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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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zu dem Karren und erreichte ihn in dem Augenblick, als er in dem niedrigen Tunnel verschwand. Wie töricht sein Tun war, begriff Drizzt, als der letzte Gnom, der seine Anwesenheit nicht bemerkt zu haben schien, einen Stein in den Durchgang schob und damit jeden möglichen Fluchtweg blockierte.
    Die Kette ruckte, und der Karren rollte in einem steilen Winkel parallel zu der Treppe aufwärts. Drizzt konnte nicht nach vorn schauen, da die Karre so konstruiert war, dass sie die ganze Höhe und Breite des Tunnels einnahm. Erst jetzt bemerkte Drizzt, dass sich auch seitlich der Karre kleine Räder befanden, die sie bei der Durchfahrt lenkten. Es war ein gutes Gefühl, zu wissen, dass er wieder unter intelligenten Wesen war, aber Drizzt konnte die Gefahr nicht ignorieren, in der er sich befand. Die Svirfneblin würden einen eindringenden Dunkelelf nicht wohlwollend empfangen. Wahrscheinlich war, dass sie die Waffen zogen statt Fragen zu stellen.
    Nach mehreren Minuten führte der Tunnel in die Waagerechte und verbreiterte sich. Ein einzelner Svirfneblin stand da und drehte mühelos den Kranarm, der die Schubkarren hochzog. Ganz auf seine Arbeit konzentriert, bemerkte der Tiefengnom nicht, dass Drizzt hinter der letzten Karre hervorsprang und lautlos durch die Seitentür des Raumes schlüpfte.
    Kaum hatte Drizzt die Tür geöffnet, hörte er Stimmen. Er ging weiter voran, da sich ihm kein anderer Weg bot, und legte sich bäuchlings auf einen schmalen Vorsprung. Die Tiefengnome, Bergleute wie Posten, waren unter ihm und sprachen miteinander auf einem Absatz am oberen Ende der Treppe. Dort standen jetzt mindestens zwanzig von ihnen, und die Bergleute berichteten von ihrem reichen Fund. Durch zwei gewaltige, halb geöffnete Steintüren, die an schweren metallenen Scharnieren hingen, konnte Drizzt einen Blick auf die Stadt der Svirfneblin erhaschen. Der Dunkelelf sah nur einen Bruchteil davon, und den aus seiner Position auf dem Vorsprung nicht einmal gut, doch er vermutete, dass die Höhle jenseits dieses massiven Tores nicht annähernd so groß wie die Kaverne war, die Menzoberranzan barg.
    Drizzt wollte dort hineingelangen! Er wollte aufspringen, durch dieses Tor stürmen und sich den Tiefengnomen ergeben, gleich, was sie mit ihm tun würden. Vielleicht würden sie ihn akzeptieren. Vielleicht würden sie Drizzt Do'Urden so sehen, wie er wirklich war.
    Die Svirfneblin auf dem Absatz begaben sich lachend und schwatzend in die Stadt.
    Drizzt musste jetzt gehen und ihnen durch das massive Tor folgen.
    Doch der Jäger, dieses Wesen, das eine Dekade in der Wildnis des Unterreichs überlebt hatte, konnte sich nicht von der Stelle bewegen. Der Jäger, das Wesen, das einen Basilisken und zahllose andere Monster dieser gefährlichen Welt besiegt hatte, konnte sich nicht auf Gedeih und Verderb der Gnade einer Zivilisation ausliefern. Denn von diesen Dingen verstand der Jäger nichts.
    Das massive Steintor schloss sich mit donnerndem Krachen und der Augenblick flackernden Lichtes in Drizzts Herz erstarb.
    Nach einem langen, qualvollen Augenblick rollte sich Drizzt Do'Urden von dem Vorsprung und sprang auf den oberen Treppenabsatz hinab. Vor seinen Augen verschwamm plötzlich alles, als er nach unten lief, und nur sein Jägerinstinkt spürte die Anwesenheit weiterer Posten der Svirfneblin. Mit einem gewaltigen Satz sprang der Jäger über die überraschten Tiefengnome hinweg und eilte in die Freiheit, die ihm die offenen Tunnel des wilden Unterreichs boten.
    Als Drizzt die Stadt der Svirfneblin weit hinter sich gelassen hatte, griff er in seine Tasche und holte die Statuette heraus, mit der er seinen einzigen Gefährten herbeirufen konnte. Einen Augenblick später jedoch steckte Drizzt die Figurine wieder ein und unterdrückte das Verlangen, die Katze zu rufen. Er bestrafte sich für seine Schwäche auf dem steinernen Vorsprung. Wäre er dort, neben den ungeheuren Türen, stärker gewesen, hätte er so oder so seiner Qual ein Ende bereiten können.
    Auf dem Weg durch den Tunnel, der Drizzt zu der moosgefüllten Höhle zurückbringen würde, gewann sein Jägerinstinkt wieder die Oberhand. Während das Unterreich und die Bedrohung durch Gefahren sich immer dichter um ihn schlössen, beherrschten ihn diese ursprünglichen, wachen Instinkte wieder und vertrieben jeden der ablenkenden Gedanken an die Svirfneblin und ihre Stadt.
    Diese Urinstinkte waren Drizzt Do'Urdens Erlösung und seine Verdammnis.

Schlangen und Schwerter

    »Wie viele

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