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Die Saga vom Eisvolk 09 - Der Einsame

Die Saga vom Eisvolk 09 - Der Einsame

Titel: Die Saga vom Eisvolk 09 - Der Einsame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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über Männer gehört habe, wird keiner mir zu nahe kommen dürfen.«
    »Es freut mich, das zu hören.« Die Mutter nickte beruhigt. »Ich möchte dich gerne eine Zeitlang aus dem Wege haben, denn einige Glücksjäger haben in Erfahrung gebracht, daß es auf unserem schönen Schloß Loupiac eine heiratsfähige Erbin gibt. Mit Glücksjägern wollen wir doch nichts zu tun haben, nicht wahr Anette?« »Nein Mama.«
    Doch auf die Wege des Schicksals hat der Mensch keinen Einfluß. Nur zwei Monate nach ihrer Abreise erhielt Anette die Nachricht, daß ihre Mutter gestorben war. Das Mädchen blieb also bei ihrem Verwandten im ketzerischen Land, denn es war noch viel zu jung, um sein Schicksal selbst in die Hand nehmen zu können. Die Worte der Willensstärken Mutter waren bei Anette indes auf fruchtbaren Boden gefallen. Sie hatte gründlich gelernt, wie eine vornehme Dame sich zu verhalten hat. Für Are Lind vom Eisvolk vergingen die Jahre auf Lindenallee immer schneller. Aber auf mich wartet noch eine Aufgabe, dachte er.
    Mikael, Tarjeis Sohn, war wieder in dem unergründlichen Nebel verschwunden, aus dem er damals am Ufer der Elbe bei seiner Begegnung mit Tancred aufgetaucht war. Are hatte mit allen ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nach dem verschwundenen Enkel gesucht, auch wenn das nicht viele waren, denn der Krieg zwischen Dänemark, Norwegen und Schweden legte ihm reichlich Hindernisse in den Weg.
    Aber im Jahre 1658 hörte er eines Tages von einem Gutsbesitzer bei Christiania, dessen Schwester in Schweden verheiratet war. Sie wohne in der Nähe von Stockholm, hieß es.
    Are reiste umgehend zu dem Gutsherrn. Zweiundsiebzig Jahre alt war das Oberhaupt des Eisvolkes jetzt, ein wirklicher Patriarch mit weißem Bart, geradem Rücken und von unerschütterlichem Wesen.
    Der Gutsbesitzer empfing den respekteinflößenden alten Mann sehr freundlich, konnte aber nicht viel für ihn tun. Von seiner Schwester hatte er schon lange nichts mehr gehört - war doch der Postverkehr zwischen Schweden und Dänemark aufgrund der bitteren Feindseligkeiten zum Erliegen gekommen.
    »Aber laßt mich Euer Anliegen hören«, sagte der Gutsherr. »Meine Schwester hat immer viel von ihrem Leben in Stockholm erzählt. Und ich bin früher auch mehrmals bei ihr zu Besuch gewesen.«
    Ohne große Hoffnungen berichtete Are das wenige, was er über Mikael wußte. Tancreds Brief hatte er aufbewahrt, als sei er aus Gold. Jetzt las er daraus die vier Anhaltspunkte vor, die er über Tarjeis Sohn hatte.
    »Der erste Punkt, daß der Junge Kornett war und 1654 auf dem Weg von Bremen nach Ingermanland war, bedeutet nicht viel«, meinte Are. »Aber Punkt zwei sagt uns schon mehr. Als seine Pflegeschwester Marca Christiana den Sohn ihres uns unbekannten Vormunds heiratete, ging er mit ihr nach Schweden. Wir wissen, daß der Vormund ein Schwager Johan Baners war, aber mehr auch nicht. Wir wissen außerdem, daß Mikael auch nach ihrer Eheschließung bei ihr gewohnt hat.«
    Der Gutsherr hob den Kopf. »Marca Christiana? Ein ungewöhnlicher Name, aber ich habe ihn schon einmal gehört. Nur ist mir entfallen, in welchem Zusammenhang das war! Jedenfalls muß sie eine prominente Dame sein.« Are nickte. »Das glaube ich auch. Denn unter Punkt drei steht folgendes: Ihr Mann ist eine sehr bedeutende Persönlichkeit, sowohl als Offizier wie auch als Hofbeamter. Und Punkt vier: Sein Vorname ist Gabriel. Und hier berichtet Tancred, daß in der Familie dieses Gabriel alle erstgeborenen Söhne diesen Namen tragen, weil die zwölf Kinder seiner Ururgroßmutter väterlicherseits als Neugeborene gestorben waren. Da träumte sie, daß ein Engel ihr befahl, das nächste Kind auf den Namen Gabriel zu taufen. Und das Kind blieb am Leben.«
    Ein Lächeln glitt über das Gesicht des Gutsherren. »Ja, die Geschichte über den Namen Gabriel ist mir bekannt! Meine Schwester hat sie mir erzählt. Es handelt sich um das Geschlecht Oxenstierna. Laßt mich nachdenken… Nicht in der Linie von Axel Oxenstierna. Nein, es ist die Sippe der Grafen Oxenstierna von Korsholm und Wasa. Bei den Oxenstiernas gibt es nämlich mehrere Linien.« Das trostlose Dunkel beginnt sich zu lichten, dachte Are. Jetzt hatte er wenigstens einen konkreten Anhaltspunkt, den er weiterverfolgen konnte.
    Wenn nur dieser ewige Krieg ein Ende nehmen wollte, bevor es zu spät ist! Eine innere Unruhe ergriff ihn. Machtlos saß er hier. Dabei hatte er seinem Enkel so viel zu sagen.
    Mikael Lind vom Eisvolk ging es

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