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Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde

Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde

Titel: Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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zu haben. Das ist zumindest ein Vorteil, dachte Cecilie, die ihre Eltern liebte.
    Sie glaubte auch nicht, daß Brands und Matildas zukünftiges Kind etwas von Kolgrim zu befürchten hätte. Aber Mattias…
    Danke, lieber Gott, daß es zwischen den Brüdern so gut zu stehen scheint, dachte sie, und umklammerte unbewußt die Hand des Jungen, so fest, daß er verwundert und beleidigt zu ihr aufschaute. Dann hatten sie die Lindenallee erreicht.
    »Ja, nun sind nur noch drei Bäume übrig von Tengels verhexten Linden«, sagte Cecilie. »Vaters und Mutters und Ares.«
    »Welche Bäume sind das?« fragte Alexander, der davon schon gehört hatte.
    »Ich weiß nicht, welcher Baum zu wem gehört, aber es sind die ältesten Bäume. Die größten, wie du siehst.« Sie kamen bei den Bäumen an.
    »Ich finde, einer davon sieht elend aus«, sagte Cecilie besorgt. »Schau, hier liegt so viel auf dem Boden! Äste, Borke, Knospen …«
    »Bestimmt ein Eichhörnchen«, sagte Alexander, um sie zu beruhigen. »Glaubst du? Ja, vielleicht.«
    Aber sie wußte, daß sie sich nicht trauen würde, zu fragen, wem der Baum gehörte…
    Sie waren oben auf dem Hofplatz von Lindenallee angekommen.
    »Hier ist das alte Haus, in dem Tengel und Silje gewohnt haben«, sagte sie. »Nun wohnt Tarjei hier. Laß uns hineingehen!«
    »Lebt die Familie hier schon seit langem?« fragte Alexander.
    »Eigentlich nicht. Ich bin ja hier geboren, oben auf Grästensholm, aber ich glaube, sie sind in Onkel Ares Geburtsjahr hergekommen. Das muß 1586 gewesen sein. Meine Mutter ist nicht hier geboren.« »Wo hat die Familie davor gewohnt?«
    »Ja, das ist etwas seltsam. Sie sollen in einem Bergtal in Trandelag gewohnt haben. Das Tal des Eisvolkes wurde es genannt, und andere Menschen behaupten, es sei »ein Nest von Hexen und Zauberern« gewesen.« Kolgrim hörte mit gespitzten Ohren zu.
    »Dort soll sich der erste Tengel, Tengel der Böse, mit dem Teufel verschworen haben«, fuhr Cecilie fort. »Oder jedenfalls dort in der Nähe.«
    »Aha«, lächelte Alexander. »Hat einen Kessel mit Zauberformeln vergraben, die den Bösen heraufbeschwören können, ich erinnere mich, daß du es einmal erzählt hast.«
    »Genau. Großmutter Silje hat in den Jahren im Tal ein Tagebuch geführt.« »Es wäre interessant, es einmal zu lesen!«
    Cecilie lächelte. »Ich glaube, das wäre mühsam. Großmutter war ein entzückendes, kleines Wesen, aber ihr Schulbesuch war mangelhaft. Aber ich werde Mutter fragen, wo das Tagebuch steckt. Vielleicht haben sie es ja weggeworfen.« »Das wäre schade.«
    Sie kamen in die morgendlich leere Diele von Lindenallee, deren Wände ein Echo warfen.
    »Schau dir dieses Mosaikfenster an!« sagte Alexander beeindruckt. »Das ist ja eine Kostbarkeit!«
    »Ja, ein echter Kirchenmaler hat es Silje vor langer Zeit einmal geschenkt…« Eine Gestalt tauchte hinter ihnen auf. »Hallo«, sagte Tarjei. »So früh unterwegs?«
    »Du bist also aus dem Rausch erwacht«, sagte Cecilie. »Ich hoffe, wir haben dich nicht geweckt.«
    »Ich trinke recht mäßig«, lächelte er. »Und ich bin schon lange wach. Du bewunderst die Ahnengalerie, Alexander? Die Porträts sind sicher sehr viel bescheidener als die deiner Vorfahren.«
    »Das würde ich nicht sagen«, erwiderte Alexander und betrachtete fasziniert das Gemälde von Sol.
    »Das ist meine Großmutter«, sagte Kolgrim stolz. »Sie war eine Hexe!«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Alexander schaudernd. »Sie hieß Sol, nicht wahr?« Der Junge nickte glücklich.
    »Jetzt sehe ich die Ähnlichkeit mit dir, Cecilie. Sie war wirklich schön, Kolgrim! Darauf könnt ihr stolz sein!« Danke für dein indirektes Kompliment, Alexander, dachte Cecilie.
    Kolgrim hatte mittlerweile Alexander zu seinem Günstling auserkoren. »Sie konnte zaubern.«
    »Ja, das habe ich gehört.« »Das kann ich auch.«
    »Red keinen Unfug, Kolgrim«, sagte Cecilie unvorsichtig. Die Augen des Jungen wurden fast grellgelb. »Und ob ich das kann!«
    »Ich glaube dir«, sagte Alexander rasch. »Cecilie weiß auch, daß du das kannst. Sie will dich bloß etwas necken.« Die Glut in seinen Augen nahm ab.
    Alexander ging weiter an der Reihe der Porträts entlang. »Und hier ist Dag, der Blonde.«
    Tarjei lachte. »Es ist jetzt nicht mehr so viel Blond auf seinem Kopf übrig!«
    Cecilies Herz krampfte sich zusammen. Sie wollte nicht, daß ihr geliebter Vater alterte.
    »Aha«, sagte Alexander. »Dies hier ist Liv, das sieht man sofort. Und der

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