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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Riesen aufsprangen, um dem Drow zu folgen.
    »Nicht gut«, flüsterte Drizzt durch bläuliche Lippen und klappernde Zähne.
    Die nächste Tür in der Reihe war geschlossen, und der Drow verlangsamte seinen Schritt nicht, sondern sprang dagegen und stieß sie mit der Schulter auf. Er stolperte und blinzelte, denn er war in den bisher am hellsten beleuchteten Raum geraten. Er versuchte rasch, sich neu zu orientieren, wieder aufzustehen und weiterzueilen.
    Wohin auch immer.
    Er befand sich hier in einem riesigen ovalen Raum, der mit Statuen und Wandbehängen dekoriert war. An einer Wand hingen Jagdtrophäen, darunter sogar der Kopf eines kleineren Drachen. Drizzt wusste, dass er nicht allein war, aber erst, als er das Podium am anderen Ende des Raums bemerkte, erkannte er, wie schlimm seine Situation tatsächlich war. Denn dort saß eine Riesin von außergewöhnlicher Schönheit, in ein weißes Gewand aus fein gewebtem Stoff gekleidet und mit vielen Armreifen, Halsketten und Ringen von großem Wert geschmückt. Sie lehnte sich auf ihrem Thron zurück und schlug die nackten, wohlgeformten Beine übereinander.
    »Ich liebe es, wenn das Wild sich selbst stellt«, sagte sie in der allgemeinen Sprache, die sie ebenso perfekt beherrschte wie Drizzt.
    Der Drow hörte, wie Türen hinter ihm zufielen und einer der Riesen, die ihn verfolgten, ihn ankündigte: »Hier ist der Drow, den du wolltest, Herrin«, sagte er. »Ich glaube, er heißt Drizzt Do'Urden.«
    Drizzt schüttelte den Kopf und hob die Hand, um seine kalte Wange zu reiben. Die andere streckte er nach unten und zog Eistod – und dabei bemerkte er, wie Wachen auf allen Seiten ihre eigenen Waffen zogen. Er blickte nach links und rechts und sah eine Reihe von Speeren und Schwertern, die alle auf ihn zeigten.
    Mit einem Achselzucken ließ der Drow seinen Krummsäbel fallen, stellte den Fuß darauf und schob ihn auf Gerti zu.
    »Wir werden den berühmten Drizzt Do'Urden also nicht einmal im Kampf sehen?«, fragte die Riesin.
    Drizzt antwortete nicht.
    »Ich hätte mehr von dir erwartet«, fuhr Gerti fort. »Du ergibst dich einfach, ohne uns mit deiner Fechtkunst zu blenden? Oder glaubst du, dass wir dir dein Leben schenken werden, wenn du dich auslieferst? Dann musst du wirklich dumm sein, Drizzt Do'Urden. Heb deinen Säbel wieder auf, wenn du willst. Bewaffne dich und versuche zu kämpfen, bevor meine Leute dir das Leben aus dem Leib pressen.«
    Drizzt starrte sie hasserfüllt an und dachte daran, zu tun, was sie vorgeschlagen hatte. Aber bevor er auch nur beginnen konnte, seine Chance zu berechnen, die Klinge aufzuheben, rasch vorzuspringen und zumindest eine oder zwei Wunden auf Gertis hübschem Gesicht zu hinterlassen, erregte ein tiefes, wildes Grollen seitlich der Riesin seine und ihre Aufmerksamkeit.
    Gerti drehte sich um, und Drizzt folgte ihrem Blick ebenso wie jeder Riese im Saal, und alle entdeckten Guenhwyvar, die auf einem Sims kaum fünfzehn Fuß von Gerti entfernt hockte – auf gleicher Höhe mit dem hübschen Gesicht der Riesin.
    Gerti regte sich nicht und blinzelte nicht einmal. Drizzt konnte allerdings sehen, wie sie die weißen Armlehnen ihres großen Steinthrons fester packte. Sie wusste, der Panther würde sie erreichen, bevor sie auch nur die Hände zur Abwehr heben konnte. Sie wusste, dass Guenhwyvars Klauen ihre zarte bläuliche Haut tief aufreißen würden.
    Gerti schluckte.
    »Vielleicht bist du jetzt mehr in der Stimmung zu verhandeln«, wagte Drizzt zu sagen.
    Gerti schoss einen hasserfüllten Blick in seine Richtung, dann starrte sie wieder die Katze an.
    »Sie wird dich wahrscheinlich nicht töten können«, sagte Drizzt, dessen eisiger Kiefer bei jedem Wort schmerzte. »Aber wenn sie mit dir fertig ist, wird niemand je wieder Gerti Orelsdottr ansehen und über ihre Schönheit staunen. Reiß auch eins ihrer hübschen Augen aus, Guenhwyvar«, fügte er hinzu. »Aber nur eins, denn sie soll sehen können, wie die Leute auf ihr narbiges Gesicht reagieren.«
    »Schweig!«, entgegnete Gerti. »Deine Katze kann mich vielleicht verwunden, aber ich kann dich auf der Stelle töten lassen.«
    »Und daher müssen wir feilschen«, erwiderte Drizzt. »Wir haben beide viel zu verlieren.«
    »Du willst gehen.«
    »Ich will zunächst an einem Feuer sitzen, damit ich mich trocknen und wärmen kann. Wir Drow fühlen uns in der Kälte nicht so wohl, besonders, wenn wir nass sind.«
    Gerti schnaubte verächtlich. »Meine Leute baden in diesem Fluss, im Winter

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