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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Trotzdem wäre es mir lieber, das Fell des Quarlins daheim vor der Feuerstelle zu wissen.«
    Tabor lachte, deutete mit der Hand über den Gletscher und wechselte das Thema. »Die Sonne steht schon hoch. Wenn wir jetzt aufbrechen, haben wir den Gletscher bis zum Mittag schon hinter uns.«
    »Ich hoffe nur, die Strapazen sind diesmal nicht umsonst«, murmelte Naemy, während sie sich erhob. »In Caira-Dan hält man uns schon für verrückt.« Sie streckte sich ausgiebig und griff nach ihrem Bündel, das schon fertig verschnürt neben ihr lag.
    »Was kümmern dich die anderen, Mutter?« Tabor schien es nicht das Geringste auszumachen, wenn man ihn für verrückt hielt. »Wenn wir erst ein Gelege gefunden haben, denken sie anders darüber.«
    »Ja, wenn ... « Naemy griff nach dem langen Eichenstab, mit dem sie den Schnee auf dem Gletscher vorsichtig auf Spalten abtastete, und betrat die eisige weiße Ebene. Sechsmal war sie in den vergangenen Sommern schon auf der Suche nach einem im Eis erstarrten Riesenalpgelege hier oben gewesen, denn die Rasse der hochintelligenten großen Vögel, auf deren Rücken zwei Menschen bequem reiten konnten, war längst ausgestorben.
    Doch damit wollte sich Naemy nicht abfinden. Viele Sommer lang hatte sie die alten Schriften der Elfen studiert und herausgefunden, dass sich die Nistplätze der Riesenalpe einst hier oben befunden hatten. Als Nimrod dann zur Zeit des Druidenrates vor der Eroberung Thaies durch An-Rukhbar erinnern konnte. Schon damals war sie eine angesehene Priesterin am Hof des Elfenkönigs gewesen und hatte im Palast am Rande der Sümpfe vom Numark gelebt, von dem inzwischen nur noch verwitterte Ruinen zeugten. Allein ihrer Fähigkeit selbst die kleinste Aura dunkler Magie zu spüren, hatte sie es damals zu verdanken, dass sie der Verfolgung durch die Krieger des finsteren Herrschers entkommen war.An- Rukhbar angegriffen wurde, hatte die ganze Kolonie diesen Ort verlassen, um den Druiden zu Hilfe zu eilen. Die Verluste waren grauenhaft. Keiner der Vögel kehrte jemals zurück.
    Deshalb war dieser Ort Naemys einzige und letzte Hoffnung. Vielleicht würde es ihr ja gelingen, ein intaktes gefrorenes Gelege zu finden, um daraus eine neue Generation von Riesenvögeln zu züchten. Naemy war fest davon überzeugt, dass dies möglich war. Auch wenn die anderen Nebelelfen sie nach sechs vergeblichen Expeditionen belächelten, irgendwann würde es ihr gelingen. Doch dazu musste sie zunächst einmal ein Gelege finden. In diesem Augenblick versank ihr Eichenstab tief im losen Schnee. Eine Gletscherspalte! »Achtung, Tabor!« Naemys Warnung kam keinen Moment zu früh. Nur weil sich ihr Sohn rasch und behände zurückwarf, konnte er einem tödlichen Sturz gerade noch entgehen, als sich unter seinen Füßen ein großes Schneebrett löste und viele hundert Längen in die Tiefe stürzte.
    »Das war knapp!« Vorsichtig trat Tabor noch weiter zurück und beobachtete, wie Naemy den Verlauf der Spalte ausfindig zu machen versuchte.
    Schließlich gab sie es auf und kam zu ihm. »Ich fürchte, wir müssen einen Umweg machen!«, erklärte sie ernst. »Hier kommen wir nicht weiter. Die Spalte ist zu breit und das Eis darüber viel zu dünn. Wir haben keine andere Wahl.« Blinzelnd schaute sie sich um. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und ihre Strahlen wurden von dem eisigen Gletscherrücken reflektiert. Das grelle Licht blendete die empfindlichen Augen der Elfen und zwang sie, die fellbesetzten Kapuzen tief ins Gesicht zu ziehen, bevor sie ihren Weg fortsetzten.
    Zumindest hatte der Wind etwas nachgelassen, wodurch die Sonne an Kraft gewann. Nach der bitterkalten Nacht in der Höhle tat die angenehme Wärme der Sonnenstrahlen ihren steifen Gliedern gut und schenkte ihnen neue Kraft. In der Hoffnung, die Spalte werde bald schmaler werden, begannen Naemy und Tabor mit dem Aufstieg.
    Sie kamen nur langsam voran. Die Spalte im Gletscher war länger und breiter, als sie vermutet hatten, und besaß viele Ausläufer. Immer wieder mussten sie die Richtung wechseln, um den tückischen, schneebedeckten Fallen zu entkommen.
    Die Ausweichmanöver kosteten sie viel Zeit und Kraft und Naemy ärgerte sich. Wenn das so weiterginge, würden sie die andere Seite der Schlucht nie bis zum Mittag erreichen, was mindestens eine weitere Nacht in den Bergen bedeutete.
    Missmutig stapfte sie in ihren dicken Fellstiefeln über das Eis, immer auf der Suche nach einem sicheren, kurzen Weg über die Gletscherspalte.
    Am

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