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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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leeren steinernen Kavernen des Unterreiches war eine Oase wie diese, mit essbaren Pflanzen, einem Fluss voller Fische und einer Herde Rothe, selten, und Raubtiere, die durch die äußeren Tunnel wanderten, fanden unausweichlich ihren Weg dorthin. Dann blieb es den Pilzmännern und Drizzt überlassen, ihr Gebiet zu verteidigen.
    Der größte Mykonide bewegte sich auf den Dunkelelf zu. Drizzt rührte sich nicht, da er wusste, wie wichtig es war, dass er den Respekt des neuen Königs der Pilzmenschen-Kolonie gewann. Dennoch spannte Drizzt seine Muskeln, bereitete sich darauf vor, zur Seite zu springen, falls die Dinge sich anders entwickelten, als er erwartete.
    Der Mykonide spie eine Sporenwolke aus. Drizzt musterte sie genau in dem Sekundenbruchteil, den sie brauchte, um auf ihn herabzusinken, da er wusste, dass erwachsene Mykoniden viele verschiedene Sporenarten ausstoßen konnten, von denen einige sehr gefährlich waren. Doch Drizzt erkannte den Farbton dieser speziellen Wolke und ließ sie auf sich herabsinken.
    König tot. Ich König, kamen die Gedanken durch das telepathische Band, das die Sporenwolke erzeugt hatte.
    Du bist König, erwiderte Drizzt mental. Wie sehr er sich wünschte, dass diese Fungoiden laut sprechen könnten! Bleibt alles, wie es war?
    Grund für Dunkelelf, Hain für Mykonid, entgegnete der Pilzmann.
    Abgemacht.
    Hain für Mykonid dachte der Pilzmann wieder, dieses Mal eindringlich. Drizzt sprang stumm von dem Sims. Er hatte seine Mission mit dem Fungoiden beendet. Weder er noch der neue Körig hatten das Verlangen, die Zusammenkunft fortzusetzen.
    Schnell übersprang Drizzt den anderthalb Meter breiten Fluss und stapfte durch das dicke Moos. Die Kammer war länger als breit und zog sich mehrere Meter hin, beschrieb eine sanfte Biegung, bevor sie den größeren Ausgang zu dem sich verzweigenden Labyrinth der Tunnel des Unterreiches erreichte. Hinter dieser Biegung blickte Drizzt wieder auf die Zerstörung, die der Basilisk angerichtet hatte. Mehrere halb aufgefressene Rothe lagen dort - Drizzt würde die Kadaver beseitigen müssen, bevor ihr Gestank noch weitere ungebetene Besucher anzog -, und andere Rothe standen absolut reglos da, erstarrt durch den Blick des schrecklichen Monsters. Direkt vor dem Kammerausgang stand der ehemalige Mykonidenkönig, ein dreieinhalb Meter großer Gigant. Jetzt war er nur noch eine Statue.
    Drizzt blieb stehen und betrachtete sie. Er hatte nie den Namen des Fungoiden erfahren und ihm seinen eigenen nie genannt, doch Drizzt nahm an, dass dieses Ding zumindest sein Verbündeter gewesen war, vielleicht sogar sein Freund. Mehrere Jahre hatten sie Seite an Seite gelebt, obwohl sie sich selten begegnet waren, und beide hatten sich durch die bloße Anwesenheit des anderen ein wenig sicherer gefühlt. Dennoch empfand Drizzt kein Bedauern beim Anblick seines versteinerten Verbündeten. Im Unterreich überlebten nur die Stärksten, und dieses Mal war der Mykonidenkönig nicht stark genug gewesen.
    In der Wildnis des Unterreichs gab es nach einem Versagen keine zweite Chance.
    Als Drizzt wieder in den Tunneln war, spürte er, wie seine Wut wuchs. Er genoss sie, konzentrierte seine Gedanken auf das Blutbad in seinem Reich und nahm den Ärger als Verbündeten in der Wildnis hin. Er kam durch eine Reihe von Tunneln und bog in den ab, auf den er in der Nacht zuvor seinen Dunkelzauber gelegt hatte, wo Guenhwyvar gekauert hatte, bereit, auf den Basilisken zu springen. Drizzts Zauber war jetzt längst verflogen. Mit seinem Infrablick konnte er mehrere wärmeabstrahlende Gestalten ausmachen, die auf dem abkühlenden Haufen herumkrochen, der, wie Drizzt wusste, das tote Monster war.
    Sein Anblick steigerte den Zorn des Jägers nur.
    Instinktiv umfasste er das Heft eines seiner Krummsäbel. Und die Waffe schoss heraus, als habe sie ein Eigenleben. Während Drizzt am Kopf des Basilisken vorbeiging, drang der Säbel mit übelkeiterregendem Geräusch in das freiliegende Hirn. Mehrere blinde Höhlenratten flohen bei dem Geräusch. Und wieder stach Drizzt mit seiner zweiten Klinge ohne nachzudenken zu und heftete eine Ratte auf den Stein. Ohne seinen Schritt auch nur zu verlangsamen, hob er die Ratte hoch und ließ sie in seinen Beutel fallen. Die Rothe zu finden würde mühsam sein, und der Jäger musste essen.
    Den Rest dieses Tages und die Hälfte des folgenden entfernte sich der Jäger von seinem Reich. Die Höhlenratte war zwar kein besonders schmackhaftes Mahl, aber sie ernährte

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