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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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seinem Innern.
    »Ich bin ein Bruder Lord Rahls.« Oba war sich darüber im Klaren, daß er damit etwas aussprach, das er noch nie einem Fremden anvertraut hatte, aber er glaubte keine andere Wahl zu haben. Selbst ein wenig überrascht, hörte er sich unter den Blicken der anderen weiterreden. »Man hat mich zu Unrecht dafür eingesperrt, daß ich, wie es meine Pflicht war, einem Dieb seine gerechte Strafe zugemessen habe. Lord Rahl wird diese ungerechte Einkerkerung nicht dulden. Ich verlange, meinen Bruder zu sehen.« Oba bedachte die beiden Wachen mit einem durchbohrenden Blick. »Los, geht ihn holen!«
    Was sie in seinen Augen sahen, ließ beide Männer ungläubig blinzeln. Sie entfernten sich ohne einen weiteren Kommentar.
    Oba drehte sich zu den mit ihm eingesperrten Männern um und blickte, ein Hinterbein der Ratte abnagend, einem nach dem anderen in die Augen. Sie machten ihm Platz, damit er, munter einen Rattenknochen nach dem anderen zermalmend, ungehindert auf und ab gehen konnte. Schließlich spähte er abermals durch die Öffnung, ohne jedoch jemanden zu sehen. Oba seufzte. Der Palast war riesengroß, es konnte also eine Weile dauern, bis die Wachen zurückkehrten, um ihn freizulassen.
    Seine Zellengenossen wichen wortlos zurück, als Oba auf seinen Platz an der Wand gegenüber der Tür zurückkehrte und sich niederließ. Sie beobachteten ihn stehend. Oba erwiderte ihre Blicke, während er mit den Backenzähnen den nächsten Bissen aus dem Rattenkadaver riß.
    Diese Männer waren von ihm fasziniert, dessen war er sicher. Schließlich war er beinahe ein Mitglied des Herrscherhauses und womöglich nicht nur beinahe – immerhin war er ein Rahl. Vermutlich waren sie noch nie einer so bedeutenden Persönlichkeit begegnet und von ehrfürchtiger Scheu ergriffen.
    »Ihr habt erzählt, man gibt uns hier nichts zu essen.« Er fuchtelte mit den Überresten des schlaffen Rattenkörpers vor ihren stummen Blicken herum. »Ich werde jedenfalls nicht verhungern.« Er riß den Schwanz ab und warf ihn fort. Rattenschwänze waren Tierfutter; und ein Tier war er ja wohl kaum.
    »Du bist nicht nur ein Einfaltspinsel«, sagte Krummzahn mit ruhiger, vor Verachtung triefender Stimme, »du bist ein vollkommen wahnsinniger Bastard.«
    Explosionsartig schnellte Oba durch die Zelle und hatte den Mann an der Kehle gepackt, bevor auch nur einer überrascht Luft holen konnte. Oba hob den winselnden strampelnden, krummzahnigen Verbrecher hoch, bis er ihn Auge in Auge anfunkeln konnte. Dann rammte er ihn mit einem wuchtigen Stoß gegen die Wand. Der Mann erschlaffte wie zuvor die Ratte.
    Oba drehte sich um und sah, daß die anderen an die gegenüberliegende Wand zurückgewichen waren. Er ließ den Mann zu Boden gleiten, wo er sich stöhnend seinen kahl rasierten Hinterkopf hielt. Oba verlor das Interesse an ihm, hatte er doch über Wichtigeres nachzudenken, als diesem Kerl das Hirn aus dem Schädel zu prügeln, auch wenn er ein Verbrecher war.
    Er ging an seinen Platz zurück und legte sich auf den kalten Steinboden. Womöglich war er nach seiner Krankheit noch nicht völlig wiederhergestellt, also mußte er auf sich achten. Vor allem brauchte er seinen Schlaf.
    Oba hob den Kopf. »Weckt mich, wenn sie mich holen kommen«, befahl er den vier Burschen, die ihn noch immer wortlos anstarrten. Es amüsierte ihn zu sehen, wie fasziniert sie darauf reagierten, einen Mann von Rang in ihrer Mitte zu haben. Trotzdem waren es nach wie vor Verbrecher; er würde sie hinrichten lassen.
    »Wir sind zu fünft, und du bist ganz allein«, meinte einer der Männer. »Wie kommst du darauf, du würdest jemals wieder aufwachen, nachdem du einmal die Augen zugemacht hast?« Die Drohung in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    Oba grinste ihn nur an.
    Und mit ihm die Stimme.
    Die Augen des Mannes weiteten sich. Schluckend wich er zurück, bis er mit den Schultern gegen die Wand stieß, dann schob er sich seitlich an der Wand entlang. Als er die hinterste Ecke erreicht hatte, ließ er sich zu Boden gleiten und zog die Knie vor seinen Körper. Leise wimmernd, das Gesicht tränenüberströmt, wandte er den Kopf ab und verbarg seine Augen hinter seiner zuckenden Schulter.
    Oba legte den Kopf auf seinen ausgestreckten Arm und schlief ein.

42. Kapitel
    Das Geräusch leiser Schritte jenseits der Zellentür weckte Oba aus seinem Nickerchen. Er schlug die Augen auf. ohne sich jedoch zu rühren oder einen Mucks von sich zu geben. Seine Zellengenossen linsten durch

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