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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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als sie entdeckten, dass die hellen, glutheißen Farben, die den Dämon einhüllten, dunkler wurden und in warme Rottöne übergingen. Auch seinen Bewegungen wirkten längst nicht mehr so kraftvoll wie zu Beginn des Angriffs und die Brandgeschosse verließen seine Hände immer seltener.
    »Sie schaffen es«, murmelte Sheehan zuversichtlich und ballte die Fäuste. Doch kaum hatte er die Worte ausgesprochen, als auch das gleißende Feuer der Druiden an Stärke verlor.
    »Nein!« Sheehans Stimme war nur noch ein raues Flüstern. Fassungslos beobachtete er, wie der Abner plötzlich wankte. Der Stab entglitt seinen Händen und nur dem schnellen Eingreifen seiner Mitstreiter war es zu danken, dass er nicht stürzte. Doch die Folgen des Schwächeanfalls waren katastrophal. Im selben Augenblick, als der Abner seinen Stab verlor, erlosch die Magie der Druiden und mit ihr löste sich die schützende Hülle auf, von der sie umgeben waren.
    Der Feuerdämon tobte. Das Flammenmeer, das ihn umgab, loderte erneut auf und aus seiner Kehle drang ein schreckliches Brüllen, das die Mauern der Festungsstadt zum Erbeben brachte.
    Von Schwäche war nichts mehr zu spüren. Wie von unsichtbaren Fesseln befreit, stapfte er auf die Druiden zu, wütend und furchtbar.
    »Nein! « Verzweifelt schleuderte Sheehan die letzte Feuerkugel über die Zinnen, wohl wissend, dass auch diese nichts mehr ausrichten konnte. In seinem Kopf drehte sich alles. Oh, Göttin, so darf es nicht enden!, dachte er verzweifelt.
    In der Ebene war es totenstill. Nur das Knistern der Flammen, die in Nimrod wüteten, war zu hören. Langsam, als genieße er seinen Triumph, richtete sich der Feuerdämon auf und öffnete das riesige Maul, um die Druiden mit einem einzigen glutheißen Atemzug in Asche zu verwandeln.
    Alles, was sich in diesem Augenblick vor und hinter den Festungsmauern abspielte, verlief plötzlich so überaus langsam, als wäre die Luft zu einer zähen Masse geronnen, die jede schnelle Bewegung verhinderte.
    Auch Sheehan war wie erstarrt. Unzählige Bilder strömten in Bruchteilen eines Augenblicks auf ihn ein, während er sich ein letztes Mal umblickte. Er sah, wie sich der schwarze Ring der Cha-Gurrline langsam immer weiter zusammenzog, bereit, den vernichtenden Angriff zu führen. Auf dem Platz hinter der Festungsmauer kämpften die Priesterinnen und Heilerinnen verzweifelt um das Leben der Verwundeten. Die Mühen der Frauen, die inmitten der Gefahr unermüdlich Verbände wechselten, Wasser verteilten und Trost spendeten, erschienen Sheehan auf einmal völlig sinnlos. Wenn der Dämon die Druiden vernichtete, waren sie verloren. Dann konnte Nimrod nichts mehr retten. Schon züngelten die ersten weißen Flammen aus dem Maul des Dämons. Sheehan sah noch einmal zu den Druiden hinüber, wandte sich aber sogleich erschüttert ab, um Jukkons in Todesfurcht erstarrtes Gesicht nicht sehen zu müssen.
    Obwohl sie fest schlief, spürte Naemy die leichte Veränderung in der Beschaffenheit ihres Traums. Eben noch war sie in Caira-Dan gewesen und hatte gemeinsam mit den Elfenkindern beobachtet, wie die Schale des ersten Riesenalp-Eis zersprang, als sie sich unversehens in einer finsteren Höhle wieder fand. Gewaltige Tropfsteingebilde wuchsen von der Decke herab und in den Wänden gab es funkelnde Linien, die sich wie Adern durch das Gestein zogen. Ein unstetes grünes Licht, dessen Ursprung sie nicht erkennen konnte, erhellte die Höhle und über allem lag fast greifbar das Gefühl drohender Gefahr.
    »Naemy! « Die Stimme war nur schwach zu hören, aber die Elfenkriegerin wusste sofort, dass es Lya-Numi war, die nach ihr rief. Dennoch dauerte es eine Weile, bis sie begriff, dass der Ruf echt und kein Teil des Traums war.
    »Naemy!« Furcht prägte die Stimme der Elfenpriesterin und noch etwas anderes, so Drängendes, dass Naemy augenblicklich erwachte. »Ich höre dich, Lya-Numi«, antwortete sie und richtete sich unter ihren Decken auf. Die Nacht war klar und frostig und über ihr breitete sich der endlose Himmel mit den beiden Mondsicheln und abertausenden funkelnder Sterne aus. Das Feuer war fast heruntergebrannt, doch darum konnte sie sich später kümmern.
    »Naemy, du musst. . . mir kommen«, hörte sie die Elfenpriesterin sagen. Die Stimme war noch schwächer geworden und Naemy strengte sich an, um alles zu verstehen, denn die Gedankenverbindung wurde immer wieder von heftigem Rauschen unterbrochen. »Ich bin in der Höhle . . . dem Traum . . . komm schnell .

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