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BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

Titel: BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Blutiges Vermächtnis
    Zweiter Roman
der Trilogie >Das Blut der Kerensky<
    Zehnter Band
im BATTLETECH®-Zyklus Deutsche Erstausgabe
HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/4871
    WILHELM HEYNE VERLAG MÜNCHEN
    Titel der amerikanischen Originalausgabe BLOOD LEGACY
Deutsche Übersetzung von Reinhold M. Mai Das Umschlagbild malte Les Dorscheid Die Karten auf den Seiten 460—463 zeichnete Mirjam Wehner
    Redaktion: Rainer Michael Rahn
Copyright © 1990 by FASA Corporation
    Copyright © 1992 der deutschen Ausgabe und der Übersetzung by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
    Printed in Germany 1992
Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München
    Satz: Schaber Datentechnik, Wels
Druck und Bindung: Eisnerdruck, Berlin ISBN 3-453-05397-4

    PROLOG
Landungsschiff Karl Martel Terra-Anflugvektor 23917 31. Januar 3051
    Als er den kalten Stein berührte, wurde Anastasius Focht klar, daß er auf dem Thron des Archons saß. Im Dunkel seines Traums blieben die massiven Tore am anderen Ende des Thronsaales in finstere Schatten gehüllt. Und doch wußte Focht, daß zwei stumme, mächtige Greif BattleMechs hinter ihm Wacht hielten und die Herrscher des Lyranischen Commonwealth und ihren Thron beschirmten, wie sie es seit über fünf Jahrhunderten taten.
    Zunächst glaubte er den riesigen, stillen Saal verlassen, dann sah er eine Bewegung in den Schatten, und langsam löste sich eine Gestalt. Sie humpelte auf ihn zu, und allmählich erkannte Focht ein Gesicht, das er seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hatte. »Das ist Wahnsinn«, stieß er aus, als könnten die Worte ihn aus diesem Traum aufwecken, der sich rapide in einen Alptraum verwandelte.
    Der Schatten blieb gut zehn Meter vor dem Thron stehen und lächelte mit der Selbstgefälligkeit eines geübten Höflings. »Natürlich ist es das, mein Freund. Aber wann hat das je eine Rolle gespielt?«
    Fochts rechte Faust schlug auf die Thronlehne. »Es hat ein Ende, und zwar jetzt!« Er stieß einen Finger in Richtung des Mannes, der vor ihm stand. »Ich kenne dich, Aldo Lestrade, aber du bist seit zwanzig Jahren tot.«
    Das Phantom zuckte die Schultern, wie um auszudrücken, wie wenig das ausmachte. »Körperlich, ja. Ichstarb vor Jahren, vergiftet von einem Welpen, den ich ohne mein Wissen gezeugt hatte.« Er kicherte giftig. »Aber in deinen Gedanken habe ich überlebt, und es ist mir gut gegangen. Ja, ja, ich weiß von dem Training, das dir deine buddhistischen Mönche und ComStar-Adepten haben angedeihen lassen, um deinen Geist von weltlichen Bindungen und Sorgen zu befreien. Aber jetzt kannst du sehen, Präzentor Martialum, daß ich die ganze Zeit über hier gewartet habe, ein Schwamm, der all den Ehrgeiz aufgesogen hat, den du hinter dir zu lassen versucht hast.« Der Schatten breitete die Arme aus, um den ganzen Saal zu umfangen. »Und jetzt hast du es geschafft. Endlich. Du sitzt auf dem Thron des Lyranischen Commonwealth, erfüllst dir den Wunsch, den du dein ganzes Leben gehegt hast.«
    Focht hob stolz sein weißbehaartes Haupt und starrte den Schatten mit seinem verbliebenen Auge an. »Du irrst dich, Lestrade. Der Mann, der ich einst war, verlangte nach diesem Thron, aber diesen Mann gibt es nicht mehr.« Er zupfte an der linken Brustseite seiner langen weißen Robe und zeigte seinem Gegenüber den dort eingestickten goldenen Stern.
    »Heute diene ich ComStar und den Worten Blakes. Dieser Thron ist der rechtmäßige Platz Archon Melissa Steiner-Davions vom Vereinigten Commonwealth, und ich erkenne ihre gemeinsame Herrschaft mit ihrem Gatten, Prinz Hanse Davion vom Vereinigten Commonwealth, an.«
    Lestrade lachte leise, aber es hatte einen bösen Klang. »Streite nur alles ab, alter Freund, ich bin hier, um dir das Gegenteil zu beweisen. Ich kenne dein Innerstes, und das ist der Wunsch nach Macht. Indem ich dir diese Vision schicke, in der du dich selbst auf dem Thron siehst, gestattete ich dir den Blick in eine mögliche Zukunft. Nutze deine Möglichkeiten und erobere den Thron!«
    Focht wischte sein Unbehagen beiseite und lachte seinerseits. »Es ist purer Schwachsinn anzunehmen, ich würde den Thron noch wollen oder ihn tatsächlich an mich reißen. Es stimmt, daß ich als Präzentor Martialum der ComStar-Truppen fünfzig Eliteregimenter befehlige. Und es stimmt, daß diese Armee ausreichen würde, Melissa abzusetzen, hätte ich diesen Wunsch, aber ich kann und will es nicht.«
    »Pah!« knurrte Lestrade, als die gesunde Farbe seines Gesichts einem gräulichen

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