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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sie getötet?«
    »Nein. Sie war bereits tot, bevor dein Messer sie berührte«, sagte Kahlan. »Richard hat sie abgelenkt, damit ich meine Kraft benutzen konnte. Du hast es versucht, bist aber einen Augenblick zu spät gekommen; da gehörte sie bereits mir.«
    Richard legte Jennsen eine tröstende Hand auf die Schulter. »Du hast sie nicht getötet, aber du hast dir mit deiner Entscheidung das Leben gerettet. Der Schatten, der sich beim Tod der Schwester über uns legte, das war der Hüter der Toten, der einen Menschen zu sich holt, der ihm die Treue geschworen hat. Hättest du die falsche Entscheidung getroffen, wärst du mit ihr zusammen ins Reich der Toten geholt worden.«
    Jennsen zitterten die Knie. »Die Stimme ist fort«, sagte sie entgeistert. »Sie ist nicht mehr da.«
    »Der Hüter hat, ganz ohne es zu wollen, seine Absicht offenbart«, meinte Richard. »Dafür, daß die Herzhunde los waren, konnte es nur eine Erklärung geben, Der Schleier – der Verbindungsweg zwischen den Welten – muß einen Riß gehabt haben.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Richard gestikulierte mit dem Buch, ehe er es in eine der Taschen an seinem Gürtel zurückschob. »Ich bin zwar noch nicht dazu gekommen, es ganz durchzuarbeiten, habe aber genug gelesen, um mich ein wenig kundig zu machen. Du bist ein nicht mit der Gabe gesegneter Nachkomme eines Lord Rahl und damit ein Gegengewicht zu den Rahls, die mit der Gabe gesegnet sind – der Magie. Nicht nur, daß du keine besitzt, du bist vollkommen unbeleckt von ihr. Das Haus Rahl wurde in Zeiten eines großen Krieges geschaffen, um ein Geschlecht mächtiger Zauberer hervorzubringen; dadurch aber wurde auch die Saat ausgestreut für das Ende der Magie in der Welt. Mag sein, daß auch die Imperiale Ordnung eine Welt ohne Magie anstrebt, aber letztendlich wird es das Haus Rahl sein, das diese Welt herbeiführt. Möglicherweise bist du, Jennsen Rahl, der gefährlichste derzeit lebende Mensch, denn wie jeder wahrhaftig nicht mit der Gabe gesegnete Rahl bildest du jene Saat aus der diese neue Welt ohne Magie entstehen könnte.«
    Jennsen starrte in seine grauen Augen. »Warum wolltet Ihr dann nicht meinen Tod, wie jeder andere Lord Rahl vor Euch?«
    Richard lächelte. »Weil du, wie jeder andere auch, ein Recht auf Leben hast – wie übrigens auch jeder Lord Rahl. Es gibt keine einzig richtige Art und Weise, wie diese Welt zu sein hat. Das einzige Recht besteht darin, den Menschen ihr eigenes Leben zuzugestehen.«
    Kahlan zog Schwester Perdita das Messer aus der Brust und wischte es an deren schwarzem Gewand ab, bevor sie es Jennsen zurückgab. »Schwester Perdita ist einem Irrtum erlegen. Man erlangt sein Seelenheil nicht durch Opfer. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.«
    »Dein Leben gehört dir«, fügte Richard hinzu, »und sonst niemandem. Ich war sehr stolz auf dich, als ich hörte, was du Sebastian an den Kopf geworfen hast.«
    Von den Ereignissen noch immer benommen und verwirrt, blickte Jennsen auf das Messer in ihrer Hand. Sie sah sich in der aufkommenden Dunkelheit um, konnte Sebastian aber nirgendwo entdecken. Oba schien sich ebenfalls aus dem Staub gemacht zu haben.
    Als sie bei ihrem Rundblick nicht weit entfernt eine Mord-Sith stehen sah, zuckte Jennsen erschrocken zusammen. »Einfach großartig«, beklagte sich die Frau soeben bei der Mutter Konfessor und warf dabei empört die Hände in die Luft. »Dieses Mädchen klingt schon genauso wie Lord Rahl. Vermutlich werde ich jetzt auf beide hören müssen.«
    Kahlan ließ sich lächelnd nieder, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Steinsäule, an der man sie festgebunden hatte, und beobachtete Richard, der dabei die Ohren von Bettys Zwillingsjungen kraulte und zuhörte.
    Betty ließ ihre beiden Jungen nicht aus den Augen; als sie sah, daß sie in Sicherheit waren, blickte sie hoffnungsvoll hoch zu Jennsen. Ihr kleiner Schwanz fing fröhlich an zu wedeln.
    »Betty?«
    Vergnügt sprang die Ziege an ihr hoch, sie hatte lange genug auf das Wiedersehen gewartet. Jennsen schloß das Tier weinend in ihre Arme, dann erhob sie sich und trat ihrem Bruder dem Lord Rahl, mutig entgegen.
    »Aber warum wolltet Ihr Euch nicht genauso verhalten wie Eure Vorfahren? Warum? Wie konntet Ihr das alles riskieren, was in dem Buch geschrieben wird?«
    Richard hakte seine Daumen hinter seinen Gürtel und holte tief Luft. »Das Leben findet in der Zukunft statt, nicht in der Vergangenheit. Durch Erfahrung können wir aus der Vergangenheit

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