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Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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zwischen den Planeten des Systems hin und her; Schiffe mit Hyper-Antrieb hielten die Verbindung zu den neugegründeten Kolonien im Raum aufrecht.
    Aber ihnen fiel auf, daß trotz dieser quirligen Aktivität das übrige Leben auf Dathyna allmählich verkümmerte. Das Getreide wuchs spärlich auf staubigen Feldern. Ein schwacher Gestank wehte vom Meer herüber, wo die Algen schneller verrotteten, als sie nachwachsen konnten. Die Bergflanken im Osten waren bewaldet, mit niedrigen, verkrüppelten Bäumen, die sich zäh an den ausgelaugten Boden klammerten.
    Man konnte den Dathynern eine gewisse Zivilisation nicht absprechen. Sie hatten das Erbe, das sie übernahmen, vor dem Verfall bewahrt und zum Teil sogar weiterentwickelt. Und nun strebten sie sogar danach, es auszudehnen auf andere Welten … Van Rijn schauderte, als er in die Dämmerung starrte. Die Nächte in dieser Halbwüste waren eisig. Er freute sich auf die Wärme und das sanfte Licht seiner Kabine.
    Die erste Nacht hatte man ihn und Adzel in ein Zimmer des Palastes gesperrt. Am nächsten Morgen war er in Hochform gewesen. Er schnaufte, schimpfte, fluchte und beschwor sämtliche Heiligen, bis Thea es mit der Angst zu tun bekam und persönlich dafür sorgte, daß er in seine gewohnte Umgebung zurückkehren konnte. Zwei Ingenieure hatten mit Roboterhilfe die Antriebsaggregate aus dem Liga-Schiff entfernt.
    Sie leisteten gründliche Arbeit. Ohne Ersatzteile und Werkzeuge hatten die Gefangenen keine Möglichkeit, die Flucht zu ergreifen. Obendrein wurden sie von Robotern bewacht.
    Am späten Abend des dritten Tages kehrte Moath zurück.
    Van Rijn und Adzel beobachteten aus der Ferne, wie er von den Mitgliedern des Haushalts umringt wurde. Er stand in der Luftschleusenöffnung seiner privaten Raumjacht und begrüßte die Menge. Seine Stimme klang wie tosende Meeresbrandung. Die jungen Shenna brüllten, trommelten mit den Fäusten gegen den Schiffsrumpf und feuerten ihre Strahler in die Luft ab. Vom höchsten Turm des Palastes wurde eine rote Flagge gehißt.
    »Was sagt er?« erkundigte sich van Rijn. Thea stand reglos da, die Augen vor Entsetzen geweitet. Er packte sie hart am Arm und schüttelte sie. »Los, nun reden Sie schon!« fuhr er sie an.
    Mechanisch gehorchte sie.
    Bald danach wurden die Gefangenen in ihr Schiff getrieben. Die Schleusenluken schlossen sich hinter ihnen. Im Palasthof loderten Feuer auf, und die Jugendlichen tanzten zum Klang der Trommeln und Hörner.
    Van Rijn wandte sich an Adzel: »Du kannst tun eine Weile, was du willst. Ich habe zu reden mit St. Dismas.«
    Adzel nickte. »Ich werde die Zeit zu Meditationen nutzen. In einer Stunde treffen wir uns auf der Brücke.«
    Dort hatte van Rijn ihm zuvor auseinandergesetzt, weshalb er so friedlich auf die Pläne der Shenna eingegangen war.
    »Vielleicht wären wir ihnen entkommen«, hatte Adzel protestiert. »Zugegeben, groß waren unsere Chancen nicht. Aber im schlimmsten Fall hätten sie uns vernichtet. Ein schneller, anständiger Tod, fast ein beneidenswerter Tod! Oder ziehen Sie es wirklich vor, auf Dathyna als Sklave zu leben?«
    »Hör zu«, hatte van Rijn so ernsthaft wie selten geantwortet, »ist ungeheuer wichtig, zu erfahren mehr über dieses Volk. Ich ahne, daß es kommen wird zum Krieg. Vielleicht sie gewinnen, vielleicht sie verlieren. Aber schon ein Angriff auf eine dichtbevölkerte Welt mit Kernwaffen reicht aus, um zu töten Millionen – Milliarden! Ich bin ein alter Sünder vielleicht, aber niemals sündhaft genug, um nicht zu kämpfen gegen so ein Verbrechen.«
    Es kam selten vor, daß Adzel seine Ungeduld so deutlich zeigte wie jetzt. »Zugegeben, auf Dathyna erhalten wir vielleicht ungeheuer wertvolle Informationen. Aber was nützt das unserem Volk? Wir werden bestimmt keinen Zutritt zu einem Raumschiff erhalten. Das große Problem der Militärspionage hat noch nie darin bestanden, Daten zu sammeln, sondern sie über die Grenzen zu bringen. Das hier ist ein klassisches Beispiel.«
    »Ah, normalerweise du hättest vollkommen recht«, sagte van Rijn. »Aber siehst du, wir bekommen sehr wahrscheinlich Hilfe.«
    Adzel wartete wortlos auf eine Erklärung.
    »Dieser Gahood war Gebieter von Hugh Latimer«, fuhr van Rijn fort. »Das wissen wir von Thea. Wir wissen auch, daß er war bei Beta Curcis und hat dort verloren seinen Sklaven. Wetten, daß Gahood ist zusammengetroffen mit Davy Falkayn und Chee Lan? Die Zeit stimmt …«
    »Hmm.« Adzels Schwanzspitze zuckte.
    »Unsere Freunde

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