Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
sie alle erobern! Wir metzeln die Untertanen von Bruenor und Emerus nieder! Wir werden uns in ihrem Blut suhlen!«
    Obould zuckte die Achseln und schob die Schamanin zur Seite und herunter von seinem Bett. Sie fiel auf den Boden und kam sofort geschickt wieder auf die Beine. Speichel triefte aus ihrem Mund.
    »Gibt es irgendetwas, das Obould-der-Gruumsh-ist nicht erobern kann?«, fragte sie und schob sich wieder auf ihn. »Mithril-Halle, Felbarr … Adbar! Ja, Adbar! Sie alle werden fallen. Jede Zwergenfestung im Norden! Die wenigen, die wir nicht verschlingen, werden wir in die Flucht schlagen. Wir werden den Norden vom Zwergenfluch befreien.«
    Obould brachte ein Lächeln zustande, aber mehr, um die Priesterin zu verspotten, als um ihr zuzustimmen. Er hatte diese Litanei schon öfter gehört. Tatsächlich hegten Tsinka und die anderen Schamanen, seit die Zwerge das Westtor von MithrilHalle hinter sich geschlossen und sich in ihrer Höhle verschanzt hatten, die wildesten Hoffnungen auf massive Eroberungen überall in den Silbermarschen und darüber hinaus.
    Obould teilte diese Hoffnungen. Er wollte nichts lieber, als die Zitadelle Todespfeil zurückzuerobern, die die Zwerge erneut in Zitadelle Felbarr umbenannt hatten. Aber der Ork-König sah auch, wie dumm diese Vorgehensweise wäre. Die gesamte Region war nun auf sie aufmerksam geworden. Wenn sie den Surbrin überschritten, würden sie sich den Armeen von Silbrigmond und Immerlund gegenüberfinden, sehr wahrscheinlich vereint mit den Elfen des Mondwalds und sämtlichen Delzoun Zwergen östlich des tiefen, kalten Flusses.
    »Du bist Gruumsh!«, sagte Tsinka verzückt. Sie packte Obould und küsste ihn gierig. »Du bist ein Gott unter den Orks!« Wieder küsste sie ihn. »Gerti Orelsdottr fürchtet dich!«, kreischte sie und küsste ihn noch einmal.
    Obould grinste und erinnerte sich an seine letzte Begegnung mit der Eisriesenprinzessin. Gerti fürchtete ihn tatsächlich, oder sie sollte es zumindest. Denn Obould hatte sie bei ihrem kurzen Kampf besiegt, hatte sie zu Boden geworfen, und sie war beschämt davongeschlichen. So etwas war noch nie zuvor geschehen und machte allen, die es gesehen hatten und die davon hörten, nur noch deutlicher, dass König Obould viel mehr war als nur ein Ork. Er stand in der Gunst von Gruumsh Einauge, dem Gott der Orks. Er war mit Kraft und Schnelligkeit gesegnet, mit unglaublicher Beweglichkeit und, wie er glaubte, auch mit mehr Einsicht als je zuvor.
    Oder vielleicht war diese Einsicht nicht einmal so neu. Vielleicht betrachtete Obould ja einfach, nachdem er unerwarteterweise den gesamten Bereich zwischen dem Grat der Welt, dem Gräuelpass, dem Surbrin und dem Trollmoor mit solcher Leichtigkeit und überwältigender Macht erobert hatte, die Welt aus einem anderen, erheblich höher gelegenen Blickwinkel.
    »… nach Mithril-Halle gelangen«, sagte Tsinka gerade, als Obould der schwatzenden Schamanin wieder seine Aufmerksamkeit zuwandte. Offenbar hatte sie das bemerkt, denn nun hielt sie inne und fing noch einmal von vorne an. »Wir müssen vor dem Winter nach Mithril-Halle gelangen. Wir müssen die Heldenhammer-Sippe rauswerfen, damit sich die Nachricht von ihrer Demütigung und Niederlage verbreiten kann, bevor der Schnee die Pässe blockiert. Dann können wir den ganzen Winter über in den Zwergenschmieden arbeiten, um unsere Rüstungen und Waffen zu stärken. Im Frühling werden wir dann als unaufhaltsame Kraft wieder erscheinen und überall im Norden alles vernichten, was sich gegen uns stellt!«
    »Wir haben viele Orks verloren, als wir die Zwerge unter die Erde trieben«, wandte Obould ein, um ihr etwas von ihrem Schwung zu nehmen. »Die Steine sind rot vom Blut der Orks.«
    »Aber dieses Blut wurde für einen guten Zweck vergossen!«, kreischte Tsinka. »Und noch mehr werden sterben! Mehr müssen sterben! Unser erster großer Sieg steht bevor!«
    »Wir haben unseren ersten großen Sieg bereits errungen«, verbesserte Obould sie.
    »Dann steht der zweite bevor!«, schrie Tsinka unbeirrt. »Ein Sieg, wie er Ihm-der-Gruumsh-ist gebührt. Wir haben Steine und kahlen Boden erobert. Den Siegespreis haben wir noch nicht erhalten.«
    Der Ork-König schob die Schamanin auf Armeslänge von sich und drehte den Kopf ein wenig, um sie besser sehen zu können. Sie begann zu zittern, aber er hätte nicht sagen können, ob es vor Leidenschaft oder Zorn war. Ihr nackter Körper glänzte im Fackellicht, und ihre Muskeln bebten wie eine Feder,

Weitere Kostenlose Bücher