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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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und fragte sich, wie Pegasus-Fleisch wohl schmecken würde.
    Die Wärter hatten das geflügelte Pferd bald wieder völlig unter Kontrolle, und der Anführer wandte sich Obould zu und fragte: »Wirst du heute noch einmal reiten, mein Gott?«
    Obould schnaubte über die lächerliche Anrede, obwohl er sich nicht offen dagegen aussprach, und schüttelte den Kopf. »Ich habe viel zu tun«, sagte er.
    Er bemerkte, wie einer der Orks dazu ansetzte, die Hinterbeine des Pegasus brutal zu fesseln.
    »Das reicht«, sagte er, und alle Orks erstarrten. »Ihr werdet das Tier sanft und mit Respekt behandeln.«
    Das brachte ihm ein paar ungläubige Blicke ein.
    »Finde neue Leute!«, befahl Obould dem Anführer. »Das Tier wird jetzt freundlich behandelt. Keine Schläge mehr.«
    Noch während er diese Worte sprach, erkannte Obould, dass es ein Fehler gewesen war, die Wärter abzulenken, denn der Pegasus bewegte sich ruckartig, stieß zwei Orks beiseite und trat dann aus und traf das unglückliche Geschöpf, das ihm die Hinterbeine hatte fesseln wollen, fest gegen die Stirn. Der Ork flog nach hinten und begann sich am Boden zu winden und erbärmlich zu jammern.
    Die anderen Orks setzten instinktiv dazu an, das Pferd zu bestrafen, aber Obould verhinderte das mit einem lauten: »Genug!«
    Er starrte noch einmal den Pegasus an, dann den Anführer der Wärter. »Jede Verletzung, die ich am Körper dieses Tieres finde, wird auf deiner eigenen Haut wiederholt«, drohte er.
    Als der Ork zitternd zurückwich, wusste Obould, dass seine Arbeit getan war. Mit einem verächtlichen Seitenblick auf den schwer verletzten Narren, der sich immer noch am Boden wand, ging er davon.
    Die Überraschung auf den Gesichtern der Eisriesenwachen – fünfzehn Fuß große, gut aussehende Giganten – war nicht geringer als jene, die Obould bei seinen Orks bewirkt hatte, als er sie unter dem schrillen Protest von Tsinka Shinrill darüber informierte, dass er Gerti Orelsdottr allein aufsuchen würde. Alle wussten, dass es zwischen Gerti und Obould böses Blut gab. Bei ihrer letzten Begegnung hatte Obould die Riesin zu Boden geschlagen und lächerlich gemacht, und sie war dementsprechend wütend auf ihn.
    Obould hatte sich hoch aufgerichtet und blickte geradeaus – und er trug nicht einmal den wunderbaren Helm, den die Schamanen für ihn angefertigt hatten. Nun war er überall von Riesen umgeben, von denen viele Schwerter trugen, die länger waren als der Ork-König groß. Als er sich dem Eingang der riesigen Höhle näherte, in der sich Gerti kurzfristig so weit südlich von ihrer Bergheimat niedergelassen hatte, veränderten die Wachen die Formation und stellten sich zu beiden Seiten des Gangs auf. Zwei Reihen höhnisch grinsender, hoch aufragender Eisriesen starrten aus allen Winkeln auf ihn herab. Als er an ihnen vorbeikam, fielen sie hinter ihm in Schritt und riegelten damit jede Fluchtroute ab.
    Obould ließ sein Großschwert auf dem Rücken ruhen, hielt sich sehr gerade, und es gelang ihm sogar ein Grinsen, um sein Selbstvertrauen zu demonstrieren.
    Er bemerkte hektische Unruhe in der Höhle, wo sich riesige Gestalten hierhin und dorthin bewegten. Und als er eintrat und seine Augen sich an den flackernden Schein der Fackeln gewöhnt hatten, stellte er fest, dass er nicht weiter nach der Person suchen musste, mit der er sprechen wollte. Gerti Orelsdottr, nach Maßstäben der Eisriesen schön und Furcht erregend, stand im hinteren Teil der Höhle und sah ihm mit einer Mischung aus Misstrauen und Verachtung entgegen.
    »Es sieht aus, als hättest du dein Gefolge vergessen, König Obould«, sagte sie, und es kam Obould so vor, als würde in ihrer Stimme ein Hauch von Drohung mitschwingen.
    Er verließ sich dennoch darauf, dass sie ihm nichts tun würde. Er hatte sie im Zweikampf besiegt, hatte sie tatsächlich lächerlich gemacht, und es würde sie vor ihren Leuten noch mehr in Verlegenheit bringen, wenn sie andere auf ihn hetzte, um Rache zu nehmen. Selbstverständlich verstand Obould die Eisriesen nicht vollkommen – seine Erfahrungen mit ihnen waren begrenzt –, aber er wusste, dass sie echte Krieger waren, und Krieger folgten immer einem gewissen Ehrenkodex.
    Gertis Worte bewirkten, dass viele der anwesenden Riesen leise lachten und miteinander flüsterten.
    »Ich spreche für tausende von Orks«, erwiderte der Ork-König, »so wie du für die Eisriesen vom Grat der Welt sprichst.«
    Gerti richtete sich auf und kniff die großen blauen Augen zusammen

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