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Die Schiffe der Kleopatra

Die Schiffe der Kleopatra

Titel: Die Schiffe der Kleopatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Kriegsmaschinen mitgenommen wurden, vielleicht noch ein paar Waffen. Doch die Farbe hat meinen Argwohn als erstes geweckt.« »Ich hätte es erkennen müssen«, sagte ich, »als die Frau von der Insel sagte, ihre Schiffe wären ›von derselben Farbe wie das Meer‹. Die Farben der römischen Kriegsmarine konnten sie nicht gebrauchen, was? Schließlich wollten sie keine grellen und auffälligen Schiffe.«
    »Dasselbe gilt für das Naphta und die Rammen«, ergänzte Milo. »Piraten wollen feindliche Schiffe nicht versenken oder in Brand setzen, sie wollen sie intakt kapern. Die Restbestände an Waffen sind eine Mischung aus allen Typen und Nationalitäten, die für die Legionen ungeeignet sind. Die meisten Piraten hatten wahrscheinlich schon eigene Waffen, so dass Harmodias sein Arsenal nicht komplett räumen musste. Es lässt sich immer leicht behaupten, Pompeius hätte alles beschlagnahmt, um es Caesar zu schicken. Wer wird die schon zur Verantwortung ziehen?« Hermes kam mit Ariston.
    »Setz dich«, forderte ich den ehemaligen Piraten auf. Er nahm meine Einladung an. »Geht es auf eine weitere nächtliche Erkundungsmission?« fragte er.
    »Diesmal nicht«, erklärte ich ihm. »Beschreibe Titus Milo das Schiff, das wir bei Gabinius' Anwesen gesehen haben.« »Eine Monere, ein typisches Piratenschiff, wie es auch von Schmugglern bevorzugt wird. Es ist leicht, schnell, zieht wenig Wasser und kann in praktisch jeder Bucht verschwinden. Sie kann es zwar weder an Mannschaftsstärke noch an Tempo mit einer Triere aufnehmen. Aber wenn es zur Schlacht kommt, können sich die Kapitäne von drei oder vier Moneren gegen ein größeres Schiff verbünden.«
    »Und dieses Schiff lag hoch im Wasser«, fügte ich hinzu. »Den Eindruck hatte ich auch«, bestätigte Ariston, »aber ich bin auch nicht so nahe herangekommen wie ihr. Außerdem sah es so aus, als würde es leicht schlingern.«
    »Auf Gabinius' Anwesen haben sie eine Fracht geladen«, fuhr ich fort. »Könnte es Weihrauch gewesen sein?«
    Er runzelte die Stirn und überlegte. »Das ergibt keinen Sinn«, meinte er schließlich. »Jede Art von Weihrauch ist leichte Fracht. Selbst wenn die Laderäume bis zur Luke vollgepackt werden sollten, wäre das Schiff mit Ballast gesegelt. Es ist zu gefährlich, so leicht beladen eine längere Reise zu machen. Was immer sie an Bord genommen haben, es war schwer genug, um das Schiff für die Fahrt, wohin auch immer, zu stabilisieren.« »Das dachte ich auch«, sagte ich, »aber ich vertraue meinen nautischen Kenntnissen nicht. Es gibt allerdings eine schwere Fracht, die Zypern im Überfluß produziert, Titus: Kupfer.« »Und warum sollte Gabinius in seinem Haus Kupfer lagern, um es von der Insel zu schmuggeln?« sinnierte er. »Es ist doch eine legal handelbare Ware.«
    »Gute Frage«, gab ich zu. »Aber wir wissen bereits, dass eine Reihe von Personen in die Sache verwickelt sind. Spurius hat gesagt:›Du hast deine Geschäftsbeziehung nicht nur mit mir, und das weißt du auch.
    Ich bin sicher, dass der Bankier Nobilior einer der anderen Partner ist. Aber wer sind die anderen?«
    »Hoffentlich nicht Kleopatra«, sagte Julia. »Ich mag sie, und außerdem ist alles, was mit Ägypten zu tun hat, brisant.« »Sag das noch einmal«, forderte Milo mich unvermittelt auf. »Was soll ich noch mal sagen?«
    »Was Spurius gesagt hat. Du hast seinen Akzent imitiert, nicht wahr?«
    »Vermutlich schon«, sagte ich, obwohl ich mir dessen gar nicht bewusst gewesen war. »Seit ich ihn gehört habe, versuche ich ihn unter zu bringen. Er muss irgendwo aus der Nähe von Rom stammen, da bin ich ganz sicher.«
    »Wiederhole alles, was du ihn hast sagen hören«, ermutigte Milo mich. »Ich bin sicher, dass ich diesen Akzent kenne.« Also wiederholte ich alles, was der Mann gesagt hatte, was insgesamt nicht sehr viel war. Ein paarmal unterbrach Milo mich, um die Aussprache bestimmter Wörter zu präzisieren. Schließlich grinste er breit. »Der Mann ist aus Ostia! Und ich sollte es wissen, weil ich meine Jugendjahre dort verbracht habe.«
    Ich schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Warum ist mir das nicht eingefallen! So hast du geredet, als ich dich kennengelernt habe, bevor du römischer geworden bist als Cinciunatus!« Das Bild wurde immer klarer. »Silvanus stammte auch aus Ostia, genau wie Nobilior.«
    »Ich frage mich, ob Spurius es ernst gemeint hat«, warf Hermes ein.
    »Was?« fragte ich ihn.
    »Dass er an den Aphrodisia teilnehmen will.« Ich

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