Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sau und der Mörder

Die Sau und der Mörder

Titel: Die Sau und der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
Vom Netzwerk:
wenigstens noch das Vergnügen eines Abschiedskusses .«
    Bevor die erzürnte Schumann reagieren konnte, hatte ich ihr einen Kuss auf die Wange gedrückt; dann schnappte ich mir das Telefon. Als mich eine nette Lady von Taxi Darup freundlich begrüßte, drückte von hinten ein Daumen auf die rote Taste.
    »Was soll das ?« , flüsterte mir eine weibliche Stimme ins Ohr.
    »Ich bestell ein Taxi. Glühwein und Autofahren vertragen sich nicht .«
    »Ich nehme deine Entschuldigung an. Lass uns weiterlesen .«
    Sollte einer die Frauen verstehen. War es meine Entschuldigungsrede gewesen oder der Kuss, der den Sinneswandel bewirkt hatte? Ich würde es wohl niemals erfahren.
    Als die Wanduhr zwölfmal schlug, waren wir durch. Normalerweise wären wir schneller fertig gewesen, aber besonders gelungene Passagen waren abwechselnd laut rezitiert worden, gefolgt von heftigen Lachsalven.
    »Bist du immer noch böse auf mich ?« , ließ ich die letzte Seite auf den Tisch gleiten.
    »Ich muss zugeben, dass trotz anfänglicher Bedenken ein ganz passabler Abend rausgekommen ist. Nein, im Ernst: So viel Spaß hatte ich lange nicht mehr .«
    »Lust, kurz über den Inhalt zu sprechen ?« , machte ich der Schnüfflerzunft alle Ehre.
    »Um den Mordfall aufzuklären ?«
    »Yep.«
    »Stellen Sie Ihre Fragen, Herr Meisterdetektiv .« Ganz flüssig kam der Satz aber nicht mehr über die Lippen.
    »Tauchte in deinem Part das Elisabeth-Hospital auf ?«
    »Nein. Nur ein Nobelhotel auf Ibiza.« Schnell die Gläser gefüllt.
    »Wirkte ein Dr. Müller, ein Professor Gumbrecht oder irgendein anderer Arzt mit ?«
    »Nein. Nur Wirtschaftsbosse, ein charmanter Tennislehrer und ein gutaussehender Rettungsschwimmer.« Darauf erst mal einen Hieb vom heißen Gesöff.
    »Und was ist mit dem hübschen Mädchen, das von ihrem reichen Macker furchtbar schlecht behandelt worden ist ?«
    »Oh, ich vergaß«, entschuldigte sie sich. Der Wein ging aber auch runter wie Öl.
    »Irgendwelche kriminellen Aktivitäten?«
    »Ja. Ehebruch, Falschspiel und Zimmerbuchungen unter falschem Namen .«
    »Wenn ich zusammenfassen dürfte: Bei Hermanns neuem Epos handelt es sich um einen Kitschroman erster Güte, der in Verbindung mit der richtigen Menge Glühwein zwar große Freude bereitet, aber kaum eine Gefahr für eine Bande darstellt, die in einem Krankenhaus Organe stiehlt.« Und hoch die Tassen.
    »Vorzüglich kombiniert. Was bedeutet das für deine Ermittlungen ?«
    »Dass ich wieder am Anfang stehe. Aber von dieser Kleinigkeit werde ich mir nicht die Laune verderben lassen. Noch einen Drink?«
    »Ich kann nicht mehr .«
    »Na los, als Schlummertrunk .«
    »Was soll das heißen ?« , blickten mich zwei große Augen an.
    »Dass du heute in der Nannen’schen Residenz übernachtest. Ein Taxi um diese Zeit kannst du vergessen. Und keine Angst, ich schlafe auf dem Sofa .«
    Mit diesen Worten kippte ich den letzten Rest vom Schützenfest in die Gläser, legte die Magic -Scheibe von Bruce Springsteen auf und platzierte mich direkt neben meine holde Nachbarin. Sie hatte keine Einwände.
    »Ein Toast, dass sich meine Traumfrau bereit erklärt hat, mit mir einen Abend zu verbringen, und ihn dadurch unvergesslich gemacht hat .« Keine schlechte Leistung bei dem Alkoholpegel; sollte vielleicht auch mit dem Schreiben von Kitschromanen anfangen.
    Dann wurde nicht mehr gesprochen, da wir unsere Münder für andere Dinge benötigten. Schumann fühlte sich phantastisch an. Als meine Hände ihren BH gelöst hatten und über ihre Brüste wanderten, gaben sie ans Gehirn die Botschaft weiter, dass Karin es sehr genoss. Als meine Hände jedoch tiefer glitten und eine Stelle erreichten, die aus jugendschutzrechtlichen Gründen nicht näher spezifiziert wird, wurden sie behutsam beiseitegeschoben.
    »Es geht nicht .«
    »Was?« Wie gesagt, mit Reden war nicht mehr viel.
    »Hast du schon von Ereignissen gehört, die monatlich bei einer Frau auftreten? Ich möchte, dass das erste Mal wunderschön wird. Dafür bringe ich heute leider nicht die Voraussetzungen mit .«
    »Ist schon okay .« War es natürlich nicht. »Sollen wir schlafen gehen?«
    »Ich möchte in deinem Bett schlafen .«
    »Als Gentleman nächtige ich selbstverständlich auf dem Sofa .«
    »Ich möchte mit dir in deinem Bett schlafen .«
    Hoppla. So forsch hatte ich Karin noch nicht erlebt. Zwanzig Minuten später lagen wir in den Federn.
    »Nette Tiere«, deutete sie auf meinen Nachttisch.
    »Ein Geschenk von Stefan«, fühlte ich

Weitere Kostenlose Bücher