Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
Vom Netzwerk:
stürmte sie geradewegs auf ihn zu und stieß ihn zur Seite. Die Wucht des Aufpralls riss ihn von den Füßen und schleuderte ihn aus der grünen Lichtsäule hinaus. Sein Kopf prallte hart gegen eines der unzähligen Tropfsteingebilde und er blieb benommen liegen. Das Amulett geriet ins Trudeln und sank ganz langsam immer tiefer herab. Naemy reckte sich und versuchte es zu erreichen, doch es war noch viel zu hoch.
    »Arraggarrr! « Ein markerschütterndes, zorniges Brüllen drang plötzlich durch das Tor in der Höhlendecke. Ganz unvermittelt setzte ein starker Sog ein, der an Naemys Haaren zerrte. Mit aller Kraft wehrte sich die Kreatur dagegen, dass sich das Tor wieder schloss. Das Amulett wurde von dem Sog mitgerissen und glitt unaufhaltsam der Decke entgegen. »Neiiiin!« Naemy und Lya-Numis Worte vereinigten sich zu einem einzigen entsetzten Schrei und Naemy zögerte nicht länger. Sie sammelte ihre ganze Energie, spannte die Muskeln an und stieß sich mit einem einzigen kraftvollen Satz vom Boden ab. Unterstützt durch den kräftigen Sog, sprang sie so hoch wie nie zuvor und die Verzweiflung verlieh ihr ungeahnte Kräfte.
    Ihre Hand umschloss das Amulett, unmittelbar bevor es das Tor berührte. Das Wesen auf der anderen Seite tobte wie wahnsinnig. Außer sich vor Wut, brüllte es seinen Zorn heraus und die Erschütterungen waren so heftig, dass kleine Steine aus der Höhlendecke rieselten. Gleichzeitig wurde der Sog noch stärker. Statt wie erwartet zu Boden zu sinken, schwebte Naemy einige Augenblicke lang in der grünen Lichtsäule, bevor sie langsam und unaufhaltsam nach oben gezogen wurde.
    Lya-Numi hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und beobachtete wie erstarrt das entsetzliche Schauspiel. Als Naemy Asco-Bahrran zur Seite gestoßen und den Bann gebrochen hatte, hatte sie neue Hoffnung geschöpft, doch jetzt. . .
    Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie hilflos mit ansehen musste, wie Naemy langsam in das Tor hineingezogen wurde. Die Elfenkriegerin wehrte sich nach Leibeskräften, doch das siegessichere Brüllen der dämonischen Kreatur, die dahinter lauerte, ließ keinen Zweifel daran: Sie hatte den Kampf verloren.
    Auch Naemy schien das zu wissen. »Lya-Numi«, rief sie über das Tosen des Sogs und das Brüllen hinweg, »sag Tabor, dass ich ihn liebe und sehr stolz auf ihn . . . «
    Ihr Kopf geriet in die Öffnung.
    »Das Tor! Naemy, das Tor!«, rief Lya-Numi ihr in Gedankensprache verzweifelt zu und schluchzte laut auf. »Du musst das Tor schließen.« Tränen verschleierten ihren Blick, als sie sah, wie auch der Rest von Naemys Körper durch die Öffnung gezogen wurde. »Naemy!«, schrie sie verzweifelt. Dann schlug sie die Hände vors Gesicht und schluchzte: »Oh, Göttin, warum tust du uns das an ?«
    Endlose Augenblicke verstrichen. Augenblicke, da Lya-Numi nur das Tosen des Sogs und die grauenhaften Geräusche hörte, die von der anderen Seite des Tors in die Höhle drangen.
    Und plötzlich war es vorbei!
    Ein greller Blitz erhellte die Höhle, gefolgt von einem krachenden Donner, der unzählige Tropfsteingebilde von der Decke riss. Lya-Numi schloss geblendet die Augen und hoffte inständig, von keinem der Trümmer getroffen zu werden. Erst als das Krachen und Bersten verklungen und nur noch ein schwaches Echo zu hören war, wagte sie es, die Augen wieder zu öffnen, und sah nichts In der Höhle war es stockdunkel. Die grüne Lichtsäule und das Tor in der Höhlendecke waren verschwunden und von Naemy fehlte jede Spur.
    »Naemy?« Die Elfenpriesterin sandte einen verzweifelten Gedankenruf durch die Höhle. Niemand antwortete. Dennoch gab sie nicht auf. Naemy musste einfach noch hier sein. Verbissen klammerte sich Lya-Numi an die Hoffnung, dass ihre Freundin vielleicht bewusstlos irgendwo lag und tastete die Höhle mit ihren Elfensinnen nach einem Lebenszeichen von ihr ab vergeblich!
    Obwohl sie es noch immer nicht wahrhaben wollte, sickerte die schreckliche Gewissheit langsam in Lya-Numis Gedanken und die Trauer legte sich wie ein eiserner Ring um ihr Herz. Naemy war fort. Lya-Numi weigerte sich, sie als tot anzusehen, denn das hätte sie nicht ertragen. Aber ob fort oder tot, die Elfenpriesterin wusste, dass sie ihre Freundin und Vertraute niemals wieder sehen würde. Das Tor war verschlossen. Aber bei der Göttin, um welchen Preis!
    Mit angehaltenem Atem wartete Sheehan auf das tödliche Zischen, mit dem der Feueratem des Dämons die Druiden vernichtete. In unerträglicher Deutlichkeit

Weitere Kostenlose Bücher