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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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müsst - wie ich vor langer Zeit, als ich mein Volk verließ. Diese Entscheidung habe ich allein getroffen, und ich habe nie jemanden um Zustimmung oder Hilfe gebeten. Ihr, guter Svirfneblinkönig, und Euer Volk habt mir soviel zurückgegeben, was ich verloren hatte. Glaubt mir, dass ich nicht den Wunsch habe, den Zorn Menzoberranzans auf Blingdenstone zu ziehen. Ich würde mir nie verzeihen, wenn ich Ursache einer Tragödie wäre. Binnen einer Stunde werde ich Eure schöne Stadt verlassen haben. Und im Scheiden empfinde ich für Euch nur Dankbarkeit.«
    Der König war von den Worten gerührt, doch seine Haltung änderte er nicht. Er bedeutete seinen Wachen, Drizzt zu begleiten, der sich seufzend mit der bewaffneten Eskorte abfand. Er sah einmal zu Belwar, der hilflos neben den Beratern stand, und verließ dann die Gemächer des Königs.
    Hundert Tiefengnome, vor allem Höhlenvater Krieger und die anderen Bergleute der einzigen Expedition, die Drizzt begleitet hatte, sagten dem Dunkelelf Lebewohl, als er durch die riesigen Tore Blingdenstones ging. Auffällig war, dass sich Belwar Dissengulp nicht sehen ließ. Drizzt hatte den Höhlenvater in der Stunde, seit er den Thronsaal verlassen hatte, nicht mehr zu Gesicht bekommen. Dennoch war Drizzt dankbar für den Abschied, den diese Svirfneblin ihm bereiteten. Die Worte ihres Königs trösteten ihn und gaben ihm die Kraft, die er während der Prüfungen der kommenden Jahre brauchen würde. Von all den Erinnerungen, die Drizzt aus Blingdenstone mit sich nahm, schwor er sich, vor allem diese Abschiedsworte im Gedächtnis zu behalten.
    Doch als Drizzt sich von der Menge löste, über die kleine Plattform schritt und die breite Treppe hinunterging, hörte er nur das hallende Dröhnen der mächtigen Tore, die hinter ihm zufielen. Drizzt zitterte, als er auf die Tunnel des wilden Unterreichs blickte, und fragte sich, wie er die Prüfungen dieses Mal überleben sollte. Blingdenstone war seine Rettung vor dem Jäger gewesen. Wie lange würde es dauern, bis diese dunklere Seite wieder auftauchen und ihm seine Identität stehlen würde?
    Aber welche Wahl hatte Drizzt? Menzoberranzan zu verlassen war seine Entscheidung gewesen - die richtige Entscheidung. Jetzt aber, da er die Konsequenzen seiner Entscheidung besser kannte, dachte Drizzt über seinen Vorsatz nach. Wenn er Gelegenheit gehabt hätte, all dies wieder zu tun, würde er die Kraft finden, fern von seinem Volk zu leben? Er hoffte es.
    Ein Scharren in unmittelbarer Nähe erschreckte Drizzt. Er duckte sich und zog seine Krummsäbel, glaubte, dass Agenten von Oberin Malice ihn erwarteten, weil sie damit gerechnet hatte, dass er aus Blingdenstone ausgewiesen werden würde. Einen Augenblick darauf bewegte sich ein Schatten, doch es war kein Meuchelmörder, der zu Drizzt trat.
    »Belwar!« schrie er erleichtert. »Ich fürchtete schon, Ihr würdet mir nicht Lebewohl sagen.«
    »Das werde ich auch nicht«, erwiderte der Svirfneblin.
    Drizzt musterte den Höhlenvater und bemerkte das gepackte Bündel, das Belwar trug. »Nein, Belwar, ich kann nicht zulassen...«
    »Ich erinnere mich nicht, um Eure Erlaubnis gebeten zu haben«, unterbrach ihn der Tiefengnom. »Ich wollte schon immer etwas Aufregung in meinem Leben haben und dachte, ich könnte mich mal hinauswagen und sehen, was die zweite Welt zu bieten hat.«
    »Das ist nicht so grossartig, wie Ihr erwartet«, erwiderte Drizzt grimmig. »Ihr habt Euer Volk, Belwar. Sie akzeptieren Euch und sorgen für Euch. Das ist ein grösseres Geschenk als alles, was Ihr euch vorstellen könnt.«
    »Einverstanden«, entgegnete der Höhlenvater. »Und Ihr Drizzt Do'Urden, habt einen Freund, der Euch akzeptiert und sich um Euch kümmert. Und zu Euch steht. Sollen wir jetzt unser Abenteuer beginnen, oder sollen wir hier stehenbleiben und darauf warten, dass Eure böse Mutter herkommt und uns niedermäht?«
    »Ihr ahnt nicht, welche Gefahren uns bevorstehen«, warnte Drizzt, doch Belwar sah, dass die Entschlossenheit des Dunkelelfen bereits ins Wanken geriet.
    Belwar schlug seine Mithrilhände zusammen. »Und Ihr, Dunkelelf, ahnt nicht einmal, wie ich mit solchen Gefahren fertig werde! Ich werde Euch nicht allein in die Wildnis gehen lassen. Nehmt das als gegeben hin - magga cammara. Lasst uns endlich gehen.«
    Drizzt zuckte hilflos mit den Schultern, verinnerlichte sich noch einmal die hartnäckige Entschlossenheit, die Belwars Gesicht deutlich zeigte, und trat in den Tunnel. Der Tiefengnom fiel

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