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Die Sache mit Callie und Kayden: Callie und Kayden 1 - Roman (German Edition)

Die Sache mit Callie und Kayden: Callie und Kayden 1 - Roman (German Edition)

Titel: Die Sache mit Callie und Kayden: Callie und Kayden 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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schreien.
    Schließlich gebe ich es auf und schleiche mich barfuß aus dem Zimmer. Auf dem Flur ist niemand, und ich renne ans Ende, wo die Badezimmer sind. Nachdem ich mich in der hintersten Kabine eingeschlossen habe, knie ich mich auf den kalten Fliesenboden, beuge den Kopf über die Toilette und ramme mir einen Finger in den Hals.
    Sobald ich zu kotzen anfange, wird es besser. Ich würge weiter und weiter, bis ich am Ende bin und mein Magen leer ist. Nun werde ich ruhig und bekomme wieder die Kontrolle.
Kayden
    Am nächsten Morgen, nachdem Callie und ich im Jahrmarktsdschungel geknutscht haben, wache ich mit lauter Mist im Kopf auf. Ich steige aus dem Bett und fange an, einige T-Shirts und eine Jeans in eine Tasche zu packen. Dann schließe ich den Reißverschluss und hänge mir die Tasche über.
    Luke liegt auf dem Bauch im Bett, und ich rüttele an seiner Schulter. Er rollt sich herum, die Fäuste erhoben und bereit, mich ins Gesicht zu boxen. »Was denn?«
    »Hey, du musst mir einen Gefallen tun.« Ich hole mein Handy und die Brieftasche von der Kommode.
    Er entspannt sich. »Was für einen Gefallen? Und wieso hast du eine Tasche gepackt?«
    »Ich muss mir deinen Truck leihen.« Ich hieve die Tasche höher auf meine Schulter. »Für ein paar Tage.«
    Er blinzelt benommen und greift nach seiner Uhr auf dem Nachttisch. »Wie spät ist es?« Er reibt sich die Augen und starrt mich an. »Es ist sechs Uhr morgens, Mann! Bist du bescheuert?«
    »Ich muss für eine Zeit hier weg«, sage ich. »Einen klaren Kopf kriegen.«
    Stöhnend setzt er sich auf. »Wo willst du hin?«
    »Nach Hause«, antworte ich. Es ist dumm, dahin zu fahren, aber etwas anderes fällt mir nicht ein. Ich kann sonst nirgends hin, und hierzubleiben würde bedeuten, mich mit Mist zu befassen, mit dem ich nicht umgehen kann. Und Callie hat das nicht verdient. »Ich dachte, ich sehe mal nach meiner Mom, ob bei ihr alles okay ist.«
    Er wischt sich die Stirn und sieht durchs Fenster. Hinter den Bergen geht die Sonne auf. »Ist dir klar, dass ich hier festhänge, wenn du meinen Truck nimmst? Was soll ich denn machen? Das ganze Wochenende auf dem Campus bleiben?«
    »Du kannst dir von jemand anderem einen Wagen leihen.« Ich drehe mich um, suche nach den Schlüsseln und entdecke sie auf dem Schreibtisch.
    »Ja, ich kann wohl Seth fragen.« Er runzelt die Stirn. »Verdammt, das ist hoffentlich wichtig!«
    Mein Bauch verkrampft sich. »Ist es. Genau genommen geht es um Leben und Tod.« Ohne ein weiteres Wort gehe ich aus dem Zimmer. Die Verbände sind unter meinem T-Shirt versteckt, aber ich fühle den Schmerz. Sonst nichts.

    Nach Hause zu fahren zieht mich komplett runter, aber wenn ich auf dem Campus bleibe, will ich in Callies Nähe sein, und das ist für uns beide ungesund. Ich tue das Einzige, was mir einfällt – nach Hause zurückkehren und sie hoffentlich aus dem Kopf bekommen.
    Als ich vor dem Haus halte, holen mich sämtliche Erinnerungen wieder ein: die Fäuste, die Prügel, das Brüllen, das Blut. Das alles gehört zu mir wie die Adern unter meiner Haut und die Narben darauf, wie dieses Haus und alles darin. Es ist alles, was ich habe.
    Ich brauche einen Moment, bis ich den Mut aufbringe, die Wagentür zu öffnen. Beim Aussteigen lande ich mit beiden Füßen in einer Pfütze. Ich lehne mich ins Auto, ziehe meine Tasche vom Beifahrersitz und schlage die Tür zu. Nachdem ich mir den Taschenriemen über die Schulter gehängt habe, gehe ich den von roten und grünen Venusfliegenfallen gesäumten Weg hinauf. Das Laub ist von den Bäumen gefallen, und der Nachbarssohn harkt es im Vorgarten zusammen.
    Jedes Jahr zahlt meine Mom jemanden, der das Laub zusammenharkt, weil mein Dad abgefallene Blätter im Garten hasst. Sie sind tot, nutzlos und sehen beschissen aus, sagt er immer.
    Ich winke dem Jungen zu und gehe die Stufen zur Veranda hinauf. Frierend hole ich vor der Fliegentür einmal tief Luft und trete ein. Es ist genauso wie bei meiner Abreise. Die Bilder in der Diele und das Treppengeländer weisen kein einziges Staubkorn auf; der Fußboden ist blankpoliert und die Fenster sind blitzsauber. Ich gehe zu dem Familienporträt an der gegenüberliegenden Wand und sehe es an.
    Meine Mom und mein Dad sitzen in der Mitte, meine großen Brüder und ich stehen um sie herum. Wir lächeln und sehen wie eine glückliche Familie aus. Doch Tyler fehlt ein Zahn, weil er mit dem Gesicht auf die Tischkante geknallt war, als mein Dad ihn jagte. Dylan hat ein

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