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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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festhalten? Werde ich auch ihm ganz brutal die Meinung sagen müssen?«
    »Charles wird tun, was er selbst für richtig hält.«
    Sophie blickte plötzlich nachdenklich drein. »Mir scheint, daß wir in einer Art Sackgasse stecken«, sagte sie bedächtig. »Du willst eine reiche Erbin heiraten, und Charles Grammond muß sich vorsehen, um nicht von seiner Tante enterbt zu werden. Das hast du mir doch erzählt, stimmt's? Also gut, ich werde dich nicht umbringen, wenn du endlich mit diesem Blödsinn aufhörst. Verschwinde, David! Heirate diese arme reiche Erbin. Ich wünschte, ich könnte sie vor dir warnen, aber das ist leider nicht möglich, weil ich meinen Mann und seine Familie nicht in einen Skandal verwickeln möchte. Geh also deiner Wege und laß mich in Ruhe. Einverstanden?«
    Statt einer Antwort pfiff Lord David plötzlich, und im nächsten Moment tauchte ein älterer Mann hinter Sophie auf, packte sie bei den Armen und entwand ihr die Pistole.
    »Ah, Charles, du kommst wie immer genau zur rechten Zeit«, rief Lochridge und stieg endlich ab.
    »Natürlich«, sagte Charles. »Du sitzt in der Falle, Sophie. Ich hatte fast vergessen, wie schön du bist, aber nachdem ich dich jetzt wiederhabe, werden David und ich dich wie früher brüderlich teilen.«
    »Du Narr!« schrie Sophie. »Du Vollidiot! Glaub David kein Wort, er ist ein Betrüger, ein Gauner, der dir auf Jamaika dein ganzes Geld abgenommen hat, bis du deine Plantage verkaufen mußtest.«
    Großer Gott, dachte Ryder, wie kommt jetzt auch noch Charles Grammond hierher? Aber er wollte noch nicht ins Geschehen eingreifen. Sophie hatte für ihre Perfidie Strafe verdient. Ein bißchen Angst würde ihr durchaus guttun.
    Aber er stellte fest, daß er es nicht ertragen konnte, sie auch nur einen Augenblick ihrer Angst auszusetzen, wenn es in seiner Macht stand, dem grausamen Spiel ein Ende zu bereiten. Er machte einen Schritt vorwärts, doch jene korpulente Frau kam ihm zuvor.
    Bei ihrem Anblick fühlte er sich lebhaft an ein schnaubendes Schlachtroß erinnert. Ihre Wangen waren hochrot, ihr Busen wogte. Sie war sichtlich in Rage.
    »Laß sie sofort los, Charles!«
    Der Mann starrte sie wie ein Gespenst an und stammelte mit der kläglichsten Stimme, die Ryder je gehört hatte: »Wo kommst du denn her, Almeria?«
    »Laß sie los, du alter Trottel! Alles in Ordnung, Sophie?«
    »Ja, Madam.« Auch Sophie starrte Almeria Grammond völlig perplex an. Charles ließ sie los, und sie wich rasch einige Schritte vor ihm zurück und rieb sich die schmerzenden Arme.
    Die resolute Dame wandte ihre Aufmerksamkeit Lord David zu. »Ich werde höchstpersönlich dafür sorgen, daß dieses arme Mädchen, das Sie heiraten wollen, Ihnen den Laufpaß gibt, Sie schändlicher Betrüger! Einen Nachbarn wie Sie will ich nun wirklich nicht haben.«
    Ryder lachte, er konnte einfach nicht anders. Seine ganze Vorfreude, David Lochridge die Fresse polieren zu können, war wohl umsonst gewesen. Was sich jetzt ereignete, war eine Farce, die durchaus aus einem Stück der Restaurationszeit hätte stammen können.
    Alle Blicke wandten sich ihm zu, als er in Erscheinung trat. »Jetzt sind wir vollzählig«, sagte er trocken, »das heißt, bis auf Lord Davids Verlobte.«
    »Da ist doch nicht möglich«, murmelte Lochridge, blaß und nervös. »So etwas darf es doch nicht geben.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung«, stimmte Ryder ihm freundlich zu. »Sie sind Mrs. Grammond, nehme ich an. Ich bin Ryder Sherbrooke, Sophies Mann. Guten Tag.«
    Sie deutete einen Knicks an und musterte ihn sodann eingehend. Sophie beobachtete fasziniert, wie die Wangen der Dame sich wieder röteten, diesmal allerdings vor Freude über Ryders Aufmerksamkeit. Offenbar müßte eine Frau schon auf der Schwelle des Todes stehen, um gegen seinen Charme gefeit zu sein. »Sehr . .. sehr erfreut, Mr. Sherbrooke«, stammelte Almeria. »Verzeihen Sie meinem Mann. Er ist ein Dummkopf, andernfalls hätte Lord David ihn ja auch nicht ruinieren können. Aber er wird Ihre arme Frau in Zukunft bestimmt nicht mehr belästigen.«
    »Woher wußtest du etwas von dieser Sache?« fragte Charles, dem die Angst vor seiner Frau ins Gesicht geschrieben stand.
    Sie warf ihm einen herablassenden Blick zu. »Ich lese alle Briefe, die du erhältst. Die meisten kommen ja von irgendwelchen Geschäftsleuten, und du hast von Geschäften keine Ahnung, im Gegensatz zu mir. Deine Tante und ich haben ausführlich darüber gesprochen und sind uns völlig einig. Als

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