus Geheimgängen auf Bergsimse hinauskrochen, vielleicht sogar ganz in ihrer Nähe, vielleicht direkt oberhalb von ihr. Sie fürchtete, wenn sie jetzt nach links oder rechts schaute, würde sie vielleicht sehen, wie ein Stein auf sie zuflog.
    Aber Innovindil blickte nicht zur Seite, und sie versuchte auch nicht, Mond vorwärts zu lenken. Sie saß einfach nur da, starrte den Eingang von Leuchtendweiß an und hoffte gegen alle Logik, dass Drizzt Do'Urden bald aus der Höhle gerannt kommen würde.
    Sie kaute auf der Unterlippe, während die Minuten vergingen. Ihr war klar, dass Drizzt unmöglich entkommen sein konnte. Sie hatte gesehen, wie er unter die Eisdecke gerissen worden war, die er nicht durchbrechen konnte. Der Fluss trat nach allem, was sie sehen und hören konnte, nirgendwo in der Nähe an die Oberfläche, also konnte sie nichts tun.
    Überhaupt nichts.
    Drizzt war verloren.
    »Pass auf ihn auf, Tarathiel«, flüsterte sie in den Wind. »Begrüße ihn im schönen Arvandor, denn sein Herz gehörte mehr den Seldarine als seiner dunklen Dämonenkönigin.« Innovindil nickte bei diesen Worten bestätigend, denn sie glaubte es tief im Herzen. Trotz seiner dunklen Hautfarbe war Drizzt Do'Urden kein Drow, das wusste sie, und er hatte nicht wie einer gelebt. Er mochte seinem Verhalten nach auch kein Mondelf sein, obwohl Innovindil glaubte, dass sie ihn in diese Richtung hätte lenken können. Aber ihre Götter würden ihn nicht abweisen, da war sie sicher, und wenn sie es trotzdem taten, wozu sollten sie dann gut sein?
    »Leb wohl, mein Freund«, sagte sie. »Ich werde dein Opfer nicht vergessen, und auch nicht, dass du für Sonne in diese Höhle eingedrungen bist und nicht zu deinem eigenen Nutzen.«
    Sie richtete sich auf, setzte dazu an, sich umzudrehen und die Zügel in die rechte Hand zu nehmen, damit sie sich auf den Weg machen konnte, aber wieder hielt sie inne. Sie musste in den Mondwald zurückkehren – das hätte sie schon lange tun sollen, noch bevor Tarathiel Oboulds mächtigem Schwert zum Opfer gefallen war. Sie würde ihre Freunde zusammenrufen, und dann konnten sie vielleicht nach Leuchtendweiß

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